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Nur einer war stärker als Wiget

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Der Südwestschweizer Schwingverband gehört am Samstag auf dem Weissenstein nicht zu den geladenen Gästen, dennoch sorgte ein Freiburger beim vierten Bergkranzfest der Saison für Furore. Der erst 20-jährige Wünnewiler Michael Wiget, der für den SK Laupen antritt und deswegen schwingtechnisch zum Berner Kantonalverband zählt, schaffte es in den Schlussgang. Auf dem Weg dahin bezwang er mit Nick Alpiger, Tobias Krähenbühl und Roger Rychen gleich drei Eidgenossen und liess bekannte Namen wie Kilian Wenger, Florian Gnägi oder Matthias Aeschbacher hinter sich. «Für mich ist es das mit Abstand beste Ergebnis an einem Kranzfest», freute sich Wiget, der im Solothurnischen bereits sein fünftes Eichenlaub der laufenden Saison gewonnen hat.

Zweimal gegen Giger

Im Schlussgang war es zunächst Wiget, der für das erste Raunen im Publikum sorgte und den Favoriten defensiv forderte. Der Sensler konterte einen Kurz-Versuch von Giger und brachte ihn zu Fall. Der Thurgauer reagierte allerdings blitzschnell und konnte sich im Fallen ausdrehen, so dass er nur auf der rechten Schulter landete. Beim nächsten Aneinandergreifen sorgte Giger dann mit einem mächtigen Kurz doch für die Entscheidung. 38  Sekunden hatte sich Wiget auf den Beinen halten können. Die rasche Niederlage vermochte die Freude des Wünnewilers aber nicht zu trüben: «Ich habe heute nur gegen einen Schwinger verloren. Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.»

Das Duell Giger gegen Wiget hatte es bereits im vierten Gang gegeben, auch da war Giger als Sieger hervorgegangen. Wiget schwang offensiv und bedrängte seinen Gegner sofort mit einem Kurz. Doch Giger pariert mit einem inneren Haken und bettet den Sensler ins Sägemehl. Der 21-Jährige Thurgauer zeigte sich auf dem Solothurner Hausberg erstmals seit seiner zweimonatigen Verletzungspause in absoluter Topform. Wie schon vor einem Jahr gewann Giger mit sechs Siegen; fünf Mal gelang ihm die Maximalnote. Die Machtdemonstration des 193  cm grossen Modellathleten war dermassen erdrückend, dass sein Festsieg schon vor dem Schlussgang feststand. 1,5  Punkte betrug Gigers Vorsprung nach fünf Gängen auf den zweitplatzierten Kilian Wenger.

Unerwartete Schlussgangteilnahme

Wie meistens üblich in solchen Fällen kam es deswegen zum Ausschwingen. Beim Ausschwingen bestreitet der Rest des Feldes den sechsten Gang, während der Führende pausiert. Der punkthöchste Schwinger qualifiziert sich danach für den Schlussgang und bestreitet diesen als Zusatzgang, wo er sich mit einem allfälligen Sieg einen zusätzlichen Viertelpunkt sichern kann. Dank dieser Regelung hätte Kilian Wenger im Idealfall noch zu Giger als Co-Festsieger aufschliessen können. Der Schwingkönig hätte im sechsten Gang allerdings Fabian Staudenmann mit Platt besiegen und anschliessend im Schlussgang auch Giger bezwingen müssen.

Diese Chance wusste Wenger jedoch nicht zu nutzen, gegen seinen aufstrebenden Berner Mannschaftskollegen reichte es ihm nur zu einem Gestellten. Nicht nur in dieser Phase zeigte sich, dass der Schwingerkönig von 2010 derzeit nicht mit den Besten mithalten kann und in dieser Form in fünf Wochen beim Eidgenössischen in Zug nicht zu den aussichtsreichsten Titelanwärtern gehören dürfte.

Wengers Unvermögen war Wigets Glück. Nun stand der Wünnewiler im Klassement an zweite Stelle und durfte im Schlussgang antreten. «Eigentlich hatte ich nach meinem Sieg im sechsten Gang gegen Nick Alpiger gedacht, dass das Fest für mich vorbei ist.» Er sei etwas überrascht worden von der Schussgangteilnahme. «Und weil schon klar war, dass der Schlussgang an der Rangliste nichts mehr ändern würde, bin ich nicht so konzen­triert und vorbereitet gewesen. Eigentlich hätte ich gegen Giger defensiver schwingen müssen.»

Dreijährige Leidenszeit

Doch auch so hat der 20-jährige Wiget bewiesen, dass er ein Versprechen für die Zukunft ist. Dies ist umso erstaunlicher, als dass der Sensler einen dreijährigen Leidensweg hinter sich hat. Erst ein Ermüdungsbruch der Schulter, dann gerissene Bänder im Ellbogen und schliesslich eine chronischen Schleimbeutelentzündung im Knie haben dafür gesorgt, dass Wiget drei Jahren keine Kämpfe bestreiten konnte.

Seine Verletzungen hätten ihn allerdings stärker gemacht, sagt der Shootingstar, der im Kollegium St. Michael in Freiburg vor Jahresfrist seine Maturität gemacht hat. «Als Jungschwinger bin ich jedes Wochenende an ein Schwingfest gefahren, habe es aber gar nicht geschätzt. Heute, nach den verflixten drei Jahren, in denen ich zum Zuschauen verdammt war, weiss ich das Schwingen wieder richtig zu schätzen», sagt Wiget. Er wisse heute, dass es nicht selbstverständlich sei, gesund zu sein. «Deshalb geniesse ich jedes Schwingfest, und diese Freude beflügelt mich.»

Ganz ausgestanden hat der Sensler seine Verletzungen allerdings noch nicht. Die Entzündung im Knie macht ihm nach wie vor zu schaffen. «Wenn ich nach einem solchen Schwingfest eine Woche später wieder ins Sägemehl steigen will, dann geht das nur, wenn ich unter der Woche kaum trainiere, sonst werden die Schmerzen zu gross.»Es lässt sich nur erahnen, zu was Wiget fähig wäre, wenn er regelmässig voll trainieren könnte.

Nervenspiel

Die Selektion für das Eidgenössische Schwingfest hat der Wünnewiler jedenfalls so gut wie auf sicher. «Normalerweise ist man im Berner Kantonal-Schwingerverband nach zwei Kranzgewinnen fürs ESAF selektioniert, ich habe schon deren fünf gewonnen.»

Bis es in Zug losgeht, hofft Wiget noch etwas Wettkampfpraxis sammeln zu können. Für sein Nervenkostüm, sagt er. «In Schwarzsee war ich extrem nervös, auf dem Weissenstein ging es schon einiges besser. Damit ich in Zug cool bleiben kann, muss ich schon noch etwas vor grossem Publikum schwingen.» Am liebsten am kommenden Wochenende beim traditionsreichen Brünig-Schwinget. «Aufgeboten worden bin ich allerdings noch nicht.»

Resultate

Giger siegt auf dem Weissenstein

Solothurn. Bergkranzfest Weissenstein (90 Schwinger, 4950 Zuschauer). Schlussgang: Samuel Giger (Ottoberg) besiegt Michael Wiget (Wünnewil) nach 38  Sekunden mit Kurz. Rangliste: 1. Giger 59,75. 2. Wiget 57,50. 3. Kilian Wenger (Horboden), Fritz Ramseier (Süderen), Florian Gnägi (Aarberg), Patrick Räbmatter (Uerkheim) und Michael Bless (Gais) je 57,00. 4. Stefan Studer (Utzenstorf) und Roger Erb (Metzerlen) je 56,75. 5. Fabian Staudenmann (Guggisberg), Samir Leuppi (Winterthur) und Joel Strebel (Aristau) je 56,50. 6. Nick Alpiger (Staufen) und Kilian von Weissenfluh (Hasliberg Hohfluh), je 56,25; alle mit Kranz. Ferner: 7. Bernhard Kämpf (Sigriswil) 56,00. 8.  Matthias Aeschbacher (Rüegsauschachen) 55,75.

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