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Versäumnis der Behörden aufgedeckt

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 In den Freiburger Stauseen tummeln sich zu wenig Fische, vor allem Hechte. Diesen Eindruck gewannen die Fischer bei der Ausübung ihres Hobbys und nahmen vor allem die kantonalen Behörden ins Visier. Denn über ihre Patente und eine Wiederbevölkerungstaxe speisen die Fischer einen Fonds, aus dem 30 Prozent für den Besatz – das Aussetzen von Jungfischen zur Erhöhung des Fischbestandes – verwendet werden muss.

Der Freiburgische Verband der Fischervereine verlangte deshalb Einsicht in die Buchhaltung des Amts für Wald, Wild und Fischerei und erhielten diese auch. An der Generalversammlung vom Samstag in Gumefens wurden die Ergebnisse bekannt gegeben: Staatsrätin Marie Garnier (Grüne) sagte, dass von den einkassierten 2,3 Millionen Franken 668 000 Franken für das Aussetzen von Fischen hätten verwendet werden sollen–was aber nicht geschah. «Wir anerkennen die Differenz», sagte sie.

Nicht wie vorgeschrieben

Drei Vertreter des Fischereiverbandes, Präsident Bernard Jaquet, Michael Josef und François Tiefnig, konnten nach einigem Hin und Her Anfang 2015 die Zahlen prüfen und deckten den nicht verwendeten Betrag für die Jahre 2002 bis 2014 auf. In seinem Jahresbericht hielt Präsident Jaquet fest: «Das Resultat hat ergeben, dass sich die Investitionen nicht im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen bewegt haben, das heisst, zu tief waren.» Gegenüber den FN zeigte Staatsrätin Marie Garnier anhand einer Liste, wann zuletzt im Greyerzer- und Schiffenensee Fische durch den Kanton ausgesetzt wurden: Total rund 5000 Zander in den Jahren 2005 und 2007 sowie 3300 Hechte in den Jahren 2003 und 2004.

Kompensation über 20 Jahre

 An der Versammlung der Fischer gab Garnier bekannt, wie der Kanton die nicht verwendeten Gelder zurückbezahlen möchte: 220 000 Franken für Revitalisierungsmassnahmen und 300 000 Franken für zusätzlichen Fischbesatz im Greyerzer- und Schiffenensee, verteilt auf die nächsten 20 Jahre ab 2016. 150 000 Franken verrechnet der Kanton für Arbeiten der Fischereiaufseher, die gemäss Garnier nachweislich ausgeführt wurden. Gemäss Garniers Liste wurden beispielsweise in den letzten zwölf Jahren 19 000 Seeforellen auf den beiden Seen ausgesetzt. «Ich denke, dieser Kompromiss ist korrekt und ehrlich», so Garnier.

Aus der Versammlung wurde Kritik laut, dass eine Rückbezahlung über 20 Jahre zu lange dauere. Garnier entgegnete, dass sie in Anbetracht des Sparprogramms der Regierung einen höheren Betrag gegenüber ihren Ratskollegen kaum durchsetzen könne. Um das Versäumnis aus den letzten zwölf Jahren in Zukunft zu vermeiden, sollen von nun an zu Beginn jedes Jahres das Amt für Wald, Wild und Fischerei zusammen mit dem Fischerverband die Besatzmassnahmen diskutieren, und Ende Jahr findet darüber eine Kontrolle statt. Zusätzlich wurde an der Versammlung angeregt, dass bei diesen Arbeiten die Fischervereine mit den Fischereiaufsehern zusammenarbeiten könnten.

Keine Untersuchung

Gegenüber den FN sagte Marie Garnier, dass mit diesen Massnahmen für sie das Versäumnis kompensiert und abgeschlossen ist. Es werde keine zusätzliche Untersuchung zu den Verantwortlichkeiten stattfinden. Marc Mettraux, seit 2013 kantonaler Verantwortlicher für Fauna, Biodiversität, Jagd und Fischerei, sagte den FN, es habe auch gute Gründe gegeben, keinen Hecht und Zander auszusetzen. Die kantonalen Behörden seien der Meinung gewesen, der Hechtbestand sei ausreichend. Und der Zander wird seit 2007 nicht mehr als heimischer Fisch angesehen, weshalb der Besatz nicht zulässig sei.

Missmut

Aus der Versammlung richtete sich Missmut gegen die Vertreter des Kantons, weil die kantonalen Behörden eine Strafanzeige gegen Fischer erstatteten, die Zander im Greyerzersee ausgesetzt hatten. Dies insbesondere im Lichte des Fehlverhaltens des Kantons beim Besatz. Garnier sagte, dass die Behörden bei einem Verstoss zur Anzeige verpflichtet seien und die Fischer nicht privilegiert behandelt werden könnten. Sie sagte aber auch, dass der Kanton auf eine Antwort vom zuständigen Bundesamt warte, ob der Zander nicht doch als einheimische Fischart gelte. Falls doch, könne der Zanderbesatz sofort wieder aufgenommen werden.

 

 

La Pila: Fischer wollen kein Verbot mehr

F ür die Jahre 2016 bis 2018 ist ein neues Freiburger Fischereireglement in Arbeit. An der Generalversammlung des Freiburgischen Verbands der Fischervereine wurden zahlreiche Vorschläge von einzelnen Vereinen, des Verbandsvorstandes und des Kantons diskutiert. Die Delegierten unterstützten insbesondere einstimmig die Wiedereröffnung des Abschnitts Saane 2 und des Perollessees unterhalb der Deponie La Pila für die Fischerei. Dazu sagte Staatsrätin Marie Garnier, die Sanierung der Deponie mit der PVC-Verschmutzung komme langsamer voran als erhofft. Die Gesundheit der Bevölkerung stehe beim Fischerei-Verbot an erster Stelle, sie erachte aber ein gewisses Entgegenkommen für die Fischer als möglich. Allgemein wollen Fischer eine Verlängerung der Fischfangzeiten im Sommer bis Mitternacht und eine Verlängerung der Fischfangsaison an der Ärgera bei Marly. uh

 

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