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Unterwegs mit geübten Lawinenrettern oberhalb von Jaun

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit ich vor 25 Jahren mit dem Alpinen Rettungswesen Bekanntschaft machte, faszinieren mich die Lebensgeschichten dahinter. Jeder Retter macht seine eigenen Erfahrungen mit Leben und Tod. Nach jedem Unfall wird analysiert, was wieso passiert ist und was verbessert werden könnte. Neue Hilfsmittel werden erprobt und später eingesetzt. All das und vieles mehr durfte ich bei der Winterübung der Rettungsstation Jaun miterleben.

Treffpunkt zur Übung am Samstag war das Bärghus Musersbergli. Unter den 17 anwesenden Mitgliedern der Rettungsstation Jaun waren gerade mal zwei mir unbekannte Gesichter, alle anderen sind aus Jaun, einige wohnen ausserhalb des Tals. Nach der Begrüssung durch den Leiter der Rettungskolonne, Alain Charrière, und einigen Informationen verschob sich die Truppe mit Sack und Pack zum Panoramaplatz.

Dort erwarteten die Retter medizinische Instruktionen von Arzt Alexandre Moret. Er sprach von Übungen mit einem Mannequin, und ich fragte mich schon, welche Schönheit in weisser Pracht erscheinen würde. Die Retter teilten sich in Gruppen auf, einige suchten mit ihren Sondierstangen und Lawinenverschüttetensuchgeräten (LSV) nach solchen vergrabenen Geräten, und auch das neuere, etwas kompliziertere Recco-Suchgerät wurde eingesetzt.

Die Teilnehmer suchen mit Sondierstangen nach LSV-Geräten.
Marlies Remy

Vom Erfolg dieses Suchgeräts wissen die Jauner nur zu gut aus einem Einsatz vor nicht allzu langer Zeit auf heimischem Boden. Das Mannequin entpuppte sich als Oberkörperpuppe, an der die medizinische Erstversorgung geübt wurde. Alex liess die Retter das Material erproben, gab nach kurzer Zeit sein Feedback, und das Szenario der Bergung einer verschütteten Person wurde wiederholt. Dabei kam das medizinische Material der Rega zum Einsatz, auch der Defibrillator musste von den Rettern bedient werden.

Während des anschliessenden Picknicks konnten wir Tourenskifahrer am gegenüberliegenden Hang oberhalb des Roten Sattels beobachten, die eine Lawine auslösten. Glücklicherweise wurde kein Variantenfahrer mitgerissen. Die Gefahr wurde von diesen offensichtlich unterschätzt.

Nun stand der Transport zum nächsten Übungsplatz an und damit auch ein Helikopterüberflug. Swisshelikopters brachte die zwei Leiter der Übung, einen Figuranten und mich auf den Kamm zwischen Münchenberg und Luchera, nordöstlich von Jaun. Alain und Pierre hatten hier am Vortag eine fiktive Lawine und weitere Merkmale mit Fähnchen gekennzeichnet. Der Figurant musste sich die Informationen der Leiter merken und wurde danach hinter einem Felsblock platziert. Ich erkundigte mich, wo ich hindurfte und wo nicht. «Bleib einfach im Umfeld, wir wissen ja, die Presse ist rosa», kam die passende Antwort. Unter den einheitlichen Westen war ich farblich leicht auszumachen und unter den Männern das einzige Schneehuhn.

Auch der Helikopter war im Einsatz.
Marlies Remy

Die nächste Heliladung brachte die ersten Retter auf den Platz, die sich nun organisieren mussten. Sofort wurde die Lage erfasst, der Einsatzleiter gab erste Anweisungen. Der Figurant wurde schnell gefunden, seinen Informationen zufolge war eine weitere Person verschüttet. Den nächsten eintreffenden Rettern wurden nun weitere Aufgaben zugewiesen. Der Figurant musste medizinisch versorgt werden, der Arzt brauchte dazu Unterstützung. Die Suchtruppe, die das Lawinenfeld sondierte, bekam Zuwachs.

Es war sehr eindrücklich zu sehen, wie organisiert die Rettung war. Retter und Sondierstangen sieht man hoffentlich selten live im Einsatz. Sie hier suchen zu sehen, liess den Gedanken aufkommen, wie ernst Lage und Stimmung wohl bei einem richtigen Einsatz sind. Es gibt keine «Lawinengesetze», jede Lawine ist anders.

Seit 40 Jahren wird jedoch Statistik geführt; die Überlebenschance beim Eintreffen der Retter ist schon sehr klein. Kann ein Verschütteter geborgen werden, stehen jedoch viele Hilfsmittel bereit, die möglichst schnell und effizient eingesetzt werden müssen. Oberstes Gebot ist immer die Sicherheit der Retter und entscheidender Faktor das Wetter. Das vergrabene Mannequin wurde auch diesmal gefunden und medizinisch versorgt. Laut Übungsszenario hätte ein Transport im Schlitten einige Stunden gedauert, da ein Helikoptertransport nicht möglich gewesen wäre. 

Das Mannequin wird für den Transport vorbereitet.
Marlies Remy

Nach den Übungsaufgaben musste auch die Rettungstruppe wieder ins Tal absteigen. Der Figurant wurde dabei im Schlitten transportiert, was keine leichte Aufgabe war. Einmal mehr war eindrücklich zu sehen, wie geübt die Jauner Lawinenretter sind. Zwar spielte das Wetter mit, aber um so leichtfüssig im Schnee unterwegs zu sein und solche Routine mitzubringen, muss man damit aufwachsen. Bei allem Respekt vor dem Wissen und Können der Retter bleibt zu hoffen, dass der Ernstfall nicht oft eintrifft. Ist es doch mal so weit, kann auf eine gut ausgebildete Jauner Rettungskolonne gezählt werden.

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