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Strahlende Gesichter, eingerissene Barrieren

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Selten waren auf dem Georges-Python-Platz so viele strahlende Gesichter zu sehen wie gestern. Als kurz vor Mittag die ersten Teilnehmer gespannt auf den Startschuss warteten, war nicht nur der ehemalige Spitzen-Judoka Ludovic Chammartin, der das Warm-up leitete, sichtlich ergriffen. «Ich bin sehr berührt von dem ganzen Enthusiasmus, der Solidarität und der Energie rund um dieses Event», sagte Staatsrätin Anne-Claude Demierre gegenüber den FN. Wie die anderen Zuschauer sah sie etwa in den ersten Reihen Teilnehmer, die nicht nur geistig, sondern auch körperlich behindert waren. Wie der junge Mann im Rollstuhl, der zwar seinen Oberkörper kaum bewegen konnte, dafür aber mit dem Kopf und den Füssen zum Gloria-Gaynor-Klassiker «I Will Survive» mitwippte, um seiner Vorfreude Ausdruck zu verleihen. Über die Laufstrecke wurde er anschliessend mit vollem Karacho von einer ebenso strahlenden Betreuerin geschoben.

Kontakt führt zu Motivation

Die beiden waren zwei von über 400 Teilnehmern am Torch Run, an dem gestern Geld für die Organisation Special Olympics gesammelt wurde. Diese sorgt seit 50 Jahren weltweit dafür, dass Menschen mit einer geistigen Behinderung sich ebenfalls sportlich betätigen können. Derzeit ist ein Tross der Organisation mit der Fackel unterwegs von Bern nach Genf, wo in eineinhalb Wochen die National Summer Games stattfinden, an denen über 1800 geistig Behinderte teilnehmen werden (siehe FN vom 12. Mai).

Rund die Hälfte der Teilnehmenden am gestrigen Solidaritätslauf waren Schülerinnen und Schüler der OS Belluard beziehungsweise der Fachmittelschule Freiburg, die sich zudem in Konferenzen mit dem Thema geistige Behinderung auseinandersetzten. «Bof», sei die Motivation seiner Schüler zunächst gewesen, sagt David Brügger, Sportlehrer an der Fachmittelschule. Mässig also, die Schüler hätten es eher als Pflichtprogramm wie vieles andere betrachtet. «Bis sie dann heute draussen waren, die Fröhlichkeit der Menschen mit Behinderung sahen und mit ihnen in Kontakt kamen. Da waren sie plötzlich hoch motiviert!» Zusammen holten die Schüler und die Special-Olympics-Sportler am Morgen Anne-Claude Demierre beim Rathaus ab. «Ein fantastischer Moment voller Freude und Engagement», wie die Staatsrätin sagt.

Was bleibt von dem Event?

Dass Menschen mit und ohne geistige Behinderung in Kontakt kommen und gemeinsam ein schönes Event feiern, ist genau die Idee der aktuellen Fackelläufe. Oder wie es der Freiburger Gemeinderat Pierre-Olivier Nobs in einer kurzen Ansprache formulierte: «Zusammen sind wir stärker, zusammen reissen wir Barrieren ein.»

Am gestrigen Tag war das zweifellos der Fall, es war «ein starkes Signal für Akzeptanz und Integration», wie Nobs sagte. Bleibt aber die Frage: Was bleibt von dieser Veranstaltung? «Die Erkenntnis, dass es möglich ist», sagt Staatsrätin Demierre. «Dass es möglich ist, zusammen schöne Anlässe auf die Beine zu stellen. Wir sollten auch im Alltag bei allen Veranstaltungen versuchen, möglichst alle zu integrieren. Das ist auch ganz im Sinne der neuen Politik im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Partizipation gehört zu den wichtigsten Grundsätzen.»

«Ich bin sehr berührt von dem Enthusiasmus, der Solidarität und der Energie rund um dieses Event.»

Anne-Claude Demierre

Staatsrätin

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