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Unverständnis beim Staffel-Trainer

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Seit dem Jahr 2011 ist Laurent Meuwly Staffel-Verantwortlicher von Swiss Athletic. Besonderes Potenzial sah der Freiburger schon damals in der Frauen-Staffel über 4-mal 100 Meter. Konsequent wurde seither auf ein Ziel hingearbeitet: die Heim-Europameisterschaft in Zürich, welche nächsten Dienstag eröffnet wird. Hatten die Schweizerinnen vor drei Jahren den 22 Jahre alten Rekord um 41 Hundertstel auf 43,90 Sekunden verbessert, so liegt er heute bereits bei 42,94 Sekunden. Verantwortlich für den Rekord von Anfang Juli zeichneten Mujinga Kambundji, Lea Sprunger, Ellen Sprunger und Marisa Lavanchy. Damit gelang dem Quartett in der Hauptprobe für die EM der erhoffte Sprung. Die neue Bestzeit gibt weiteres Selbstvertrauen und zeigt, dass selbst eine Medaille in Zürich möglich ist.

Zu grosse Belastung?

Nun aber sieht Meuwly sein Projekt gefährdet. So ist die Schweizer Rekordhalterin über 100 Meter, Kambundji, von Swiss Athletics nicht nur für die Staffel sondern auch über die 100 Meter und 200 Meter selektioniert worden, und Ellen Sprunger startet zusätzlich im Siebenkampf. Meuwly befürchtet, dass die zusätzlichen Belastungen die Athletinnen an Spitzenleistungen in der Staffel hindern könnten. «Nach Jahren der extremen Striktheit, ist der Verband heute viel zu lasch», sagte Meuwly gegenüber der Sportinformation. Die Athleten würden mehr oder weniger machen, was sie wollten.

«Mujinga Kambundji wird so täglich im Stadion sein mit Serien-, Halbfinal- und gar Finalläufen. Mit welcher Form wird sie dann die Staffel-Rennen, an den beiden letzten Tagen der Europameisterschaft, in Angriff nehmen?», fragt Meuwly. «Keine der englischen Sprinterinnen zum Beispiel, welche zu unseren härtesten Rivalinnen gehören, wird über die 100 und 200 Meter starten. Die Einzigen, welche sich das erlauben können, sind solche vom Kaliber einer Ivet Lalova oder Dafne Schippers», also Athletinnen der absoluten Weltspitze, argumentiert Meuwly. Kambundji gehöre nicht zu dieser Kategorie. «Eine EM ist keine Schweizer Meisterschaft. Wenn wir eine Medaille holen wollen, zählt jedes Detail.»

Gleiches gelte für Ellen Sprunger. Die letzte Disziplin des Siebenkampfes, der 800-m-Lauf, findet am Abend vor dem Tag der Qualifikationsläufe der Staffel statt. Ob Sprunger so die nötige Frische mitbringen wird, sei dahingestellt. «Einige Athletinnen haben die Tendenz, zu vergessen, dass sie nicht zuletzt dank der Staffel so weit gekommen sind.» Für den Freiburger ist deshalb klar: «Jetzt habe ich keinen Druck mehr.» Oder anders gesagt: Sollte die Staffel ihre Ziele an der EM nicht erreichen, sind die Ursachen in Entscheidungen, welche im Vorfeld getroffen wurden, zu suchen.

 

Selektion: Des einen Freud, des anderen Leid

F ür Gesprächsstoff sorgen nicht nur die Mehrfach-Selektionen der Sprinterinnen, sondern auch jene von Martin Bingesser. Der Hammerwerfer wurde von Swiss Athletics für die EM aufgeboten, obwohl er über sieben Meter von der EM-Limite entfernt ist. Peter Haas, der Leistungssport-Chef, erklärt gegenüber dem «Blick» die Selektion mit der Begründung, dass sich ein Athlet auch über eine Spitzenklassierung an einem EAA-Meeting der höchsten Kategorie empfehlen könne. Bingesser gewann im Juli das schwach besetzte Meeting in Luzern.

Einen schalen Nachgeschmack erhält die Selektion Bingessers, wenn man bedenkt, dass der Freiburger Rolf Rüfenacht (TSV Düdingen) die EM-Limite über die 10 000 Meter nur um knapp sieben Sekunden verpasst hatte. Weil aber 51 Athletinnen und Athleten (Bingesser nicht eingerechnet) die Limite gepackt haben, sah Swiss Athletics davon ab, Quotenplätze – ein solcher stand der Schweiz in jeder Disziplin zu – in Anspruch zu nehmen. «Ich habe auf seinen solchen Quotenplatz gehofft», sagt Rüfenacht, der keine Erklärung vonseiten der Selektionskommission erhielt. Nun bleibt dem Freiburger nur die Enttäuschung. «Ich hatte definitiv das Gefühl, dass es für mich für die EM reichen kann.» Wie es für den 30-Jährigen jetzt weitergeht, ist völlig offen. «Ich werde im Herbst entscheiden, ob ich allenfalls bis zur EM 2016 weitermache, oder sogar ganz aufhöre.» fs

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