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Unzufrieden mit der «Pseudokonkurrenz»

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Das Freiburger Pro-Komitee «Für eine öffentliche Krankenkasse» hat gestern den Medien seine Argumente präsentiert, warum die Volksinitiative angenommen werden sollte. Das Komitee hat diese Pressekonferenz vor dem Suva-Sitz in Freiburg einberufen. «Die Suva ist eine Organisation, die gut funktioniert», sagte SP-Nationalrat Jean-François Steiert, Präsident des Pro-Komitees. «Die Idee einer öffentlichen Kasse ist also gar nichts Revolutionäres.»

Steiert sagte, die Schweiz verfüge über ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem, aber der Konkurrenzkampf der vielen Krankenkassen im Bereich der Grundversorgung schaffe Ineffizienz und Ungleichbehandlung. Steiert nannte drei Gründe, warum er für eine öffentliche Krankenkasse ist: Jedes Jahr gingen bis 400 Millionen Franken für Werbung, Sponsoring und Verwaltungskosten im Zusammenhang mit Kassenwechseln verloren, die man beispielsweise für die Pflege zuhause einsetzen könnte; die Kostenübernahme von teuren Behandlungen sei von Kasse zu Kasse verschieden; die Krankenkassen würden sich auf die Jagd nach «guten Risiken» konzentrieren und hätten keinen Anreiz, langfristig in die Volksgesundheit zu investieren.

Gerhard Andrey, Vize-Präsident der Freiburger Grünen, erachtet die herrschende Situation aus marktwirtschaftlicher Sicht für unbefriedigend: «Was soll das für eine Konkurrenz sein, bei welcher das angebotene Produkt für alle Anbieter genau gleich zu sein hat, kein Gewinn geschrieben werden darf und überhaupt alle Spielregeln durch das Gesetz restriktiv vorgegeben sind?» Die einzige Konkurrenz bestehe darin, «schlechte Risiken» loszuwerden, was unsozial und unsinnig sei. Andrey sprach denn auch von einer «Pseudokonkurrenz».

Viel Aufwand mit 61 Kassen

«Die Zeiten ändern sich», sagte Marc-Antoine Gamba, Arzt und CVP-Grossrat. «Vor 15 Jahren herrschte noch Vertrauen in die Krankenkassen, aber dieses Vertrauen ist geschwunden.» Mit seinen Praxisassistentinnen bilde er ein dreiköpfiges Team, welches sich gegenüber den Krankenkassen wie David gegen Goliath vorkomme. «Meine Praxisassistentin verbringt heute pro zwei Wochen rund einen halben Tag am Telefon mit den Krankenversicherern, inklusive der Zeit in telefonischen Warteschlangen», so Gamba. Er kritisierte auch, dass Krankenkassen immer mehr Therapien der Ärzte infrage stellen, was auch damit zusammenhänge, dass durch die Entscheidungszentren der Kassen heute die Nähe fehle.

Yolande Schorderet, Vertreterin des Verbandes der Krankenpflegerinnen, sagte, dass die Krankenkassen vor allem den Druck auf Spitex-Dienste erhöhen und Kompetenzen dieses Personals infrage stellen.

Das System mit einer öffentlichen Krankenkasse sei transparenter, einfacher, effizienter und auch sicherer, schloss Nicole Bardet aus der Sicht des Westschweizer Konsumentenverbandes.

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