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Sempachs eindrücklicher Steigerungslauf

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Das Schwarzsee-­Schwinget feierte gestern Sonntag sein 80-Jahre-Jubiläum. Weil sich die Bauarbeiten am Kasernenareal weiter verzögern, fand das einzige Bergkranzfest des Kantons zum dritten Mal en suite in Plaffeien statt. Zwar fehlte so der malerische Rahmen in Schwarzsee, das illustre Teilnehmerfeld entschädigte die Zuschauer indes allemal. Die Berner Gäste traten mit Matthias Glarner, Matthias Sempach sowie Killian Wenger gleich mit drei Schwingerkönigen an. Insgesamt waren inklusive den Innerschweizer Gästen 16 Eidgenossen für das zweite Bergkranzfest des Jahres gemeldet – und damit eine happige Konkurrenz für die Südwestschweizer, die sich zumindest einen Kranz erhofften.

Dass der Schlussgang Sempach gegen Wenger lauten würde, hatte so am frühen Morgen nach der Startniederlage Sempachs nicht mehr erwartet werden können. Der Steigerungslauf des Schwarzsee-Siegers der Jahre 2006 und 2016 war dann aber mit fünf makellosen Siegen in Serie eindrücklich. Im Schlussgang besiegte Sempach im Gigantenduell Wenger, dem ein Gestellter zum Sieg gereicht hätte, nach acht Minuten mit einem Kurzzug. «Abgerechnet wird am Schluss», bilanzierte der König aus dem Jahr 2013. «Ich habe an meine Chance geglaubt, auch gegen Wenger. Dessen Ausgangslage war zwar gut, aber eben auch eine gefährliche.» Wenger, der 2013 in Schwarzsee gewonnen hatte, muss damit in diesem Jahr weiter auf seinen ersten Kranzfestsieg warten.

Wenger souverän, Glarner hadert

Das Fest hatte mit einem Paukenschlag begonnen: Sempach, der Schwarzsee-Sieger 2016, wurde vom 33-fachen Kranzer Mike Müllestein auf dem falschen Fuss erwischt und verlor mit Lätz. «Ich wurde überrascht. Müllestein machte einen Zug, den man kaum mehr sieht auf den Schwingplätzen», erklärte Sempach. Im Wissen, dass es mit einem Gestellten nicht mehr reichen würde, drehte er anschliessend auf und gewann die drei folgenden Duelle mit einer glatten Zehn. Somit blieb Sempach im Rennen um die Schlussgang-Teilnahme. Chancen auf diese wahrte sich – wenn auch etwas geringere als Sempach – der amtierende Schwingerkönig Matthias Glarner nach vier Gängen. Er hatte zum Auftakt mit Sven Schurtenberger zwar erstmals in diesem Jahr einen Eidgenossen gebodigt, musste dem defensiv agierenden Stefan Arnold jedoch seinen zweiten gestellten Gang des Tages zugestehen. Der eigentliche Konterschwinger Glarner zahlte einmal mehr den Preis dafür, dass seine Gegner mit einem Unentschieden gegen den König durchaus leben können. Dies wurde ihm in Gang fünf und im Kampf um den Schlussgang definitiv zum Verhängnis, als er gegen den in Plaffeien wohnhaften Jurassier Lukas Renfer abermals stellte und damit sichtlich haderte. Immerhin reichte es Glarner noch für den Kranz.

Keine Blösse gab sich derweil der dritte Berner König im Bunde, Kilian Wenger. Im vierten Gang trat er zum Duell der bisher Unbesiegten gegen den stark aufschwingenden Brünisrieder Steven Moser an. Gegen den König aus dem Jahr 2010 war für den Freiburger, der erstmals auf Wenger traf, aber nichts zu holen. «Ich bin keiner, der defensiv schwingt», so der Sensler, der dafür nicht belohnt wurde. Wenger setzte darauf seinen Siegeszug fort, legte auch Jonas Michel auf den Rücken und qualifizierte sich mit 49,50 Punkten souverän für den Schlussgang, wo es – wie eingangs erwähnt – zum Königsduell mit Sempach (48,50) kam, der auch gegen Damian Gehrig zehn Punkte holte.

Moser holt den Kranz

Und die Gastgeber? Im Vorjahr hatte Marc Guisolan (St-Aubin), der gestern im zweiten Gang mit einer Rückenverletzung ausschied, als einziger Freiburger einen Kranz geholt. Diesmal waren vor dem sechsten Gang mit Moser, Lario Kramer (Galmiz) und – mit Abstrichen – Johann Borcard (Broc) noch drei Einheimische in den Traktanden. Letzterer verlor seinen abschliessenden Kampf und war deshalb erwartungsgemäss aus dem Rennen.

Kramer seinerseits musste gegen Remo Käser, mit dem er zuweilen in Kirchberg zusammen trainiert, siegen, um Eichenlaub zu holen. «Ich schwang offensiv und wollte ein Resultat. Es bringt ja nichts, abzuwarten», sagte der 18-jährige Galmizer. Am Ende musste sich Kramer geschlagen geben. «Für den Moment noch», wie er betonte. Zufrieden war er mit dem Fest gleichwohl. «Ich konnte es geniessen, zumal ich zum ersten Mal an einem Bergkranzfest bis zuletzt um den Kranz mitschwingen konnte.»

Blieb noch Moser. Wie bereits gegen Wenger kam es für den 21-jährigen Sensler gegen Schurtenberger zu einer Premiere, die er ebenfalls verlor. «Beim ersten Mal weisst du nicht, wie ein Gegner funktioniert.» Mit 56,50 Punkten hoffte Moser dennoch auf den Kranz – und durfte sich letztlich als 15. in extremis doch noch über Eichenlaub freuen. «Das ist der Hammer, hier zu Hause den Kranz zu holen.»

Schwarzsee-Schwinget

Sempach gewinnt vor Wenger

Plaffeien. Schwarzsee-Schwinget (90 Schwinger). Schlussgang: Matthais Sempach (Alchenstorf) schlägt Kilian Wenger (Horboden) nach 8 Minuten mit Kurz. Schlussrangliste: 1. Matthias Sempach (Alchenstorf) 58,50. 2. Kilian Wenger (Horboden) 58,25. 3. Sven Schurtenberger (Buttisholz) 58,00. 4. Mike Müllestein (Steinen), Remo Käser (Alchenstorf), Stefan Arnold (Attinghausen) je 57,25. 5. Simon Röthlisberger (Leimiswil), Reto Nötzli (Pfäffikon SZ), Kilian von Weissenfluh (Hasliberg), Bernard Kämpf (Sigriswil), Marcel Bieri (Edlibach) je 57,00. 6. Benji von Ah (Giswil), Matthias Glarner (Meiringen) je 56,75. 7. Philipp Reusser (Aeschlen b. Oberdiessbach), Steven Moser (Brünisried) je 56,00. – alle mit Kranz. – Ferner: 10. Lukas Renfer (Plaffeien, Jurassier), Lario Kramer (Galmiz) je 55,75. 13. Johann Borcard (Broc) 55,00. 15. Pascal Piemontesi (Eclépens), Steve Duplan (Ollon) je 54,50. 16. Michel Dousse (Oberschrot) 54,00. 18. Vincent Roch (Constantine) 53,75. 21. Julien Berset (Mur) 53,00, 22. Sven Hofer (Kerzers) 52,75. 24. Fredy Riedo (Plaffeien) 44,25. 27. Mario Zimmermann (Golaten) 35,00.

Das Notenblatt der Besten

1. Matthias Sempach 57,25

o Mike Müllestein 8,50,

+ Guido Gwerder 10,00,

+ Lutz Scheuber 10,00,

+ Beat Wampfler 10,00,

+ Damian Gehrig 10,00,

+ Kilian Wenger 10,00.

2. Kilian Wenger 58,25

+ Philipp Gloggner 9,75

+ Michael Müller 10,00

+ Marcel Bieri 10,00

+ Steven Moser 9,75

+ Jonas Michel 10,00

o Matthias Sempach 8,75.

3. Sven Schurtenberger 58,00

o Matthias Glarner 8,50

+ Damien Schafer 10,00

+ Dominik Binggeli 10,00

+ Niklaus Zenger 9,75

+ Philipp Reusser 9,75

+ Steven Moser 10,00

7b. Steven Moser 56,50

+ Philipp Roth 10,00

+ Jan Wittwer 9,75

+ Stephan von Büren 9,75

o Kilian Wenger 8,50

+ Patrick Gobeli 10,00

o Sven Schurtenberger 8,50

10. Lario Kramer 55,75

– Carlo Gwerder 8,75

+ Markus Reust 10,00

+ Martin Rolli 9,75

o Bernhard Kämpf 8,50

+ Florian Aellen 10,00

o Remo Käser 8,75

«Ich habe an meine Chance geglaubt, auch gegen Wenger.»

Matthias Sempach

Sieger Schwarzsee-Schwinget

«Das ist der Hammer, hier zu Hause den Kranz zu holen.»

Steven Moser

Sensler Schwinger

Schwarzsee-Schwinget

Das Fest im Schnelldurchlauf

Nach der überraschenden Auftaktniederlage gegen Mike Müllestein wurde Matthias Sempach von Gang zu Gang stärker. So verlief sein Steigerungslauf.

1. Gang

Mike Müllestein (Steinen) schlägt Matthias Sempach (Alchenstorf) mit dem ersten Zug. Die beiden anderen Schwingerkönige Matthias Glarner (Meiringen) und Kilian Wenger (Horboden) siegen derweil zum Auftakt. Remo Käser (Alchenstorf) stellt. Die Freiburger Hoffnungsträger Steven Moser (Brünisried) und Lario Kramer (Galmiz) gewinnen respektive stellen.

2. Gang

Der beflügelte Müllestein gewinnt erneut. Sempach nimmt mit dem Sieg gegen Guido Gwerder (Illgau) an Fahrt auf. Wenger und Glarner legen auch ihre zweiten Kontrahenten auf den Rücken. Kramer bezwingt Markus Reust (Gurzelen), und Moser holt als einziger Südwestschweizer gegen Jan Wittwer (Faulensee) seinen zweiten Sieg.

3. Gang

Nach drei Gängen stehen in Plaffeien noch vier Schwinger mit weisser Weste da: Wenger, Simon Röthlisberger (Leimiswil), Moser (im Rang 2a.) und Philipp Gehrig (Zollbrück). Glarner dominiert Mülle­stein, kommt aber nicht über einen gestellten Gang hinaus. Kramer (6e.) liegt mit zwei Siegen und einem Remis in Lauerstellung. Die anderen Freiburger sind schon so gut wie aus dem Rennen um den Kranz.

4.Gang

Mit dem Sieg gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen Moser übernimmt Wenger die alleinige Führung. Röth­lis­berger, Müllestein, Gehrig und Glarner stellen. Sempach holt die dritte Zehn in Folge und stösst auf den dritten Zwischenrang vor. Kramer erleidet mit der Niederlage gegen Eidgenosse Bernhard Kämpf einen Dämpfer. Die Innerschweizer, die gut gestartet sind, müssen sich nunmehr der Berner Dominanz beugen.

5. Gang

Wenger (Sieg gegen den Emmentaler Jonas Michel) und Sempach (vierter Zehner in Serie gegen Gehrig) stehen als Schlussgang-Teilnehmer fest. Die Innerschweizer Sven Schurtenberger und Marcel Bieri verfehlen das Finale um einen Viertelpunkt. Moser und Kramer rappeln sich mit Siegen auf und können noch immer einen Kranz holen.

6. Gang

Sempach, der siegen muss, schlägt im Schlussgang der Könige den zuvor überzeugenden Wenger und holt sich seinen dritten Titel beim Schwarzsee-Schwinget. Während Kramer gegen Käser verliert und den Kranz damit verpasst, ist Moser trotz der Niederlage gegen Schurtenberger als 15. der letzte kranzberechtigte Schwinger des Festes.fs

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