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Das Leben als ständiger Kampf

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Das Kämpfen zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Laszlo Molnar – nicht nur im Sport, sondern auch im Leben als ehemaliges Flüchtlingskind und späterem Geschäftsmann. Bereits als 2-Jähriger lernte der gebürtige Ungar, die Faust zu machen, die Kampfstellung eines Boxers einzunehmen. «Mein Vater war zweifacher Landesmeister und wollte mich zum Boxer machen.»

Laszlo Molnars Papa war in Ungarn nicht nur eine bekannte Sportgrösse, er leitete in Budapest auch ein grosses Unternehmen und genoss in der Gesellschaft entsprechend hohes Ansehen. Das wollten sich einige einflussreiche Leute zu Nutzen machen. «Politiker wollten meinen Vater zwingen, als Aushängeschild in die Regierungspartei einzutreten. Dagegen wehrte er sich aber vehement. Deshalb erschien sein Name auf der berüchtigten ‹schwarzen Liste›». Seinem Vater drohte deportiert zu werden.

«Und da war immer die Angst, entdeckt, gefangen und erschossen zu werden.»

Als im Oktober 1956 die bürgerlich-demokratische Revolution in Ungarn ausbrach, entschied sich die Familie zur Flucht. Ein traumatisches Erlebnis für den damals 10-Jährigen. «Es war November, kalt, und wir marschierten bei Nacht viele Kilometer. Und da war immer die Angst, entdeckt, gefangen und erschossen zu werden.» Molnars hatten Glück, viele andere nicht. Sie schafften es über die österreichische Grenze und landeten schliesslich am 27.  März 1957 über Umwegen in Bern. «Ich wusste damals gar nicht, dass es die Schweiz gab.»

Zu jähzornig fürs Boxen

Nach dem Kampf um das Überleben begann in der neuen Heimat der Kampf um die Integration. Anfangs lebte die Familie in einer Kaserne. Der Vater bekam rasch eine Stelle als Hilfsarbeiter bei der Post, und die Mutter arbeitete als Reinigungskraft. «Bereits nach wenigen Monaten waren wir in der Lage, in eine günstige Wohnung zu ziehen.» In Ungarn hatte Laszlo Molnar die 4. Klasse besucht, wegen mangelnder Deutschkenntnisse wurde er in Bern eine Klasse tiefer eingeschult. Doch der lernbegierige Neuling arbeitete sich von ganz unten nach oben. Schnell lernte er Schweizerdeutsch, schaffte es in die Sekundarschule, machte eine Ausbildung als Ingenieur Hochbauzeichner und wurde Bauführer. Später absolvierte er die Handelsschule, um danach Betriebswirtschaft zu studieren. «Ich habe in meinem Leben viele Geschäfte aufgebaut, und bin einige Mal auf die Nase gefallen. Konkurs bin ich nie gegangen, ich habe immer rechtzeitig aufgegeben, wenn ich gemerkt habe, dass es nicht funktioniert.» Er habe viel Geld verloren, aber nie den Kopf in den Sand gesteckt. Heute ist Molnar an zwei international agierenden Firmen beteiligt, die im Bereich Kryptowährungen tätig sind. Auch mit 73 Jahren denkt er noch nicht ernsthaft an den Ruhestand.

«Der Kampf Mann gegen Mann, herauszufinden, wer die bessere Technik hat und wer der Stärkere ist, das hat mich fasziniert.»

Über sein bewegtes Leben könnte Laszlo Molnar mehrere Bücher füllen. Allein mit der Zeit, als er als Dressman arbeitete und in Kontakt mit der High Society gekommen war, liessen sich Kapitel füllen. Die meisten Seiten in seiner Biografie wären jedoch dem Kampfsport gewidmet. Kaum in der Schweiz angekommen, begann Molnar auf Wunsch seines Vaters im Boxkeller der Berner Trainerlegende Charly Bühler zu trainieren. «Wegen meines Jähzorns wurde ich aber schon nach kurzer Zeit vom Training ausgeschlossen.» Er tauschte Boxhandschuhe gegen Degen und Florett und begann in Bern zu fechten. Zehn Jahre lang, in denen sein aggressiver Fechtstil ebenso auffiel wie seine Erfolge.

Karate und Kickboxen

Am 1. Februar 1970 besuchte der 23-Jährige im Karate Club Bern einen dreimonatigen ­Anfängerkurs – und fand seine grosse Leidenschaft. Sechs Jahre ­später war er Träger des schwarzen Gurts, einige Jahre darauf erlangte er gar den 2.  Dan. Da im Karate der Schlag kontrolliert wird, um keine ernsthafte Trefferwirkung zu erzielen und so den Niederschlag des Gegners zu vermeiden, fehlte Molnar weiterhin ein Ventil, bei dem er seine Aggressivität ausleben konnte. So fing er mit 29  Jahren parallel zum Karate mit Kickboxen an. «Ich wollte die Wirkung meiner Schläge sehen können.» Sechs Jahre lang kämpfte Molnar im Halbschwergewicht nach Vollkontakt-Regeln. «Der Kampf Mann gegen Mann, herauszufinden, wer die bessere Technik hat und wer der Stärkere ist, das hat mich fasziniert.» Seine Herkunft, seine strenge Erziehung haben ihn und seinen Kampfstil geprägt. «Ich war ein sehr offensiver Kämpfer. Am liebsten hatte ich es, wenn ich den Gegner k.o. schlagen konnte. Und ich war nur mit einem Podestplatz zufrieden.» Molnars Vorbild: Die Schweizer Kampfsportlegende Andy Hug, den er später persönlich kennenlernt und auch heute noch bewundert und verehrt.

«Karate ist mehr als nur ein Sport, es ist eine Lebensschule.»

Rücktritt nach Zwischenfall

Im Jahr 2006 beendete Molnar seine Karriere als Kick­boxer. Aus Eigenschutz, wie er heute sagt. «Im Training hatte ich nach einer unsportlichen Aktion eines Gegners meine Aggressionen nicht unter Kontrolle und verletzte ihn ziemlich schwer.» Seine ganze Aufmerksamkeit widmete er fortan wieder dem Karate. Nach 34  Jahren Shotokan-Karate erlernte er auch noch den Goju-Ryu-Karatestil. «Karate ist mehr als nur ein Sport, es ist eine Lebensschule. Es hat mich gelehrt, meinem Gegenüber immer auf Augenhöhe zu begegnen.»

Fünfzig Jahre Kampfsport – insbesondere die drei Jahrzehnte Kickboxen – haben ihren Tribut gefordert: Rückenbeschwerden und ein lädiertes linkes Knie begleiten Laszlo Molnar heute durch den Alltag. Vom Trainieren abhalten lässt er sich deswegen aber nicht. Nur das Karate fällt momentan aus. Ein Karatetraining notabene, in dem der 73-Jährige normalerweise in jener Leistungsklasse mittrainiert, in der der Altersdurchschnitt bei 35 Jahren liegt. «Als Ersatz gehe ich momentan einmal öfters ins Hallenbad und schwimme nun dreimal pro Woche meine 1,3 Kilometer. Zudem gehe ich regelmässig zweimal ins Krafttraining.»

Doch eines ist sicher: Früher oder später wird Molnar wieder im Dojo anzutreffen sein. «Solange ich noch irgendwie laufen kann, werde ich auch weiter Karate machen.»

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