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Verhaltensauffällig – Was ist zu tun?

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Verhaltensauffällig – Was ist zu tun?

Herbstveranstaltung der Parlamentariergruppe «Erziehung und Bildung»

Wie sollen Staat, Schule und Gesellschaft verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen begegnen? Die Parlamentariergruppe «Erziehung und Bildung» hat am Mittwoch Lösungsansätze aufgezeigt.

Von IRMGARD LEHMANN

Aufschlussreich und spannend war die Herbstveranstaltung der Parlamentariergruppe «Erziehung und Bildung». Ging es doch um verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche. Ein Thema, das eine flotte Schar von über 50 Politikerinnen und Politikern – Mitglieder des Staatsrates und des Grossen Rates – zu mobilisieren vermochte.

Wieder einmal ein Modethema, dass über kurz oder lang aus den Schlagzeilen verschwinden wird? «Nein», sagt Beat Vonlanthen, Präsident der Gruppe, einleitend. «Auch der Staatsrat hat die Lage als ernst befunden und in seinen Regierungsrichtlinien für die Legislaturperiode 2002 bis 2006 die Lösung dieses Problembereichs als vorrangiges Ziel festgelegt.»

Lösungen liegen vor

Seit einem Jahr ist eine 16-köpfige Gruppe – präsidiert von OS-Inspektor Matthias Wattendorff – an der Arbeit, um Lösungsansätze vorzulegen. Das Konzept hat Wattendorff am Mittwoch vorgestellt.

Ein Konzept, das primär den Schulen vor Ort mehr Ressourcen zur Verfügung stellen will. «Die Schulen sollen vermehrt befähigt werden, Schwierigkeiten mit Schülern autonom zu lösen», erklärt Wattendorff. Dies bedeutet allerdings, dass an Schulen nicht nur Lehrpersonen, sondern auch weitere Berufsgruppen, wie zum Beispiel Schulsozialarbeiter, tätig würden.

Mobile Interventionsgruppe

Zusätzlich soll allen Schulen eine mobile Interventionsgruppe zur Verfügung stehen. Ein Team von Psychologen, Sozialarbeitern und Unterrichtenden, das in Krisen eingreift und die Selbstorganisation der Schulen unterstützt.

Für Schüler, welche trotz dieser Hilfen nicht an den Schulen verbleiben können, werden zwei Massnahmen vorgeschlagen: Tagesschule und geschlossene Schule Die Schaffung einer geschlossenen Schule, wo Erziehung und Bildung eine Einheit bilden, sieht 15 Plätze vor. Die «Tagesschule» hingegen umfasst drei Zentren – ein deutschsprachiges und zwei französischsprachige – die je 15 Schülerinnen und Schüler aufnehmen können. Dies allerdings nur während des ganzen Tages.

Matthias Wattendorff betont jedoch, dass das Verbleiben der Kinder und Jugendlichen in der angestammten Schule primäres Ziel sein muss.

Spruchreifes Konzept

Und wie sieht das weitere Vorgehen aus? In einem Monat will die Arbeitsgruppe den Bericht dem Staatsrat vorlegen. Daraufhin werden die Parlamentarier informiert und in einer dritten Phase geht der Bericht in die Vernehmlassung. Dies bevor der Grosse Rat darüber entscheiden wird.

Das Konzept aus Neuenburg

Dass Massnahmen ergriffen werden müssen, darüber sind sich alle einig. Doch letztlich bleibt die Realisierung des Konzeptes eine Frage der Kosten. Erfahrungen diesbezüglich hat der Kanton Neuenburg gemacht.

Seit zwei Jahren sind der grösste Teil von beschlossenen Massnahmen in Kraft. Die Kosten hiefür betragen jährlich rund 700 000 Franken, wie Jacques Laurent, Vorsteher des Jugendamtes und Gastrefent, am Mittwoch erklärte.

Der Katalog des Kantons Neuenburg umfasst 13 Massnahmen in präventiver, therapeutischer und repressiver Richtung. Das Konzept beinhaltet sowohl das Beraten der 5300 Familien in Erziehungsfragen wie auch Auffangs- und Betreuungsplätze für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche. «Es gibt keine Eltern, die ihre Kinder vernächlässigen, fügte Laurent abschliessend noch an. «Doch es gibt Eltern, die mit der Erziehung nicht zurecht kommen, aber das sind nur 5 bis 6 Prozent.»

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