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Als Ärgera zur Schweizer Elite aufstieg

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«Ärgera gehört neu zur Schweizer Elite», titelten die FN am 14. April 2014. Zwei Tage zuvor – morgen Sonntag sind es genau sechs Jahre her – hatten sich die Sensler Unihockeyspielerinnen mit einem 4:3-Erfolg gegen Höfen in die höchste Schweizer Liga geschossen. Erstmals in ihrer Vereinsgeschichte.

Die Erlösung in der Playoff-Halbfinalserie gegen die oberklassigen Bernerinnen fiel erst in der vierten Minute der Verlängerung. Mit einem satten Schuss beendete Stürmerin Caroline Schürch diese und machte damit den erstmaligen Aufstieg von Ärgera Giffers perfekt. Innerhalb von Sekundenbruchteilen verwandelte sich die mit 400 Zuschauern proppenvolle Mehrzweckhalle von Giffers in ein Tollhaus. «Der Ball, mit dem ich den Siegestreffer erzielt habe, ist immer noch bei mir zu Hause auf einem Regal ausgestellt», erzählt die Murtnerin mit einem Lachen.

Schürch erlöst Ärgera

An die entscheidende Spielszene erinnert sich die 31-Jährige noch ganz genau. «Ich kam im Mittelfeld an den Ball, stürmte nach vorne und wollte den Ball irgendwie aufs gegnerische Tor bringen. Mein Schuss ging erst zwischen den Beinen einer Verteidigerin hindurch und erwischte dann auch noch die Torhüterin zwischen den Beinen. Da war natürlich etwas Glück dabei.» ­Ärgeras Fans war das egal. Unter minutenlangem Szenenapplaus feierten sie ausgelassen das Team von Trainer Jan Jungo. «Es wurde eine lange Nacht, eine sehr lange sogar. Eine mit viel Alkohol», gesteht Schürch.

Wie schon die ersten beiden Partien der Auf-/Abstiegsplayoffs (5:3, 5:4) verlief auch das dritte Spiel der «Best-of-5»-Serie zwischen Ärgera und Höfen auf Messers Schneide. Dass der entscheidende Treffer auf das Konto von Caroline Schürch ging, war kein Zufall. Die kräftige Stürmerin mit dem ausgeprägten Torinstinkt hatte in den sechs Jahren für Ärgera 261 Skorerpunkte gesammelt. In der NLB war sie die mit Abstand beste Skorerin, entsprechend wurde sie von NLA-Vereinen umworben und erhielt regelmässig Angebote aus der höchsten Liga. Trotzdem blieb die Spielerin mit der Trikotnummer 71 – eine Hommage an ihren Lieblingseishockeyspieler Sébastien Borde­leau – Giffers lange treu.

Karriereende nach Brutalo-Foul

Im Sommer 2016 wechselte sie dann doch innerhalb der NLA zum ambitionierteren Burgdorf. Bei den Wizards war der Murtnerin das Glück allerdings nicht hold. Schürch und ihre Sturmpartnerin Simone Wyss kombinierten in der Qualifikation zwar sagenhafte 66  Treffer heraus. Doch im Playoff-Halbfinal gegen Chur erlitt die Seeländerin nach einem rüden Foul einen Rippenbruch. Die Saison war abrupt zu Ende – und wenig später auch ihre Karriere.

«Auf dem Video des Spiels konnte man sehen, dass meine Gegenspielerin keine Chance hatte, an den Ball zu kommen, und mir mit voller Absicht den Ellbogen in die Rippen geschlagen hat.» Über ein halbes Jahr konnte die Murtnerin gar keinen Sport mehr treiben. «Unihockey ist körperbetont, aber diese Aktion hatte nichts mehr mit Sport zu tun.» Die ganze Geschichte habe ihr die Freude am Unihockey genommen, erzählt die Murtnerin. Die leichte Verbitterung in ihrer Stimme ist nicht überhörbar. «Ich hatte den Anschluss verloren und keine Lust, den ganzen Aufwand auf mich zu nehmen, um mich zurückzukämpfen. Da auch noch eine berufliche Weiterbildung anstand, habe ich aufgehört mit Unihockey.»

Euphorie hielt nicht lange an

Den Kontakt zu ihren einstigen Ärgera-Kolleginnen hat Schürch nie ganz abgebrochen. «Mit einigen bin ich noch heute gut befreundet, und wenn wir uns treffen, sprechen wir sehr oft über unsere Unihockey-Zeiten.» Zwei Jahre nach Schürchs Karriereende war auch die Zeit von Ärgera Giffers in der NLA abgelaufen. In der Liga-Qualifikation verloren die Senslerinnen 2019 die Serie gegen Mendrisiotto mit 1:3 und wurden nach fünf Saisons in die NLB relegiert. «Mit dem Aufstieg in die NLA hatten wir eine Uni­hockey-Euphorie ausgelöst, es kamen viele Zuschauer an die Spiele, und auch unsere U20-Juniorinnen waren sehr erfolgreich», erzählt Schürch. «Die Euphorie hat allerdings nicht lange gehalten.» Man habe es verpasst, junge Spielerinnen nachzunehmen und etwas über die Kantonsgrenzen hinauszuschauen. «Man wollte den Status quo behalten und lieber keine Konkurrenz im Team haben. Als dann nach und nach Spielerinnen zurücktraten oder fortgingen, konnte man nicht mehr reagieren.»

Rückkehr in die NLA?

Wird Ärgera Giffers in absehbarer Zeit wieder in die NLA zurückkehren können? Caroline Schürch hat ihre Zweifel. «Giffers hat ein geografisches Problem. Der Kanton Bern mit seinen drei NLA-Teams Burgdorf, Emmental und Berner Oberland kommt dem Verein in die Quere. Von Bern her werden kaum konkurrenzfähige Spielerinnen ins Freiburgerland kommen, da sie bei sich daheim selber genug Alternativen haben.» Und in der Westschweiz sei Unihockey nicht so populär, von dieser Seite sei daher auch nicht mit grosser Zuwanderung zu rechnen. «Wenn es Ärgera nicht schafft, mit dem eigenen Nachwuchs ein NLA-fähiges Team zu formen, dann sehe ich eher schwarz für eine Rückkehr in die höchste Liga», urteilt Schürch.

Zudem müsse man sich bei Ärgera fragen, ob eine Rückkehr in die NLA überhaupt erstrebenswert sei. «Wenn du von vornherein weisst, dass du gegen die halbe Liga chancenlos bist, stellt sich schon die Frage nach dem Sinn und ob es sich lohnt, den ganzen Mehraufwand auf sich zu nehmen.»

Serie

Heute vor …

Die Sportwelt steht still. Bei so viel sportlicher Tristesse in der Gegenwart blicken die FN in den nächsten Wochen regelmässig zurück auf Sportereignisse, die in der Vergangenheit am selben Tag des Jahres in Freiburg für Aufsehen gesorgt haben.

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