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Verlangsamung ohne Bruchlandung

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Der Aufschwung der Weltwirtschaft setzt sich fort, geht aber in eine synchrone Wachstumsverlangsamung über. In den USA laufen starke fiskalpolitische Impulse aus. Europa konnte das zwischenzeitlich hohe Wachstumstempo nicht aufrechterhalten. Die Schweizer Wirtschaft geriet in den Sog dieser abnehmenden europäischen Dynamik. In Schwellenländern wie der Türkei, Argentinien oder Südafrika hat der stärkere US-Dollar strukturelle Probleme schonungslos offengelegt und für Verwerfungen an den Finanzmärkten gesorgt. Auch China kühlte infolge der Strafzölle der USA ab und verunsicherte die Investoren.

Für das Anlagejahr 2019 wird vor allem entscheidend sein, ob der Weltwirtschaft eine weiche Landung gelingt oder ob die Angst vor einem Wachstumseinbruch bis hin zu Rezessionen in wichtigen Wirtschaftsräumen das Geschehen an den Finanzmärkten bestimmt. Bisher sieht es in der Realwirtschaft nach einer sehr weichen Landung aus.

Die Weltbank korrigierte ihren weltweiten Wachstumsausblick kürzlich nur geringfügig auf plus 2,9 Prozent für 2019 (zuvor 3,0 Prozent). Bei den Geldpolitikern könnte angesichts der Wachstumsbedenken die Einsicht reifen, dass eine Modifikation der geplanten geldpolitischen Restriktionen auf die Tagesordnung zu setzen ist. Dies zum Beispiel durch ein langsameres Abschmelzen der aufgeblähten Bilanz der US-Notenbank Fed oder einen Verzicht auf Zinsanhebungen durch die Europäische Zentralbank EZB.

Die schlechte Performance der Aktienmärkte in den letzten Monaten hat einiges an möglichen Problemen vorweggenommen. Die vor Jahresfrist sehr hohen Bewertungen haben einer moderaten Bewertung Platz gemacht: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der meisten Aktienmärkte liegt auf Basis der erwarteten Gewinne für 2019 jetzt unter dem historischen Schnitt, in den Schwellenländern sogar deutlich tiefer. Das spricht für die Attraktivität von Aktien.

Bei Obligationenanlegern sorgte die Zinskurve der US-Staatsanleihen für Nervosität, weil sie für Laufzeiten zwischen zwei und fünf Jahren invers geworden ist. Das heisst, dass Obligationen mit einer Laufzeit von fünf Jahren tiefer verzinst werden als solche von zwei Jahren.

Eine inverse Zinskurve war – zumindest in der Vergangenheit – ein recht treffsicherer Indikator für eine bevorstehende Rezession. Das gilt besonders, wenn nicht nur ein Abschnitt der Zinskurve invers wird, sondern alle Laufzeiten bis zehn Jahre. In der Vergangenheit betrug der Time-lag (Verzögerung) zwischen dem Auftreten der inversen Zinsstruktur und dem Beginn von Rezessionen im Durchschnitt eineinhalb Jahre.

Die politischen Probleme, die bereits das Jahr 2018 geprägt haben, bestehen im Jahr 2019 vorerst fort: Handelskonflikte, Brexit, italienische Unwägbarkeiten und chinesische Wachstumsrisiken. Entscheidend wird sein, ob es nach allem Säbelrasseln tatsächlich zu weiteren realwirtschaftlichen Auswirkungen dieser potenziellen Belastungen kommt. Sollte sich eine Entspannung der Lage ergeben, würden die Börsen erleichtert und mit positiven Kursentwicklungen reagieren.

Die Aussichten dürften allerdings besser sein, als es die Finanzmärkte derzeit andeuten. Es gilt deshalb, bei Aktien kühlen Kopf zu bewahren. Schweizer Aktien gehören wegen ihres im internationalen Vergleich defensiven Charakters nach wie vor ins Portfolio, ebenso wie US-Aktien. Angesichts erwarteter Volatilitäten ist eine laufende Überprüfung der Ausrichtung allerdings unerlässlich. Obligationen bieten im Portfolio zwar den nötigen Diversifikationseffekt. Sie sind aber aufgrund der tiefen und in der Schweiz sogar wieder negativen Renditen aus Ertragssicht die weniger attraktive Anlageklasse.

Der Autor

Thomas Bächler, Vermögensverwaltung, Freiburger Kantonalbank, Düdingen.

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