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Vereint in Freud und Leid

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Vereint in Freud und Leid

Rund 2500 Altherren und Aktive nahmen am Zentralfest des Studentenvereins teil

Mufti, Tango, Zitat, Prompt, Rasant und wie sie alle heissen. Am Samstag im Forum waren alle per Du und es schien, als hätte man den Vulgo eines jeden nie vergessen. Obwohl es Jahre, ja Jahrzehnte her ist, seit man vom Burschenkonvent ebendiesen Namen erhielt.

Von IRMGARD LEHMANN

Der Franz alias Tango, der heisst so, weil er so gerne das Tanzbein schwang. Der Bernhard alias Mufti, weil er bereits in gymnasialen Zeiten als «geistlicher Rechtsgelehrter in Brig – dem Mekka des Oberwallis – in Aktion trat». Der Walter alias Prompt, weil er immer in letzter Minute angerannt und trotzdem «fast nie» – wie zu vernehmen war – zu spät kam.

Aufnahmeprozedere

Auch heute noch, nach über 150 Jahren, wird das Aufnahmeprozedere nach strengsten Regeln durchgeführt. Als «Fuchs» steigt der 20-jährige Student ein. Vorerst gilt es «die Klappe zu halten» und sich in Hilfsbereitschaft zu üben. Einem höher Gestellten, dem Burschen also, ist beispielsweise Schirm und Mantel abzunehmen, wenn dieser in die Nähe tritt.

Hat der Jüngling die vier Semester in guter Manier überstanden, so wird er zum Aufnahmeverfahren zugelassen: Der Burschenkonvent prüft den Nachkömmling in Allgemeinwissen, im Liedervokabular und im Verhaltenskodex, sprich Komment. «Einer muss sich auch im benehmen können», lacht am Samstag ein Vollblut-StVer der Fragenden entgegen.

So jedenfalls geht es in Blockverbindungen (Rauracia, Neuromania, Alemannia, Kyburger, Burgundia, Bodania und Turicia) zu. Frauen werden hier keine zugelassen und «Abstinenzler auch nicht».

7900 Mitglieder

60 Verbindungen zählt der Schweizerische Studentenverein. Davon sind rund 50 deutschsprachig. Warum? Weil die Verbindungen vorab in den deutschsprachigen Kollegien wie Appenzell, Engelberg, Schwyz usw. entstanden sind, erklärt Altherr Bernhard Schnyder alias Mufti.

Gegenwärtig umfasst die Dachorganisation rund 7900 Mitglieder: 6400 Altherren (Akademiker) und 1500 Aktive (Studierende). Seit 1968 werden bei den meisten Verbindungen auch Frauen zugelassen, sagte OK-Präsident Georges Baertschi am Samstag anlässlich der Medienorientierung. Doch ist ihr Anteil mit knapp sieben Prozent gering. Dass Frauen aber seit eh und je eine Rolle spielten, darauf wurde am Zentralfest mit der Sonderausstellung «Frauen an der Universität» aufmerksam gemacht.

Lebenslanges
Zusammengehörigkeitsgefühl

Im Forum waren am Samstag die «Treuen» anzutreffen, solche, die Jahr für Jahr ans Fest pilgerten, irgendwo in der Schweiz. Was kittet so, was zählt, was bringts? «40 Jahre Freundschaft – ein lebenslanges Zusammengehörigkeitsgefühl», sagt Walter Grübler, Konzernleiter der Sika, alias Prompt. Ein Beziehungsnetz, das auf gesamtschweizerischer Ebene funktioniert? «Bestimmt, und zwar nicht nur unter Gleichaltrigen», sagt der Bodaner. Auch der regelmässige Kontakt mit jungen Studenten werde geschätzt.

So funktioniert wohl auch die Unterstützung in geschäftlichen oder politischen Belangen? «Das ist so», meint der 61-Jährige. Für die Zusammengehörigkeit wird auch viel getan: Die alljährliche Weihnachtsfeier, ein Ball, «regelmässige Reisli». Auch geben sich die Altherren bis zur letzten Stunde die Ehre. «Jeder hat Anspruch auf eine standesgemässe Totenfeier», ergänzt der Jurist Hans Popp alias Zitat. Und gemeint ist die Anwesenheit einer Fahnendelegation samt dem «Totensalamander», dem Ritual zu Ehren des Dahingeschiedenen.
Anlässlich der Medienorientierung wies Zentralpräsident Christian Ineichen denn auch auf klare Ziele hin: Freundschaft pflegen. Sich dem christlichen Glauben verpflichten. In Staat und Gesellschaft politische Verantwortung übernehmen. Kulturelles Erbe weitertragen.

Freiburger im Vorstand
des Altherrenbundes

Anlässlich der Generalversammlungen fanden am Samstag ebenfalls Neuwahlen statt. In den Vorstand des Altherrenbundes (Akademiker) wurden der Sensler Notar Jean Schmutz und Ernst Buschor, ehemaliger Erziehungsdirektor des Kantons Zürich, gewählt. Bei der Aktivitas (Studierende) tritt der Fachhochschulstudent Marco Döring die Nachfolge von Christian Ineichen als Zentralpräsident an.
«Soziale Verantwortung in der Wirtschaft»

Die zehn Gebote haben sowohl für die Wirtschaft wie auch für jeden Einzelnen nichts an Aktualität eingebüsst. So lautet die Quintessenz des Podiumsgesprächs anlässlich des Festes des Schweizerischen Studentenvereins.

Wie steht es mit der Moral in der Wirtschaft? Und wie sieht das Verhältnis Staat-Wirtschaft aus? Zu diesen Fragen nahmen am Samstag Bundesrat Josef Deiss, Albert Lauper, Vorsitzender der Mobiliar-Gruppe, Nationalrätin Thérèse Meyer-Kälin, Heidi Pfister-Ineichen, Mitglied der Eidgenössischen Bankenkommission, Prof. Wolfgang Ockenfels, Dominikaner aus Trier, und Daniel Vasella, Präsident der Novartis, teil.

Welchen Stellenwert hat die Moral heutzutage in der Wirtschaft? Dazu ergriff als Erster Ockenfels das Wort: «Die fehlende Moral mit gesetzlichen Regeln zu ersetzen ist eine teure Angelegenheit», meinte er. Nach wie vor halte man sich doch besser an die zehn Gebote. Denn sie «spiegeln die Menschheitserfahrung». Auch für die Wirtschaft gelte daher: «Du sollst nicht stehlen.»

Die Wirtschaft folge anderen Gesetzen als denjenigen der Moral, räumte Vasella ein. Die Moral eines Unternehmens hänge stark vom Wertsystem des Kaders ab und daher sei die Wahl des Führungsgremiums eminent wichtig.

Die Rolle des Staates

«Die Frage der Moral ist nicht Angelegenheit des Staates, sondern gehört in den privaten Bereich», bemerkte Deiss. Dass der Finanzplatz Schweiz eine richtungsweisende Moral braucht, davon ist allerdings Heidi Pfister überzeugt: «Du sollst nicht stehlen heisst doch auch, dass ich nicht bestohlen werde.» Doch müsse moralisches Handeln in Freiheit erfolgen und Sache der Berufsverbände sein. Dem Staat obliege einzig eine Kontrollfunktion (Strafrecht).

Profit zulassen

Über das Verhältnis Staat und Wirtschaft ging es im zweiten Teil. Vasella brachte hiezu klare Wünsche an: Ein Staat müsse für qualitativ hoch stehende Bildung sorgen. Er habe sich dafür einzusetzen, dass Steuern nicht überborden. Ausserdem müssen die Auflagen so beschaffen sein, dass sie Forschung zulassen. «Ein Unternehmen funktioniert nur, wenn die Aussicht auf Profit besteht.»

Landwirtschaft im Kreuzfeuer

Allgemein sei er mit der Beziehung zum Staat zufrieden, meinte Vasella, obwohl er nicht alles richtig finde, so zum Beispiel die Landwirtschaftspolitik.

Dass die Landwirtschaft zu 75 Prozent von Staatsgeldern getragen werde, komme einer Verzerrung gleich. Ein Einwand, den Deiss zu einem pro-landwirtschaftlichen Statement verlockte. Doch Vasella rückte mit weiteren Zahlen heraus: «Weltweit wird pro Tag eine Milliarde Dollar ausgegeben zur Erhaltung der Landwirtschaft.» Diese Summe in Entwicklungsländern investiert, würde einiges mehr bewirken und abwerfen, gab er zu bedenken.

Das äusserst angeregte öffentliche Podiumsgespräch unter der Leitung von Kommunikationsberater Edgar Fasel wurde von üb

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