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Vernetztes Denken in der Alterspolitik tut not

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Autor: arthur Zurkinden

«Zu wissenschaftlich, zu mathematisch», meinte am Mittwoch VFA-Präsident und SP-Grossrat René Thomet an einer Pressekonferenz vorgängig der Generalversammlung der Vereinigung. Nach seinen Worten kam in all den Zahlen und Statistiken der pflegebedürftige alte Mensch zu kurz. Vor allem vermisste er auch ein vernetztes Denken in der zentralen Frage, mit welchen Mitteln und Massnahmen die Erhöhung der Bettenzahl in den Pflegeheimen stark gebremst werden kann, wie dies im Bericht festgehalten wird.

Sozialer Aspekt nicht ausklammern

Aufgrund der demografischen Entwicklung müsste die Zahl der Betten in Pflegeheimen praktisch verdoppelt werden. Thomet ist sich bewusst, dass dies nicht machbar ist. Wie er ausführte, ist es aber auch problematisch, wenn die leichten Pflegefälle, die heute in den Pflegestufen A und B sind, nicht mehr in Pflegeheimen aufgenommen werden. «Der soziale Aspekt wurde in dieser Frage völlig ausgeklammert», kritisierte er den Bericht und wies darauf hin, dass alte Menschen oft auch aus sozialen Gründen in ein Pflegeheim müssen. Fehlende Hygiene, falsche oder schlechte Ernährung, Einsamkeit usw. würden dazu führen, dass sich der Gesundheitszustand dieser Personen rasch verschlechtert. «Problematisch ist es, wenn die Ehefrau ins Pflegeheim muss. Der Ehemann ist dann oft verloren», hielt er fest.

Visionen fehlen

René Thomet warf dem Bericht auch vor, keine Visionen in Bezug auf die Zwischenstrukturen und die Pflege in altersgerechten Wohnungen zu präsentieren. Gewiss sehe dieser vor, die Zahl der Betten für Kurzaufenthalte und der Tagesheime zu erhöhen und die Spitex auszubauen, damit das Ziel erreicht werden kann, eine definitive Heimeinweisung zu vermeiden. «Die Bevölkerung, die Ärzte müssen informiert werden, es müssen Transporte organisiert werden usw. Die Koordination fehlt», gab er zu bedenken und vermisste auch eine Antwort auf die Frage, was mit Nachtheimen sei.

Nach seinen Worten ist der Bericht auch stumm, was die geschützten Alterswohnungen betrifft. «Keine Analyse, keine Vision, obwohl solche Alterswohnungen bereits eine Tatsache sind», meinte er.

Gemeinden warten auf Kanton

Wie Thomet weiter ausführte, möchten einige Gemeinden Alterswohnungen errichten, wüssten aber nicht, was sie vom Kanton erwarten können resp. was die Ergänzungsleistungen decken könnte. Dabei könnten diesen Bewohnern solcher Wohnungen das Kochen, Reinigungsarbeiten, die Wäsche, administrative Verpflichtungen abgenommen werden, ein Lokal für die Spitex könnte eingerichtet werden, die Zusammenarbeit mit den Pflegeheimen müsste geregelt werden usw.

Keine Lösung in der Psychogeriatrie

Enttäuscht ist die Vereinigung der Alterseinrichtungen auch vom Bericht und vom Kanton bezüglich der Psychogeriatrie. Wie Thomet sagte, nimmt die Zahl der Demenzkranken zu. «Pflegeheime haben selber begonnen, spezielle Einheiten zu schaffen, damit die Demenzkranken nicht die andern Heimbewohner plagen», führte er weiter aus und forderte eine offizielle Politik in diesem Bereich.

Nicht gelöst ist in seinen Augen auch die Tatsache, dass immer noch zu viele Patienten in Akutspitälern auf einen Platz in einem Pflegeheim warten. Er zeigte auch an diesem Beispiel auf, dass die Vernetzung in der Betreuung der pflegebedürftigen Menschen noch nicht weit fortgeschritten ist.

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