Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

US-Botschafter besucht Kapuzinerkloster

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Scott Miller, der US-Botschafter in der Schweiz, hat sich im Kapuzinerkloster über die Inkunabeln informiert, die im vergangenen Jahr von den USA dem Kanton Freiburg zurückgegeben wurden. 

Gleich drei Mitglieder der Freiburger Kantonsregierung haben am Montag Scott Miller, den US-Botschafter in der Schweiz, begrüsst. Neben Staatsratspräsident Didier Castella waren auch Bildungs- und Kulturdirektorin Sylvie Bonvin-Sansonnens sowie Wirtschaftsdirektor Olivier Curty im Kapuzinerkloster in Freiburg zugegen. Dort informierte sich der US-Botschafter persönlich über zwei gestohlene Bücher aus dem Mittelalter, die nach langen Verhandlungen im letzten Jahr von den USA dem Kanton Freiburg zurückgegeben wurden.

Vor einigen Wochen hatte Scott Miller in einem NZZ-Interview für Aufsehen gesorgt: «Die Nato ist gewissermassen ein Donut – und die Schweiz das Loch in der Mitte», sagte er. Dabei sparte er nicht mit Kritik an der Schweizer Politik im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt. In seiner kurzen Rede in Freiburg stimmte der US-Botschafter nun versöhnlichere Töne an und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den «Sister republics» bei der Rückgabe der Inkunabeln.

Falscher Vatikan-Bibliothekar

Im letzten Herbst haben die Library of Congress in Washington, eine der grössten Bibliotheken der Welt, und eine Bibliothek in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri dem Kanton Freiburg zwei wertvolle Inkunabeln zurückgegeben (die FN berichteten). Inkunabeln sind Bücher, die aus der Wiegenzeit des Buchdrucks stammen, also zwischen 1450 und 1500 gedruckt wurden.

Bei den beiden zurückgegebenen Inkunabeln handelt es sich um «Das Narrenschiff» vom Strassburger Humanisten Sebastian Brant, das 1494 in Basel gedruckt wurde, und um die Abhandlung von Matheolus Perusinus über das menschliche Gedächtnis, gedruckt 1480. «Das Narrenschiff» gilt als das erfolgreichste deutschsprachige Buch vor der Reformation. Das Freiburger Exemplar hat einen geschätzten Wert von einer halben Million Franken. 

Weltweit sind von der 1494 erschienenen Erstauflage des «Narrenschiffs» noch 14 Exemplare erhalten, darunter das Freiburger Exemplar, das einen geschätzten Wert von einer halben Million Franken hat.

Archivbild Aldo Ellena

«Es erfüllt uns Kapuziner mit einer besonderen Genugtuung, dass zwei aussergewöhnliche Inkunabeln wieder dahin zurückkehren, wo sie 400 Jahre in den Regalen der Bibliothek gestanden haben», sagte Adrian Holderegger, emeritierter Professor für Theologie und Ethik an der Universität Freiburg.

Gerade für Adrian Holderegger muss es ein besonders emotionaler Moment sein. Der Kapuziner hat den Diebstahl seinerzeit 1975 als Zeuge miterlebt. «Eines Morgens traf ich an der Klosterpforte einen dunkel gekleideten Herrn, der sich als Bibliothekar des Vatikans ausgab und unsere Bibliothek besuchen wollte», erinnerte sich Holderegger. Obwohl misstrauisch, gewährten die Kapuziner dem Mann schliesslich Zutritt zu ihrer Bibliothek. Einige Tage später wurde dann der Diebstahl von 20 kostbar ausgestatteten alten Drucken aus der Falck-Bibliothek bemerkt.

Der Diebstahl war mit ein Grund, dass sich die Kapuziner dafür entschieden, ihre Bibliothek 2004 der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg zu schenken. Dort können die wertvollen Bücher sicherer verwahrt werden. Von den 20 gestohlenen Werken konnten bisher sieben wiederbeschafft werden. Bei weiteren laufen die Verhandlungen, so Holderegger.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema