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Titeljagd auf acht Rollen

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Wovon Gottéron in den letzten Jahren vergeblich geträumt hat, hat der SHC Givisiez geschafft. Er steht im Playoff-Final der Nationalliga A. Zwar nicht im Eishockey, dafür aber im Inline-Skaterhockey. Nach den beiden Niederlagen am letzten Wochenende gegen das Team aus Rossemaison (8:10 und 2:3) stehen die Freiburger in der Best-of-5-Serie allerdings mit dem Rücken zur Wand. Sie müssen ihre beiden Heimspiele heute (17 Uhr) und am Sonntag (15 Uhr) gewinnen, um gegen die Jurassier die Belle zu erzwingen.

Grund zur Zuversicht gibt es durchaus, denn Playofferfahrung hat der SHC Givisiez in den letzten sechs Jahren regelmässig sammeln können. Letzte Saison schafften es die Freiburger ebenfalls bis in den Final, verloren dann im Entscheidungsspiel aber gegen Biel. Noch mehr Erfolg hatten sie im Jahr 2011, als sie im Endspiel triumphierten und erstmals in ihrer Vereinsgeschichte den Schweizer Meistertitel gewannen. Auch das haben sie Gottéron voraus.

Blaue Flecken gehören dazu

Inline-Skaterhockey und Eishockey ähneln sich zwar, haben aber auch einige Unterschiede. Da ist natürlich der andere Untergrund, statt auf Eis spielen die Skater auf Betonflächen. Givisiez verfügt seit 2011 über eine spezielle, 2,7 Millionen teure Inline-Hockey-Halle, wo es seine Spiele austrägt. Eine echte Luxusversion, gehört die Halle doch zu den besten in Europa. Neben den Freiburgern verfügen nur noch die Teams aus Lugano und Rossemaison über eine Inline-Halle, alle anderen NLA-Vereine spielen unter freiem Himmel.

Der leuchtend orange Ball, mit dem die Spieler dabei auf das Tor dreschen, besteht aus Hartgummi, ist etwa so gross wie ein Tennisball und rund 80 Gramm schwer. Der hinterlässt nicht nur an den Wänden, sondern auch bei den Spielern seine Spuren. Wegen der hohen Ballgeschwindigkeit und dem unvermeidbaren Körperkontakt tragen auch die Inline-Skater spezielle Schutzkleidung: Helm mit Gitterschutzvisier, gepolsterter Brustpanzer, Hals- und Genitalschutz sowie die obligatorischen Arm- und Beinprotektoren. Blaue Flecken lassen sich beim Inline-Skaterhockey aber genauso wenig vermeiden wie beim Eishockey.

Kufen gegen Rollen getauscht

Rund ein Drittel der Spieler des SHC Givisiez sind neben dem Skaterhockey auch auf dem Eis unterwegs, oder waren es bis vor kurzem. So wie Jean Ayer. Sieben Jahre lang ging er mit dem HC Düdingen auf Torjagd, wurde 2013 mit den Bulls Schweizer 1.-Liga-Meister, ehe er im vergangenen April die Kufen gegen Rollen eingetauscht hat. «In erster Linie habe ich aus beruflichen Gründen den Sport gewechselt», sagt der 29-Jährige. «Die vielen Trainings und die Matches sind mir zu viel geworden. Oftmals bin ich am Montagmorgen ganz erschöpft ins Büro gekommen. Zudem wollte ich mehr Zeit für mich haben, wieder einmal zum Skifahren oder in die Ferien verreisen.» Im Vergleich zum 1.-Liga-Eishockey, wo die Spieler viermal wöchentlich trainieren und regelmässig zwei Spiele pro Woche absolvieren, ist der Aufwand beim Inline-Skaterhockey relativ bescheiden – selbst auf NLA-Niveau. So trainiert die erste Mannschaft des SHC Givisiez zweimal pro Woche, während der Saisonvorbereitung manchmal dreimal. Wochenspiele gibt es nur in Ausnahmefällen. Dafür lässt sich auch nicht das grosse Geld verdienen. Die Spieler erhalten eine Spesenentschädigung und kleine Punkteprämien. «Aber reich wird niemand», stellt Trainer Laurent Rigolet klar.

Ähnlich, und doch ganz anders

Niveaumässig liegt die NLA im Inline-Skaterhockey «irgendwo zwischen der 2. und der 1. Liga im Eishockey», sagt Jean Ayer. Er selbst ist das mustergültige Beispiel dafür, dass diese Einschätzung in etwa passt. Bei den Düdingen Bulls ein durchschnittlicher 1.-Liga-Stürmer, hat er sich bei den NLA-Inline-Skatern in Givisiez in kürzester Zeit zur wichtigen Teamstütze entwickelt. In zwölf Partien hat Ayer 21 Skorerpunkte erzielt (16 Tore, 5 Assists).

Der Wechsel von Eis zu Beton war für den Stürmer – so erfahren er auch ist – kniffliger als gedacht. Der andere Untergrund war nicht der einzige Unterschied, an den er sich gewöhnen musste. «Die Fahrtechniken sind zwar ähnlich, aber mit den Inline-Skates ist man weniger mobil als mit den Schlittschuhen», sagt Ayer. «Vor allem das Bremsen ist viel schwieriger.» Zudem lasse sich der Ball weniger präzis kontrollieren als der Puck. «Meine ersten Schüsse sind alle meterweit neben dem Tor gelandet», erinnert sich der Freiburger.

Gewöhnen musste sich Jean Ayer auch an das etwas andere Regelwerk. «Noch heute kenne ich nicht alle Regeln. Kürzlich habe ich eine Zehnminuten-Strafe erhalten, weil ich ohne Handschuh weitergespielt habe. Das darf man offensichtlich nicht. Und das erste Mal, als der Schiedsrichter einen Freistoss gepfiffen hat, glaubte ich beim Fussball zu sein.»

Ein grosser Unterschied zwischen Eis- und Inline-Skaterhockey besteht auch bei der Spielfeldgrösse. 30×60 Meter misst das Feld beim Eishockey, bloss 20×40 Meter beim Inline-Skaterhockey. «Auf dem Eis ist die Geschwindigkeit der Aktionen grösser, beim Skaterhockey ist dafür die Intensität wesentlich höher, weil das Feld nur halb so gross ist», erklärt Ayer. «Man hat weniger Reaktionszeit, muss schneller spielen», sagt Jean Ayer.

Es gibt zwar auch die Variante, bei der auf dem grossen Feld gespielt wird. Diese nennt sich dann Inline-Hockey, wird mit einem Rollpuck anstatt eines Balles gespielt und ist weniger verbreitet. Doch Ayer zieht das Spiel auf dem kleineren Feld vor. «Auf engem Raum gibt es mehr Zweikämpfe, mehr Abschlüsse, mehr Tore und mehr Spektakel.»

«Mit dem Rücken zur Wand»

Mit Toren und Spektakel wollen Jean Ayer und der SHC Givisiez an diesem Wochenende im NLA-Playoff-Final gegen Rossemaisons zwei Siege holen. «Dass wir dazu fähig sind, haben wir in den letzten beiden Partien gezeigt», sagt der Spieler mit der Trikotnummer 76. «Die Spiele waren sehr ausgeglichen, wir hätten ebenso gut gewinnen können.»

Im ersten Duell der Best-of-5-Serie hatten die Freiburger den vierten Treffer zum 2:4 erst in der Schlussphase ins leere Tore erhalten. Und im zweiten Spiel (8:10) hatten sie 6:3 geführt, ehe sie zu Beginn des letzten Drittels ein kurzes Blackout hatten und mit drei Gegentreffern innerhalb von 90 Sekunden die Partie aus der Hand gaben. «Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen nun gewinnen. Wenn wir weniger Eigenfehler machen, dann sind Siege möglich», gibt sich Ayer optimistisch.

Mit der Qualifikation für den Playoff-Final hat der SHC Givisiez ein Saisonziel bereits erreicht: Er wird auch nächstes Jahr im Europacup antreten können. Ob es diese Saison auch Gottéron gelingt, sich für den europäischen Wettbewerb zu qualifizieren, muss sich erst noch zeigen.

NLA-Playoff-Final

Givisiez unter Siegzwang

NLA. Playoff-Final (best of 5). 1. Spiel: Rossemaison (2. der Qualifikation) – Givisiez (6.) 2:4. 2. Spiel: Rossemaison – Givisiez 8:10. 3. Spiel: Givisiez – Rossemaison (heute, 17.00, in Givisiez). Evtl. 4. Spiel: Givisiez – Rossemaison (So. 15.00, in Givisiez). Evtl. 5. Spiel: Rossemaison – Givisiez 2:4 (Sa, 4.11. in Rossemaison).

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