Autor: Lukas Schwab
Murten In den letzten Wochen beobachteten Passanten und Fischer auf dem Murtensee mehrmals viel Schaum. Aufgrund von Meldungen schaltete sich das Amt für Umwelt des Kantons Freiburg ein. Laut Amtschef Marc Chardonnens wurden Anfang September bei Murten und Salavaux Proben entnommen. «Die ersten Resultate haben nun gezeigt, dass es sich um eine Verunreinigung handelt, die auf den Menschen zurückzuführen ist.» Die in den Proben gefundenen Abwasser- und Waschmittelrückstände deuten laut Chardonnens auf ein Problem im Abwassersystem als Ursache hin.
Vermutlich keine Gefahr
Aufgrund der Proben und des Verdünnungseffekts im See gehe man davon aus, dass die Verunreinigung keine Gefahr darstelle. «Bisher wurden uns keine Vorfälle gemeldet, die auf gesundheitliche Auswirkungen hindeuten», so Chardonnens. Um die Gefahr definitiv ausschliessen zu können, gelte es, die Herkunft der Verschmutzung zu ermitteln. Er gehe davon aus, dass die Verunreinigung aus der Broye-Region in den See gelange. «Wir arbeiten deshalb mit dem Kanton Waadt zusammen.»
Fall Arbogne ungeklärt
Zwischen dem Schaum auf dem Murtensee und der Verschmutzung der Arbogne bei Domdidier Ende August (die FN berichteten) besteht laut Chardonnens vermutlich kein Zusammenhang: «Wir gehen von einer anderen Herkunft der Verunreinigung aus.»
Die Untersuchung bezüglich Arbogne, wo aufgrund der Verschmutzung mehrere tausend Fische verendeten, hat noch keine Resultate ergeben. Laut Jean-Daniel Wicky, Sektorchef aquatische Fauna und Fischerei, konnten Polizei und Amt für Umwelt die Verantwortlichen für die Verschmutzung bisher nicht identifizieren. Als Ursache des Fischsterbens wird eine chemische Substanz vermutet.
Chardonnens hält fest, die Untersuchungen gestalteten sich oft schwierig, weil das Amt für Umwelt zu spät vor Ort sei. «Wenn wir informiert werden, ist die Ursache oft nur noch schwer nachzuweisen.»
Vier mal Schaum gesehen
Berufsfischer Pierre Schaer aus Constantine hat seit Juli vier Mal einen Schaum auf dem See beobachtet, zuletzt diese Woche. «Wenn der Wind blies, bildeten sich auf dem ganzen See fünfzig bis hundert Meter lange Schaumstreifen», erzählt er. Aufgrund des Windes habe sich der Schaum am Strand von Salavaux angesammelt und aufgetürmt, so Pierre Schaer.