Urs Kolly ist Freiburger Sportler 2004
Der Behinderten-Leichtathlet setzt sich gegen Schwinger Hans-Peter Pellet durch
Urs Kolly vom TSV Düdingen, der zweifache Paralympics-Sieger von Athen, wurde gestern Abend im Forum Freiburg zum Freiburger Sportler des Jahres 2004 gewählt. Bereits 1992 war Urs Kolly Freiburger Sportler gewesen.
Von FRANK STETTLER
Es war die 36. Austragung des Freiburger Sportlers des Jahres. Erster Titelträger 1969 war Formel-1-Pilot Jo Siffert gewesen. Zum zweiten Mal ging dieses Sportfest gestern Abend im Freiburger Forum über die Bühne. Nicht weniger als 480 Gäste waren geladen, darunter Repräsentanten aus dem Sport, der Wirtschaft und der Politik, wie Ständerat Alain Berset oder Staatsrätin Isabelle Chassot. Als abtretender Präsident der Freiburger Sportpreis-Kommission Claude Baechler würdigte in seiner Eröffnungsrede die Leistungen der Sportler: «Ein grosses Merci an alle Sportler, die uns immer wieder jubeln und mitzittern lassen.»
Urs Kolly aus Tafers folgt also auf den Eishockey-Spieler Valentin Wirz, der den Preis vor Jahresfrist gewann. Leider konnte Wirz den Preis seinem Nachfolger nicht persönlich übergeben, da er zurzeit mit der Nationalmannschaft an einem Vier-Länder-Turnier in der Slowakei spielt, wo er gestern Abend auf den Gastgeber traf.
Kolly wie Sturny und Lüthy
Auf Urs Kolly, der im vergangenen August an den Paralympics in Athen Gold im Fünfkampf und im Weitsprung gewann (total 7-mal Paralympics-Sieger), entfielen 2382 der 6442 eingegangenen Stimmen. Damit ist Urs Kolly erst der dritte Sportler, der den Titel des Freiburger Sportlers zum zweiten Mal gewinnt – dies nach Jacques Lüthy (Ski Alpin/1979 und 1980) und Norbert Sturny (Schiessen/1994 und 2002).
1529 Stimmen reichten dem Schwinger Hans-Peter Pellet zum zweiten Platz. Der Brünisrieder, der in diesem Jahr am Eidgenössischen Schwingfest in Luzern seinen dritten Eidgenössischen Kranz holte, war mit seiner Klassierung sehr zufrieden: «Ich möchte mich bei allen, die für mich gestimmt haben, ganz herzlich bedanken.»
Auf dem dritten Rang folgt Christina Liebherr (Reiten) mit 1502 Voten. Liebherr holte an den Olympischen Spielen in Athen mit dem Team ein Diplom (5. Rang), im Einzel klassierte sie sich als beste Schweizerin und beste Amazone im 14. Rang.
Die Schützin Sandra Kolly erhielt 614 Stimmen zugesprochen. Die Gifferserin gewann in diesem Jahr zahlreiche Titel. Unter anderem wurde sie Schweizer Meisterin mit der Luftpistole (10 m) und holte Silber an der Schweizer Meisterschaft mit der Sportpistole (25 m).
415 Stimmen entfielen auf Badminton-Spieler Olivier Andrey, mit 24 Jahren der jüngste Kandidat des Quintetts. Der amtierende Schweizer Einzel-Meister und Mannschafts-Vize-Meister mit dem BC Tafers/Freiburg war aber nicht allzu enttäuscht, Fünfter zu sein: «Es war für mich bereits eine grosse Ehre, überhaupt nominiert zu werden.»