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Verspäteter Einzug ins Bundeshaus

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Autor: Helene Soltermann

Bei den Wahlen im Herbst verpasste sie den Einzug in den Nationalrat um knappe 23 Stimmen. Nun hat es Ursula Schneider Schüttel doch noch geschafft: Alain Berset ist vom Ständerat zum Bundesrat gewählt worden, Christian Levrat kann vom Nationalrat in den Ständerat wechseln, und die SP-Grossrätin und Murtner Gemeinderätin erbt den Sitz im Nationalrat. Schneider Schüttel freut sich auf die neue Herausforderung. Ein bisschen nervös werde sie schon sein, wenn sie im Nationalratssaal erstmals zum Rednerpult schreite. «Man steht plötzlich vor 200 Personen statt vor 110, wie es im Grossen Rat der Fall ist.» Im Nationalrat gehe es sicher hektischer zu und her.

Deiss war der Letzte

Wie es im Nationalrat zu- und hergeht, hat als letzter Seebezirkler der Bärfischner Joseph Deiss miterlebt; bis 1999 sass er in der grossen Kammer. Dass Ursula Schneider Schüttel die Interessen des Bezirks im Nationalrat einbringen kann, bezweifeln die anderen Bezirksparteien (siehe Kasten). Auch Schneider Schüttel ist sich bewusst, dass es im Nationalrat kein «Seebezirk-Dossier» gibt. «Ich kann aber eine gewisse Sichtweise aus unserer Region einbringen, seien es die Erfahrungen eines zweisprachigen Kantons oder die Wichtigkeit des Tourismus oder des Gewerbes.» Bei der Thematik rund um die Kernkraftwerke könne sie als Einwohnerin einer Region nahe des Kernkraftwerkes Mühleberg argumentieren. Es falle ihr sicher auch einfacher, auf kantonaler Ebene Kontakte zu knüpfen.

Der Verkehr liegt ihr

Am liebsten würde Schneider Schüttel in der Verkehrskommission Einsitz nehmen. Die Thematik liege ihr, weil sie lange als Juristin im Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation arbeitete und im Gemeinderat für den Verkehr zuständig ist. Die 50-jährige Schneider Schüttel führt heute ein Anwaltsbüro in Murten und ist Mutter eines 15- und eines 18-jährigen Sohnes.

Weiterhin im Gemeinderat

Im Murtner Gemeinderat wird Ursula Schneider Schüttel weiterhin tätig sein, den Sitz im Freiburger Grossen Rat hingegen gibt sie ab (siehe FN von gestern). Die verschiedenen Tätigkeiten unter einen Hut zu bringen, sei dank der Unterstützung ihres Ehemannes möglich, sagt Schneider Schüttel. Ihren Platz im Grossen Rat übernimmt voraussichtlich Urs Affolter aus Muntelier.

Nicht mehr lange im Hintergrund: Ursula Schneider Schüttel erbt von Christian Levrat den SP-Sitz im Nationalrat.Bild Corinne Aeberhard

Einschätzungen: «Ein Staatsrat würde dem Seebezirk mehr bringen»

Die Reaktionen auf das Nachrücken der SP-Grossrätin und Murtner Gemeinderätin Ursula Schneider Schüttel in den Nationalrat sind unterschiedlich. «Sehr erfreut und stolz» ist SP-See-Präsidentin Bernadette Haenni. «Die SP See ist langsam, aber sicher eine Partei, mit der man rechnen muss», sagt sie. Der Nationalratssitz ist laut Haenni für den Seebezirk bereits rein psychologisch von Bedeutung. «Dass dieser Bezirk schon fast notorisch nicht auf kantonaler und nationaler Ebene vertreten ist, gibt den Leuten zu denken.» Dies ändere sich nun. Zudem findet Haenni, dass mit Schneider Schüttel der Informationsfluss zwischen Bundesbern und Murten verbessert werde.

Keine Wirkung in Bern

Skeptischer zeigen sich die SVP und die FDP See. Dass mit einer Vertretung in Bundesbern die Interessen des Seebezirks eingebracht werden könnten, glaubt SVP-See-Präsident Daniel Schär nicht. «Obschon dies dem Volk immer wieder erzählt wird», wie er sagt. FDP-See-Präsident Silvan Jampen denkt dasselbe. «Ich bin überzeugt, dass sich ein Mitglied im Nationalrat in erster Linie nach den Parolen im Parteibüchlein verhält», sagt er. Dies bringe dem Seebezirk – in dem mehrheitlich bürgerlich gestimmt werde – nicht viel.

Ob eine Vertretung im Nationalrat dem Bezirk etwas bringe, wisse er nicht, sagt Theo Studer, Präsident der CVP See. «Es würde uns mehr bringen, wenn jemand aus unserem Bezirk im Staatsrat sässe.» Denn dort würden die Entscheide gefällt, die Auswirkungen auf die Bezirke im Kanton Freiburg hätten.hs

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