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Verluste bei Jungvögeln gehören dazu

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Sechs Fischadler wurden im vergangenen Juli auf dem Areal der Strafanstalt Bellechasse in Sugiez angesiedelt (die FN berichteten). Sie sind Teil eines Projektes, in dessen Rahmen bis 2019 60 Tiere ausgesetzt werden sollen (siehe Kasten). Drei Monate nach Beginn hat das Projekt Rückschläge erlitten. In einem algerischen Nationalpark schoss ein Wilderer auf ein Jungtier aus Bellechasse. Bereits zuvor waren zwei Tiere noch in der Region ums Leben gekommen.

Algerischer Arzt als Retter

«Das ist eine verrückte Geschichte», antwortet Adrian Aebischer, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei (WaldA), auf die Frage nach dem angeschossenen Fischadler. Dieser war am 11. September Richtung Süden losgeflogen. Bereits fünf Tage später wurde der verletzte Vogel zu einem algerischen Tierarzt gebracht. «Der junge Vogel erreichte Algerien schnell», sagt Aebischer. In einer Operation entfernte der Tierarzt die Projektile und pflegt seither das Tier. Nach neuesten Angaben des Veterinärs geht es dem Fischadler gut, so dass er möglicherweise schon bald wieder die Freiheit geniessen kann.

Über einen Ring am Bein des Vogels konnte der Tierarzt auf die schweizerische Herkunft des Vogels zurückschliessen. Von den Schweizer Projektverantwortlichen erhielt er Anweisungen zur Pflege und Fütterung des Adlers. Er selber ist ein Spezialist für Säugetiere und hatte nie zuvor einen Fischadler gesehen.

Viele Jungvögel sterben

Die zwei zuvor verstorbenen Tiere kamen in der Schweiz ums Leben. «Der eine Vogel starb an einem Stromschlag, der andere an den Verletzungen, die er sich bei einer Kollision zugezogen hat», erläutert Aebischer. Die beiden Todesfälle seien natürlich schade. Sie seien aber nicht aussergewöhnlich. «Im ersten Lebensjahr sterben über die Hälfte aller jungen Fischadler.» Das gelte auch für andere Vogelarten. Die Vögel sterben einerseits aufgrund natürlicher Ursachen wie Hunger, schlechtes Wetter über dem Meer oder Sandstürmen in der Wüste. Andererseits kommen zahlreiche Tiere auch durch Faktoren der Zivilisation wie Fahrzeuge, Kabel oder Stromleitungen ums Leben. Todesfälle durch Strom können allerdings weitgehend vermieden werden. «Es gibt nur etwa fünf Typen von Strommasten, die für Vögel gefährlich sind». Aebischer lobt in diesem Zusammenhang Groupe E. Das Freiburger Energieunternehmen unternehme viel für den Vogelschutz. So habe Groupe E nach dem Tod eines der Bellechasse-Fischadler schnell reagiert und den entsprechenden Masten «vogelsicher» saniert.

Gemäss Adrian Aebischer gefährden die Todesfälle das Projekt keinesfalls. «Alle erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekte kämpften mit hohen Verlusten von Jungvögeln.» Hätten die Tiere das erste Lebensjahr überstanden, sinke dank ihrer Erfahrung die Sterblichkeit markant.

Zum Projekt

Bellechasse als Standort für Fischadler

Die Ansiedlung von sechs jungen Fischadlern auf dem Areal der Strafanstalt Bellechasse im Juli war der Startpunkt zu einem gross angelegten Wiederansiedlungsprojekt. Bis 2019 sollen jedes Jahr zwölf weitere Tiere ausgesetzt werden. Nach diesen fünf Jahren, so Adrian Aebischer, würden die involvierten Organisationen eine Bilanz ziehen und das weitere Vorgehen beraten. So müssten sie etwa entscheiden, ob sie weiterhin nur in Bellechasse Tiere aussetzen wollten oder ob weitere Standorte aufgebaut würden. Das hänge unter anderem davon ab, in welchem Umkreis die Fischadler nisteten. Blieben sie immer in der näheren Umgebung, drängten sich weitere Standorte auf. Nur so können sich die Vögel in der ganzen Schweiz verbreiten. Wählen sie hingegen ein grosses Gebiet, reicht die Strafanstalt Bellechasse als einziger Standort aus. Für die Wiederansiedlung sind laut Adrian Aebischer keine Steuergelder vorgesehen. «Stiftungen finanzieren das Projekt vollständig.»sos

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