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«Verständnis für korrekten Marktpreis»

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«Das Jahr 2017 war eines voller Arbeit für die Schweizer Milchproduzenten», bilanzierte Gabriel Yerly, Präsident des Freiburgischen Milchverbands an der gestrigen Delegiertenversammlung in Neyruz. «Die kumulierte Produktion kam derjenigen des Vorjahres gleich, und das bei 776 Milchviehbetrieben weniger als im Vorjahr.» Die schwierige finanzielle Situation erlaube vielen nicht mehr, in diesem Sektor noch eine Zukunft zu sehen. Umso wichtiger sei eine korrekte Marge, ein gerechter Preis und eine Agrarpolitik, die nicht nur den Grossverteilern zugutekomme, sondern auch den Produzenten und den Verarbeitern.

«Enorm wichtiger Beitrag»

Eine ganze Reihe von Vertretern aus der Politik gab sich an diesem Morgen ein Stelldichein in Neyruz. So nahm Staatsratspräsident Georges Godel (CVP) ebenso an der Versammlung teil wie Grossratspräsident Markus Ith (FDP, Murten), Jacques Bourgeois, Freiburger Nationalrat (FDP) und Direktor des Schweizer Bauern­verbands, Fritz Glauser, Präsident des Freiburger Bauernverbands und Grossrat (FDP, Châton­naye), sowie Hans­peter Kern, Präsident der Schweizer Milchproduzenten und Gemeindepräsident von Buchberg SH.

«Ihre Arbeit bedeutet einen enorm wichtigen Beitrag zum landwirtschaftlichen Sektor», hielt Markus Ith in seiner Grussbotschaft fest. Er sei zwar kein Kenner der technischen Details der Milchwirtschaft, wohl aber ein begeisterter Geniesser der Freiburgischen Milchprodukte. «Die Thematik des Milchpreises ist derzeit sehr präsent in den Medien», so Ith weiter. Wenn man aber wisse, mit wie viel Engagement hierzulande produziert werde, so sollte der Konsument ein gewisses Verständnis für einen korrekten Marktpreis aufbringen.

Jacques Bourgeois kam unter anderem auf die Thematik Agroscope zurück (FN vom 6. April). «Natürlich würden wir uns freuen, wenn das gesamte Agroscope in Freiburg zentralisiert würde», sagte er. «Aber dies ist einfach nicht realistisch.» Viel wichtiger sei es, dass keine Abstriche bei den landwirtschaftlichen Forschungsgeldern gemacht würden.

Hanspeter Kern schliesslich gab zu bedenken: «Leider kann ich Ihnen keine Preiserhöhung beim Milchpreis ankünden.» Dies sei ein Faktum, und die Produzenten hätten keine andere Wahl, als das Beste aus der Situation zu machen, die sich ihnen bieten würde. Die weitere Strategie der Milchproduzenten müsse sich laut Hanspeter Kern an vier Eckpfeilern orientieren: dem Milchmarkt, dem Marketing, den Informations- und Servicedienstleistungen sowie der politischen Arbeit.

Alles einstimmig akzeptiert

Die statutarischen Geschäfte sorgten für keinerlei Diskussionen. Einstimmig genehmigten die über 100 anwesenden Delegierten den Tätigkeitsbericht und die Jahresrechnung, deren Höhe laut dem Verbandsdirektor André Brodard der Öffentlichkeit traditionellerweise nicht mitgeteilt wird.

Als neuer Verbandsvertreter in die Sortenorganisation Freiburger Vacherin AOP wurde Joseph Demierre aus La Joux gewählt, als Revisionsstelle für das laufende Geschäftsjahr die Firma Fidutrust AG aus Freiburg. Neues Verbandsmitglied wird die Vereinigung der Milchproduzenten von Chavannes-les-Forts mit 19 Produzenten und einem Produktions­volumen von 1,6 Millionen Kilogramm Milch. Im Rahmen des Tätigkeitsberichts präsentierte André Brodard einige Zahlen und Fakten (siehe Kasten).

Gegen Ende der Versammlung informierte Caroline Quartenoud, Sprecherin der Initiative «Fair», den Saal über das gleichnamige neue Schweizer Label für Milchprodukte, das im Februar in Zürich lanciert wurde und das noch auf der Suche nach teilnehmenden Produzenten ist.

«Wir sind Unternehmer»

Ein Produzent aus dem Publikum sprach bei der abschlies­senden «Chropf-Leerete» wohl allen Anwesenden aus der Seele, als er sagte: «Es wäre schön, wenn die in Bundesbern endlich wieder wahrnehmen würden, dass wir Landwirte nicht einfach Nutzniesser von Subventionen, sondern vielmehr selbstständige Unternehmer sind, die ein Risiko tragen.»

Zahlen und Fakten

Weniger Hersteller, mehr Milch

Der Freiburgische Milchverband zählte 2017 insgesamt 1411 Produzenten, 156  Käsereigenossenschaften, 82  Käsereien und 36  Alpkäsefabrikanten. Insgesamt wurden rund 303 Millionen Kilogramm Milch abgeliefert. Die Anzahl Produzenten ging in den vergangenen zehn Jahren von 1484 im Jahr 2007 um 4,9  Prozent auf 1411 im Jahr 2017 zurück. In der gleichen Zeitspanne nahmen aber die durchschnittlichen Anlieferungen pro Produzent von 168 200 Kilogramm um 27,7  Prozent auf 214 770 Kilogramm zu. Der Schweizer Durchschnitt lag 2017 bei 164 409 Kilogramm.

jcg

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