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«Verwaltung muss Service public bleiben»

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«Die Stelle in Schmitten anzutreten war eine der besten Entscheidungen meines Lebens», sagt Josef Götschmann. Der 64-Jährige schaut mit Stolz und vielen guten Erinnerungen auf seine 28-jährige Tätigkeit als Gemeindeschreiber zurück–eine Karriere, die Anfang dieses Monats zu Ende ging. Er könne sich noch gut daran erinnern, wie er den Bescheid erhielt, dass er als neuer Gemeindeschreiber ausgewählt worden sei: «Zuerst hatte ich gemischte Gefühle. Ich wusste nicht genau, ob ich der Aufgabe gewachsen sein würde.»

Erste Anlaufstelle gewesen

Die anfänglichen Zweifel waren aber nur von kurzer Dauer. «Als Gemeindeschreiber bist du ein Generalist–im Idealfall einer mit gutem Bezug zur Gemeinde und einem engen Kontakt zur Bevölkerung», sagt der Grossvater von vier Enkelkindern: «Einer, der den Puls seiner Gemeinde spürt.» Dieses Anforderungsprofil habe ihm von Anfang an gut entsprochen: «Es hat kaum Tage gegeben, an denen ich lieber im Bett geblieben wäre, als arbeiten zu gehen.» Die grosse Abwechslung im Beruf und der Kontakt zu den Einwohnern seien dafür die besten Antriebsfedern gewesen.

Als erste Anlaufstelle für die Anliegen aus der Bevölkerung bekam er aber auch mit, was die Bürger im negativen Sinne bewegte. Das sei nicht immer einfach gewesen. Deshalb habe er es als wichtig empfunden, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und sich in ihre Lage hineinzuversetzen: «In diesen Situationen darfst du nicht einfach nur Beamter sein. Du musst dir Zeit nehmen und zuhören.» Er hoffe, dass die Gemeindeverwaltung auch in Zukunft–trotz immer strafferen Arbeitsabläufen–ein offenes Ohr für die Bevölkerung habe: «Die Verwaltung muss ein Service public bleiben.» Ausserdem würde er sich wünschen, dass der gesunde Menschenverstand ob all den Gesetzen, Reglementen und Verordnungen nicht ganz verloren gehe: «Früher hat man Probleme im gemeinsamen Gespräch gelöst. Heute werden sehr schnell die Anwälte eingeschaltet.»

 Höhere Ansprüche

Langweilig sei es ihm in all den Dienstjahren nie geworden, sagt Josef Götschmann: «Es hat sich in dieser Zeit so viel verändert. Als ich meine Stelle in Schmitten angetreten bin, hatte die Gemeinde 2800 Einwohner, heute sind es über 4000.» Das spiegelte sich auch in der Verwaltungsarbeit wider: War Götschmann während Jahren für Abteilungen wie den Sozialdienst oder die Bauverwaltung der Gemeinde alleine verantwortlich, bekam er im Laufe der Jahre Spezialisten zur Seite gestellt. Die Anzahl Mitarbeiter hat in seiner Dienstzeit stetig zugenommen. «Aber auch die Anforderungen und Ansprüche an die Verwaltung und den Gemeinderat sind gestiegen.»

Auch im technischen Bereich habe er mehrere Meilensteine miterlebt: «Von der letzten Schreibmaschine über den ersten Computer bis hin zu Internet und E-Mail.» Eine Entwicklung, die zwar einiges erleichtert habe, aber auch negative Aspekte mit sich brachte: «Ich bezweifle, dass es gesund ist, wenn der Mensch das Gefühl hat, jederzeit und überall erreichbar sein zu müssen.»

Zusammenarbeit geschätzt

An der Entwicklung des Dorfes nicht mehr hautnah dabei sein zu können werde ihm bestimmt fehlen, meint Götschmann: «Das und die gute Arbeit mit den Kollegen auf der Verwaltung und in der Exekutive.» Gemeinderäte hat Götschmann in seiner Karriere so einige erlebt. Und auch mit vier Präsidenten hatte er in den 28 Jahren zu tun. «Boschung, Schafer, Stampfli und Burger», zählt er die vier Syndics, unter denen er arbeitete, an einer Hand auf. Einen Lieblingschef habe er keinen gehabt, beteuert er: «Ich habe alle dafür bewundert, wie viel Freizeit und Herzblut sie für die Allgemeinheit geopfert haben.» Mit André Burger, dem abtretenden Ammann, schloss er einen besonderen Deal ab: «Wir haben stets gesagt, dass wir auf Ende Legislatur gemeinsam aufhören wollen. So ist es jetzt auch gekommen.»

 Die letzten Monate seiner Karriere arbeitete Josef Götschmann, der in seiner Freizeit in einem Pferdestall mithilft, als stellvertretender Gemeindeschreiber an der Seite eines alten Bekannten: Alt-Gemeindepräsident Urs Stampfli. «Ich habe ihn schon zuvor als Chef gehabt und wusste, was auf mich zukommt», sagt der Neurentner mit einem Schmunzeln.

Zur Person

Aus dem Marketing in die Verwaltung

Josef Götschmann kam am 29.Februar 1952 in Schmitten zur Welt. Nach der obligatorischen Schulzeit machte er eine Ausbildung zum Kaufmann. Nach Anstellungen in den Marketingbereichen der Brauerei Cardinal, der Schokoladenfabrik Tobler und des Tiefkühlproduzenten Pierrot-Friola trat er 1988 das Amt des Gemeindeschreibers in Schmitten an. Er leitete die Gemeindeverwaltung 28 Jahre. Götschmann hat zwei Kinder und vier Enkelkinder und wohnt heute in Laupen.mz

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