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Mit der Playstation und Lüthi als Mentor

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«Ein Traum ist für mich wahr geworden. Aber ich habe noch viel zu lernen», sagt Jason Dupasquier. Am 8. März feierte der 18 Jahre alte Greyerzer in Katar seine Premiere im GP-Zirkus und steht dadurch in einer Reihe mit früheren Freiburger WM-Piloten wie etwa Jo Siffert, René Progin, Joe Genoud, Bernard Haenggeli oder Robin Mülhauser. Im Wüstenstaat klassierte sich der Debütant in der Kategorie Moto3 – der nach der MotoGP und Moto2 kleinsten Hubraumklasse in der Motorrad-Weltmeisterschaft – im Feld der 31 gestarteten Piloten im 25. Rang. «Das ist eben die WM, auf diesem Niveau ist nicht mehr zu spassen. Ich bin jedoch überzeugt, dass es mir mit zunehmender Anzahl von Kilometern unter den Rädern immer besser laufen wird. Meine Zuversicht ist jedenfalls gross.»

Bis auf weiteres wird es jedoch nichts werden mit den zusätzlichen Runden auf seiner KTM-Rennmaschine auf den anspruchsvollsten Motorradstrecken der Erde: Die Coronavirus-Krise macht auch vor dem Motorsport nicht halt. Bisher wurden drei Rennen der weltbesten Motorradpiloten gestrichen: die Grands Prix von Thailand (22. März), den Vereinigten Staaten (5. April) und Argentinien (19. April). Der nächste im Kalender aufgeführte GP ist der von Spanien – ausgerechnet. Angesichts der dortigen hohen Virus-Fallzahlen darf hinter die Austragung des Rennens in Jerez Stand heute ein mehr als dickes Fragezeichen gesetzt werden.

Lernen vor dem Bildschirm

Statt auf den Strecken die für ihn als Neuling so fundamentale Fahrpraxis holen zu können, eignet sich das Freiburger Talent die Kenntnisse über die Rennkurse – bisher ist Dupasquier nur einige wenige der GP-Kurse in Europa gefahren – vorderhand eben virtuell an. «Um die neuen Kurse kennenzulernen, nutze ich die Möglichkeit der Playstation und die dazu gehörigen MotoGP-Spiele. Ausserdem schaue ich mir Videos von On-board-Kameras von vergangenen Rennen auf Youtube an. So kann ich viel dazulernen, insbesondere was die Ideallinie betrifft.» Auch habe er sich von seinem Mechaniker die technischen Daten von dessen ehemaligem Piloten aus den beiden letzten Saisons aushändigen lassen, um beispielsweise gewinnbringende Anhaltspunkte für das adäquate Tempo zu erhalten, wenn er eine ganz bestimmte Kurve ansteuert. Doch all dies könne letzten Endes die Praxis nicht vollends ersetzen, weiss Jason Dupasquier. «Die Playstation ist nicht die Realität. Gerade als Debütant ist es entscheidend, eigene Erfahrungen sammeln zu können.»

Immerhin konnte der Pilot aus Sorens in Katar schon ein erstes Mal hautnah spüren, wie es an der Weltspitze im Motorradsport zu- und hergeht. «Die Konkurrenz greift von den ersten Metern an an, erbarmungslos und aggressiv. Ich denke dennoch, dass ich mich bei meiner WM-Premiere einigermassen erfolgreich geschlagen habe.» Ein GP sei indessen kein Vergleich zum Rookies Cup, den der Freiburger Youngster in den letzten Jahren bestritten hat.

Den Fahrstil justieren

In diesem Mini-Championat werden sieben Rennen im Rahmenprogramm der MotoGP ausgetragen. Die 25 Piloten erhalten vollwertige Moto3-Bikes mit 250 ccm und rund 50 PS als Arbeitswerkzeug zur Verfügung gestellt, ohne dafür Startgebühren entrichten zu müssen. Die Hälfte der Fahrer wird jährlich neu in das Feld des Rookies Cups geholt, ausgewählt aus durchschnittlich 120 Bewerbern; die andere Hälfte hat sich ihre weitere Teilnahme in der Vorsaison erkämpft. «Der Unterschied zum Rookies Cup ist wie Tag und Nacht. Kommt hinzu, dass im Grand-Prix-Zirkus die Rennen einiges länger dauern.» Erste wichtige Erkenntnisse für eine vielversprechende Zukunft konnte Dupasquier in Katar, gerade was seinen Fahrstil betrifft, gewinnen. «Ich muss künftig noch schneller tief in die Kurve liegen, um mehr Traktion auf dem Hinterreifen beim Kurvenausgang generieren zu können.» Erste Fortschritte habe er schon erzielen können, was das Treffen der richtigen Bremspunkte anbelange. «Unbestritten habe ich ganz allgemein noch ein grosses Steigerungspotenzial. Aber ganz ehrlich, ich denke nicht, dass ich so weit weg bin von den Spitzenfahrern», gibt sich der Freiburger selbstbewusst.

Eine Saison lang Welpenschutz

Wenn er aktuell schon nicht eigene Erfahrungen sammeln kann, so kann Dupasquier umso mehr von den willkommenen Tipps von keinem Geringeren als Tom Lüthi profitieren. Der Weltmeister der früheren 125er-Klasse aus dem Jahr 2005 wird vom Basler Unternehmer Daniel Epp gemanagt, der auch beim jungen Greyerzer eine beratende Rolle einnimmt und den Kontakt zu PrüstelGP, dem deutschen Rennstall Dupasquiers, hergestellt hat. «Ich werde versuchen, maximal von Toms Routine zu profitieren. Zwar kreuzen sich unsere Wege nicht allzu oft, weil in dieser Saison die Moto2 mit Tom und meine Klasse meist nicht auf denselben Strecken fahren, dennoch konnte ich mich mit Tom bereits einige Male austauschen. Er ist meinen Fragen gegenüber wirklich sehr offen und teilt viel von dem mit mir, was er in seiner langen und erfolgreichen Karriere erlebt hat.»

Für zwei Saisons konnte sich Jason Dupasquier mit seinem deutschen Rennstall verpflichtet. Es sind zwei Jahre, um zu beweisen, dass er tatsächlich über das erforderliche Talent verfügt, um sich längerfristig einen Platz in der Grand-Prix-Szene zu sichern. «Die erste Saison ist dazu vorgesehen, um möglichst viel zu lernen und mich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Natürlich möchte ich aber auch schon in dieser Saison ein paar Punkte holen.» WM-Punkte, die es jeweils für die Top 15 zu gewinnen gibt.

20 Zähler hat sich Dupasquier als eine erste persönliche Marke gesetzt. Noch verspüre er keinen grossen Leistungsdruck. «Spätestens in der zweiten Moto3-Saison jedoch steht ausser Frage, dass es keine Zeit mehr zu verlieren gilt.»

Eine Familienangelegenheit

Jason Dupasquier in den Fussstapfen seines Vaters

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Das gilt auch für Jason Dupasquier. Sein Vater Philippe war seines Zeichens mehrfacher Schweizer Meister im Motocross und im Supermoto. «Die ganze Familie ist mit dem Motorradsport eng verbunden», hält Jason Dupasquier fest, der während der ersten paar GP-Rennen von seiner Mutter begleitet wurde. Im Alter von fünf Jahren sass er zum ersten Mal auf einem motorisierten Zweirad. Zunächst bestritt Jason Dupasquier wie sein Vater erfolgreich Motocross-Rennen, dann drehte auch er seine Runden ebenfalls mit dem Supermoto. 2015 folgte schliesslich der Wechsel auf den Circuit. Über die deutsche und die spanische Nachwuchsmeisterschaft machte er auf sich aufmerksam. Im September 2019 konnte er bei PrüstelGP einen Vertrag für die Moto3-Weltmeisterschaft unterzeichnen. «Es ist eine Chance, die du nicht zweimal bekommst», erklärt der Youngster, der nach dem Abschluss der obligatorischen Schule voll auf die Karte Profisport setzt.

Philippe Dupasquier ist stolz, dass der ältere seiner beiden Söhne in seine Fussstapfen tritt. «Jason hat im letzten Jahr sein Potenzial aufgezeigt», sagt der Sport-Verantwortliche von KTM Schweiz. Weil sein Sohn nun Teil eines professionellen Teams sei, habe er sich in­zwischen zurückgezogen, was die sportlichen Belange betreffen würde. Anders sieht es selbstredend in Sachen Finanzierung der Karriere seines ambitionierten Sohns aus. Zwischen 300 000 und 400 000 Franken kostet eine Saison in der Moto3-WM. Das grosse Geld gibt es im Motorradsport nur für die absolute Spitze, mehr noch in der Königsklasse MotoGP als in den Kategorien Moto2 und Moto3, zu verdienen. Der überwiegende Rest der Piloten zahlt drauf. Wie viel für den Startplatz seines Sohns hingeblättert werden muss, will Philippe Dupasquier nicht verraten. «Wir hatten zunächst aber nur einen Vorvertrag unterschrieben, um genügend Zeit zu haben, die nötigen privaten Sponsoren zu finden.» Der Start in Katar hat gezeigt, dass diese Suche erfolgreich gewesen ist.

 

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