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Unverständnis über das Fait accompli

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Die Reorganisation des Generalsekretariats der Schweizerischen Bischofskonferenz (SBK) mit der Kündigung von zwei Kaderleuten gibt zu reden. Die Entlassungen von Generalsekretär Marco Schmid und vor allem von Kommunikationschef Simon Spengler werden als «Affront» für engagierte Laien verstanden, wie der katholische Mediendienst kath.ch meldet.

Der Theologe, Journalist und Ex-Blick-Bundeshausredaktor Spengler ist 2010 zur SBK gestossen. Er war Sekretär der bischöflichen Kommission für Kommunikation und Medien. Erschreckt und mit Unverständnis reagieren angefragte Mitglieder der Kommission auf die Absetzung. Der Entscheid sei ein «Affront für alle, die sich in den vergangenen Jahren um den Aufbau einer glaubwürdigen kirchlichen Medienarbeit bemüht haben», heisst es in einem Protestbrief an den SBK-Präsidenten Markus Büchel. Im Brief steht ausserdem: «Die beschlossene Restrukturierung stellt uns vor ein Fait accompli.» Zu Sinn und Zweck der Änderungen unter dem Stichwort «mehr Marketing statt Kommunikation und Information» sei die Kommission «vorgängig nie konsultiert worden». Der Brief wurde von Werner de Schepper und Marc Savary, Mitglieder des Präsidiums der Kommission und Odilo Noti, Präsident des Vereins Katholisches Medienzentrum unterschrieben. «Wir sind erschrocken über den Entscheid», so Savary, interimistischer Vizepräsident der Kommission.

«Rechtsrutsch» möglich

Die Neuorganisation des Sekretariats sei wegen der «finanziellen Nöte» zwar notwendig. «Wir ahnten aber nicht, dass es zur Entlassung des Sprechers kommen würde. Das hat uns überrascht», so Savary. Spengler habe die Kommission unterstützt und bei der Gründung der drei sprachregionalen katholischen Medienzentren grosse Arbeit geleistet. Er wurde zudem in den Vorstand des neuen Medienzentrums in Zürich gewählt. Die SBK ist laut Savary in ihrer aktuellen Zusammensetzung nach «rechts» gerutscht. Es könnte sein, dass der entlassene Bischofssprecher das Opfer eines gewachsenen Konservatismus in der Konferenz sei. Möglicherweise sei unter einigen Bischöfen die offene, offensive Kommunikation, für die Spengler einstand, nicht goutiert worden.

SBK-Generalsekretär Erwin Tanner begründet den Verzicht auf die Information der Kommission damit, dass Entscheide über Anstellungen nicht in den Zuständigkeitsbereich der Kommissionen fallen. Laut Tanner ist man dabei, die neuen Anforderungsprofile zu vervollständigen. Man hoffe, die Stellen bald ausschreiben zu können.

Der Schritt der Bischöfe wurde auch vom Dachverband RKZ der kantonalkirchlichen Organisationen zur Kenntnis genommen. Generalsekretär Daniel Kosch weist darauf hin, dass die SBK 2008 eine Erklärung verabschiedet hat, die der Medienarbeit hohe Wichtigkeit zusprach. Auf dieser Grundlage habe die RKZ den Bischöfen zusätzliche finanzielle Mittel zugestanden, mit dem Zweck, zwei Stellen für Kommunikation im Generalsekretariat zu finanzieren.

Lösung wird gesucht

Die Veränderungen seien Teil der Reorganisation des Sekretariats, die seit längerem in Gang sei, meldete die SBK. Es sollen Betriebsabläufe und Strukturen neu festgelegt werden. Den beiden Kaderleuten wird Ende Februar gekündigt. Dabei werde versucht, eine «für alle Parteien akzeptable Lösung» zu finden, betonte Tanner. Es liege den Bischöfen viel daran, dass den Mitarbeitern Perspektiven eröffnet werden könnten. Die Neuregelung der Aufgabenbereiche im Sekretariat lasse viele Fragen offen, unter anderem jene, ob die Medienkommission abgeschafft werde, so Marc Savary. «Wir warten auf die Antworten.» kch

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