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Eidgenössisches – nah und doch so fern

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Mit dem Regionalfest in Ried bei Kerzers beginnt heute Samstag die Freiluftsaison der Freiburger Schwinger. Es ist eine Saison, die voll und ganz im Zeichen des Eidgenössischen 2019 in Zug steht. In der Zentralschweiz wollen die Freiburger nachholen, was sie vor drei Jahren beim Heimspiel in Estavayer noch knapp verpasst haben – Eidgenössische Kränze holen. Die grössten Hoffnungen liegen dabei auf den Schultern des Galmizers Lario Kramer und des Greyerzers Benjamin Gapany, die beide auf ein ausgezeichnetes Jahr 2018 zurückblicken können und sich damit als neue Zugpferde im Freiburger Kantonalverband herauskristallisiert haben.

Kramers Politik der kleinen Schritte

Der erst 20 Jahre alte Kramer hat im Juni 2018 das erste ganz fette Ausrufezeichen seiner Karriere mit dem Sieg auf dem Stoos gesetzt. Der Erfolg an einem der sechs Bergkranzfeste war die Krönung eines Jahres, in dem er bei zehn Teilnahmen an Kranzfesten zehnmal das Eichenlaub mit nach Hause nehmen konnte. Damit einher geht eine Erwartungshaltung der Öffentlichkeit, die gestiegen ist. «Das nehme ich als Motivation wahr. Natürlich möchte ich an dieses tolle Jahr anknüpfen und nicht in ein Loch fallen. Es ist aber ein gesunder Druck, den ich mir selber mache und der mich antreibt. Denn letztlich schwinge ich für mich selbst und für niemanden anderes.»

Zuversichtlich stimmt Kramer die Vorbereitungsphase. «Im Gegensatz zur letzten Saison, als ich im Winter in der RS war und lange nur einmal in der Woche schwingen konnte, habe ich diesmal durchtrainieren können.» Ansonsten hat er im Training – das ihn weiter einmal pro Woche zum Schwingclub Kirchberg führt, um sich mit Spitzenschwingern wie Remo Käser zu messen – wenig verändert. «Im Zentrum steht das Schwingen; das Krafttraining ist sekundär.» Wie immer in den letzten Jahren hat der 186 Zentimeter grosse Modellathlet versucht, ein paar Kilos draufzupacken. «Aber das ist immer so eine Sache bei mir, insbesondere das Gewicht zu halten. Ich habe zwar etwas zugenommen, aber es ist sicherlich kein riesiger Sprung.»

Bewusst die Politik der kleinen Schritte verfolgt Kramer im Sägemehl. In Estavayer war der damals erst 17-Jährige lange im Rennen um einen Kranz dabei. Die Chancen stehen gut, dass er in Zug das Verpasste nachholen können wird. Doch so weit will Kramer noch nicht denken. «Zuvor sind noch acht bis zehn Kranzfeste zu machen. Ich nehme Fest für Fest, Gang für Gang.» Er wolle nicht so weit vorausblicken. «Ich sehe nicht ganz ein, alle drei Jahre alles nur auf zwei Tage auszulegen.» Natürlich sei ein Eidgenössisches motivierend, aber es bringe nichts, sich verrückt machen zu lassen. «Mein Ziel ist, einmal in meiner Karriere den eidgenössischen Kranz zu holen.» Und dafür habe er ja noch viel Zeit. Schon gar keine Gedanken verliert Kramer trotz seines Potenzials an das grösste aller Schwingerziele, den Königstitel. «Ich habe noch nichts erreicht, was heute den Glauben daran rechtfertigen würde.»

Gapanys Steigerungslauf

Gänzlich anders geht derweil Benjamin Gapany, den Kramer übrigens noch nie bezwingen konnte, an diese Saison heran. «Alles ist darauf ausgerichtet, dass ich Ende August für Zug in der bestmöglichen Verfassung bin», sagt der 24-jährige Greyerzer. Im letzten Jahr hat Gapany unter anderem drei Kantonalfeste gewinnen können und auf dem Stoos den Kranz geholt. «Natürlich werde ich wieder versuchen, das eine oder andere Fest für mich zu entscheiden. Dabei will ich jedoch Neues ausprobieren, und wenn es dann nicht zum Sieg reicht, stört mich das nicht.»

So hat Gapany über den Winter an seinen Griffen gearbeitet. «Der Kurz bleibt mein wichtigster Schwung, aber der Gammen ist für mich entscheidend, wenn es mal nicht laufen sollte.» Gapany versteht die Feste vor Zug deshalb auch als gute Trainingseinheiten. Die Vorbereitung verlief für ihn in gewohnten Bahnen. «Allerdings habe ich aufgrund meines Berufs und der Ausbildung etwas weniger trainiert, dafür aber mit mehr Qualität.»

Dass der kräftig gebaute Gapany in Zug dabei sein wird, steht ausser Frage. Es wird das zweite Eidgenössische für ihn nach Estavayer 2016 sein, wo er den Kranz im siebten Gang vergeben hat. «Aufgrund einer Nackenverletzung konnte ich damals einen Monat vor dem Fest kaum trainieren. Manchmal sagt dir der Körper Stopp.» Darum will Gapany diesmal alles daran setzen, beim Saisonhöhepunkt gesund und in Topform zu sein. «Und dann wäre ein Kranz natürlich toll. Druck mache ich mir jedoch keinen.»

Mosers Wettlauf gegen die Zeit

Dritter im Bunde der grössten Freiburger Hoffnungen für Zug wäre ohne Zweifel Steven Moser gewesen, hätte er sich nicht im Januar ein Kreuzband gerissen. So aber steht hinter dem Einsatz des 25-jährigen Brünisrieders ein grosses Fragezeichen – obwohl die Genesung zügig vorwärtsschreitet. «Ich bin schon wieder recht mobil und bin im Aufbautraining für die Beine.» Die Beweglichkeit sei schon beinahe wieder bei 100 Prozent – in dieser kurzen Zeit eine Seltenheit. «Das liegt auch daran, dass das Kreuzband nicht durch eine Sehne ersetzt, sondern zusammengeflickt wurde.» Ins Sägemehl zurückkehren kann Moser, der letztes Jahr sechs Kränze holen konnte, frühestens Anfang Juli. «Ich verpasse die Kantonalfeste und weiss nicht, wie es mit der Selektion für das Eidgenössische aussehen wird. Ich hoffe doch sehr, dass meine Leistungen der vergangenen Jahre berücksichtigt werden. Das Schwingen habe ich ja schliesslich nicht verlernt.» Christian Schmutz, TK-Chef der Südwestschweizer, lässt Moser die Türe jedenfalls offen. «Wir müssen schauen, wie die Rehabilitation von Steven verläuft und wie schnell er wieder ins Schwingtraining einsteigen kann. Aber wenn er bis Zug fit ist, dann hat er grosse Chancen auf eine Selektion.»

Dass Moser nicht viel Wettkampfpraxis benötigt, um zu alter Stärke zurückzufinden, hat er bereits vor drei Jahren bewiesen. Vor Estavayer hatte er sich das Aussenband im Knie gerissen, dennoch konnte er damals bis zum achten und letzten Gang um den Kranz mitkämpfen. Diese Erfahrung macht dem Brünisrieder Mut. «Als ich mir das Kreuzband gerissen habe, wusste ich gleich, dass ich so rasch wie nur möglich zurückkehren will. Ich hatte gar keine Zeit, um niedergeschlagen zu sein.»

«Ich verpasse die Kantonalfeste und weiss nicht, wie es mit der Selektion für das Eid­genössische ­aussehen wird.»

Steven Moser

Schwinger

«Ich sehe nicht ganz ein, alle drei Jahre alles nur auf zwei Tage auszulegen.»

Lario Kramer

Schwinger

«Alles ist darauf ausgerichtet, dass ich Ende August für Zug in der ­best­möglichen ­Verfassung bin.»

Benjamin Gapany

Schwinger

Kalender

Am 23. Juni in Schwarzsee

Kantonalfeste. 5. Mai: Thurgauer, Zuger, Freiburger (in Heitenried). 12.  Mai: Zürcher. 19. Mai: Schwyzer. 26. Mai: Ob- und Nidwaldner, St.  Galler, Aargauer. 2. Juni: Luzerner, Schaffhauser. 9. Juni: Waadtländer. 10. Juni: Glarner-Bündner. 16. Juni: Bündner-Glarner, Solothurner, Neuenburger. 30. Juni: Basellandschaftliches. 7. Juli: Walliser, Appenzeller. 11. August: Berner.

Bergkranzfeste. 10. Juni: Stoos. 23.  Juni: Schwarzsee. 14. Juli: Rigi. 20. Juli: Weissenstein. 28. Juli: Brünig. 11. August: Schwägalp.

Weitere Feste. 12. Mai: Emmentalisches. 26. Mai: Seeländisches. 2.  Juni: Mitteländisches. 8. Juni: Oberaargauisches. 30. Juni: Nordostschweizer. 7. Juli: Innerschweizer. 14. Juli: Westschweizer (in Leukerbad), Oberländisches. 4. August: Nordwestschweizer.

Eidgenössisches: 24./25. August in Zug.

Technischer Leiter Christian Schmutz

«Wir wollen im gleichen Stil weitermachen»

2018 war das Jahr, in dem die in den Saisons zuvor arg gebeutelten Südwestschweizer Schwinger erstmals seit Jahren die Lücke zu den restlichen Verbänden wieder verkleinern konnten. Nicht nur, weil dank Lario Kramers Sensationserfolg beim Bergkranzfest auf dem Stoos endlich wieder einmal ein wichtiger Sieg an einen Athleten des kleinsten der fünf Teilverbände ging, auch sonst liessen Kramer, Benjamin Gapany und Co. immer wieder einmal mit Achtungserfolgen aufhorchen.

Das Ziel für 2019 ist für den Technischen Leiter der Südwestschweizer, Christian Schmutz, deshalb klar: «Wir wollen im gleichen Stil weitermachen und das gute 2018 bestätigen. Wir sind auf gutem Weg; und ich hoffe, wir können diesen Weg weitergehen.»

Klar ist: In einer Saison, in der ein Eidgenössisches stattfindet, versucht jeder Athlet, alles aus sich herauszuholen. Das hat Schmutz bereits im Wintertraining gespürt: «Es gibt solche, die ohnehin immer topmotiviert sind. Bei anderen hat man aber tatsächlich gemerkt, dass sie dieses Jahr besonders heiss sind. Die Präsenz war gut, und ich bin zufrieden mit den bisherigen Trainings», sagt Schmutz, der in seine dritte Saison als Technischer Leiter steigt und damit ebenfalls erstmals sein Team auf ein Eidgenössisches vorbereitet. «Natürlich ist das auch für mich etwas Besonderes.»

Viel habe er nicht verändert im Winter, ausser dass er zwei Trainingswochenenden organisiert hat. Das fördere einerseits den Teamgeist, der auch in einer Einzelsportart wie dem Schwingen leistungsfördernd sein könne. «Andererseits können so schlicht auch die besten Schwinger des Verbands zusammen trainieren. Das ist ja sonst nicht immer der Fall.»

In Zug sollen Kränze her

Das wohl wichtigste Saisonziel lautet aus Südwestschweizer Sicht, die Scharte von 2016 auszuwetzen, als sie beim letzten Eidgenössischen, dem Heimfest in Estavayer, keinen einzigen Kranz holten. Das soll sich im August in Zug keinesfalls wiederholen. «Dieses Mal wollen wir unbedingt wieder Kränze holen», sagt Schmutz und präzisiert, dass er bewusst in der Mehrzahl spricht, weil es eben mehr als ein Kranz sein soll. «Aber natürlich ist eine Prognose zum jetzigen Zeitpunkt schwierig. Es muss immer auch gesundheitlich alles passen. Mit Steven Moser haben wir ja bereits unser erstes Sorgenkind.»

Nebst dem verletzten Sorgenkind gibt es aber auch Hoffnungsträger. Zu sehr auf einzelne Namen eingehen will Schmutz nicht. «Das ist heikel, da kann man sich schnell einmal in die Nesseln setzen. Aber klar schwingt der eine oder andere obenaus, zum Beispiel Lario Kramer und Benjamin Gapany.» Traut er den beiden Teamleadern zu, nach der erfolgreichen letzten Saison sogar einen weiteren Schritt nach vorne zu machen? «Das ist natürlich immer das Ziel, und ich traue es ihnen zu. Zwar erlebten die beiden ein ausserordentlich gutes Jahr, aber sie sind noch junge Schwinger, ihr Entwicklungsprozess ist noch nicht abgeschlossen.» Das gelte auch für andere. «Einige sind definitiv besser im Schuss als letztes Jahr.»

Das stimmt Schmutz positiv. In den nächsten Monaten wird er sehen, wie seine Schützlinge die Trainingsleistungen im Wettkampf umsetzen. Bis zum Eidgenössischen haben für ihn die Bergkranzfeste Priorität sowie das Südwestschweizerische Schwingfest am 14. Juli in Leukerbad, wo sich die Einheimischen mit starken Gästen wie Joel Wicki und Samuel Giger messen und so eine gute Standortbestimmung erhalten.

fm

 

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