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Vera Notz übernachtet im «Höhenzimmer» von Magglingen

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Vera Notz übernachtet im «Höhenzimmer» von Magglingen

Die Kerzerser Langstrecklerin will an die Olympiade und scheut den Aufwand nicht

Die Kerzerser Langstreckenläuferin Vera Notz (28) hat mit den Olympischen Spielen dieses Jahr in Athen ein grosses Ziel vor Augen. Sie will sich über 10 000 m qualifizieren. Dafür ist ihr kein Aufwand zu gross. Zurzeit reist sie jeden Abend nach Magglingen, um dort die Nacht im «Höhenzimmer» zu verbringen.

Von GUIDO BIELMANN

Das «Höhenzimmer» in Magglingen ist eigentlich ein ganz normales Zimmer zum einfachen Logieren, nur dass die Luft in diesem Zimmer so gehalten wird wie auf 2500 Meter über Meer. Auf dieser Höhe ist der Sauerstoff-Anteil der Luft geringer als in tieferen Lagen. Wenn sich jemand längere Zeit in höher gelegenen Regionen aufhält, vermehren sich im Blut automatisch die roten Blutkörperchen. Dies tut der Körper, um die geringere Sauerstoffzufuhr auszugleichen, nach dem Prinzip: Mehr rote Blutkörperchen können mehr Sauerstoff aufnehmen.

Im Leistungssport ist das Höhentraining schon lange bekannt. Trainingsaufenthalte in St. Moritz oder Davos gehören für Schweizer Spitzensportler insbesondere der Ausdauersportarten zum Jahresprogramm. Bekannt ist auch, dass die Weltklasseläufer aus Kenia und Äthiopien in der Regel aus Regionen stammen, die auf 2000 Meter über Meer liegen.
Die Sportwissenschaft umgeht nun in Magglingen das zeitaufwendige und mit klimatischen Schwierigkeiten verbundene Trainieren in Graubünden. Man hat das Höhenzimmer gebaut, damit Athleten den Höheneffekt mit geringem Aufwand erzielen können.

350 Stunden in vier Wochen

Zurzeit weilt also die Kerzerser Langstrecklerin Vera Notz in diesem Zimmer. Allerdings ist es nicht so, dass die den lieben langen Tag in diesem Zimmer hockt: «Nein, tagsüber bin ich zuhause in Kerzers. Ich fahre aber jeden Abend nach Magglingen und verbringe die Nacht im Höhenzimmer. Täglich bin ich so zwölf bis vierzehn Stunden in diesem Zimmer.»

Das ganze Programm erstreckt sich über vier Wochen. 350 Stunden wird sie so im Höhenzimmer total verbringen. Dieses simuliert die Luft auf 2500 m ü. M. Vera Notz erklärt: «Man hat entdeckt, dass dies die Höhe ist, welche den besten Trainingseffekt bringt.»

Nur im Höhenzimmer zu verweilen nützt dem Athleten allerdings nicht viel. Er muss parallel dazu selbstverständlich weitertrainieren. Vera Notz trainiert zurzeit zehn bis zwölf Mal wöchentlich. Allerdings trainiert sie eben nicht in Magglingen, weil dort bekanntlich das Gelände für Langstreckentrainings nicht geeignet ist. So trainiert sie in Kerzers. Dabei kommt sie auf 130 Kilometer pro Woche. Zusätzlich absolviert sie ein Hallentraining sowie ein Krafttraining, das ihr kein Geringerer als Jean-Pierre Egger zusammengestellt hat: «Mit dem Krafttraining soll ich mehr Spritzigkeit erlangen. Wir werden es später auf zwei Einheiten pro Woche erhöhen», sagt Vera Notz.

Und der Effekt des Höhenzimmers? «Zurzeit merke ich in schnellen Trainings, dass ich schnell am Anschlag bin.» Aus der Lehre des Höhentrainings weiss man ja schon lange, dass die Athleten danach zunächst einige Tage Erholung benötigen, um den Effekt optimal ausschöpfen zu können.

Die 10 000 Meter in Athen

Vera Notz gewann im Vorjahr die Schweizer Meistertitel über 5000 m, im Halbmarathon und über 3000 m Halle. Dennoch figuriert sie nicht mehr im Nationalkader, weil Athleten über 25 Jahre automatisch ausscheiden. Danach sind sie in Leistungsgruppen. Vera Notz hatte vergangenen Herbst muskuläre Probleme, forcierte trotzdem den Start am Tenero-Marathon und musste aufgeben. Nun will sie die Limite für den Olympia-Marathon nicht mehr zu erreichen versuchen: «Der Athen-Marathon ist sehr schwer und für Läuferinnen wie mich nicht geeignet, weil ich noch zu wenig Erfahrung habe.»

Deshalb versucht es Vera Notz über 10 000 m. Am kommenden 3. April will sie in Maribor die Limite von 32:20 unterbieten: «Maribor ist fast die einzige Qualifikationschance für mich, weil an einer Schweizer Meisterschaft das Feld immer schlecht besetzt ist.» Tatsächlich kann man die Anzahl 10 000er für Frauen pro Saison an einer Hand aufzählen.

Als ersten Aufbau-Wettkampf wird Vera Notz am 20. März den Kerzerslauf bestreiten. Im Vorjahr war sie an ihrem Heimrennen als beste Schweizerin Fünfte.

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