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Viel Jubel mit wenig Zwischenfällen

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Die Fussball-WM aus Sicht von Pierre Schuwey, Chef der Gendarmerie

Autor: Mit PIERRE SCHUWEY sprach JEAN-LUC BRÜLHART

Die Fussball-WM geht am Sonntag zu Ende. Wie sieht die Bilanz der Polizei aus?

Wir sind bisher mit unserer Arbeit und mit der Entwicklung zufrieden. 15 Mal haben wir in den Städten Freiburg und Bulle unser Dispositiv eingesetzt. Dieses sieht vor, bereits vor den Siegesfeiern Präsenz zu markieren. Sobald die Menschenmasse loszieht, geht es darum, die Sicherheit zu gewährleisten und bereit zu sein, wenn nötig einzugreifen. In der Stadt Freiburg stehen jedes Mal rund 20 Polizisten bereit. Dass bisher nichts passiert ist, führe ich auch auf die Präsenz unserer Beamten zurück.

Inwiefern?

Wir sind eingeschritten, wenn zum Beispiel ein Auto unterwegs war mit einer Person auf der Autohaube. So konnten schlimme Unfälle verhindert werden. Angesichts der Masse waren wir aber gezwungen, toleranter zu sein als sonst – gerade was das Hupen angeht. Es gab kaum Reklamationen diesbezüglich.

Die Stadt Freiburg stand zuweilen Kopf. Gab es schlimme Vorfälle?

An zwei Abenden sind sich zwei Gruppen in die Haare geraten. Da mussten wir mit Schlagstöcken eingreifen und eine Polizeikette bilden. Es waren aber nicht in erster Linie Anhänger einer Fussball-Mannschaft, sondern Mitglieder eine Gruppe Jugendlicher, die oft durch die Strassen Freiburgs ziehen und provozieren. Und es kam zwei Mal wegen Feuerwerkskörpern zu Brandausbrüchen. Insgesamt haben wir 15 Personenkontrollen durchgeführt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wenig braucht und die Menschenmenge wird nervös. Dies geschah bei einer Personenkontrolle. Die Polizei hat sich daraufhin zurückgezogen.

Werden Sie im Hinblick auf das Finalspiel ihr Dispositiv verändern?

Seit Beginn der Fussball-WM haben wir unseren Einsatzplan kaum verändert. Unsere Aufgabe besteht darin anhand der Resultate einzuschätzen, wie gross die Menschenmenge in den Stadtzentren wird. Denn bei den so genannt «heissen» Spielen ist nicht die Aggressivität der Leute das Problem, sondern die Masse. Am Sonntagabend werden wir in der Stadt Freiburg den Polizeibestand erhöhen auf über 30 Beamte.

2008 findet die Fussball-Europameisterschaft in der Schweiz statt. Was bedeutet das für die Freiburger Polizei?

Noch ist offen, wie und wo unsere Polizisten eingesetzt werden. Aber eines kann ich Ihnen heute schon sagen: Es ist falsch zu glauben, dass die Polizisten nur in den Austragungsstädten Zürich, Basel, Bern und Genf und nur an den Spieltagen gebraucht werden. Die ganze Schweiz wird von der EM und den Sicherheitsfragen betroffen sein – und das während drei bis vier Wochen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Fans und Hooligans umherreisen. Wenn ich die Bestände in Deutschland mit denjenigen in der Schweiz vergleiche, kann man sich schon Sorgen machen.

Sie waren während der Fussball-WM persönlich in Deutschland und haben die Sicherheits-Dispositive angeschaut. Welches sind Ihre Eindrücke?

Nun, es war insgesamt ein schönes Fussballfest. Es gab aber mehr Zwischenfälle, als bisher vielleicht angenommen wurde. Nach dem Spiel Deutschland gegen Polen haben in Dortmund die Polizisten – und es waren Tausende – 430 Personen festgenommen. Da muss auch genügend Personal zur Verfügung stehen, diese Festnahmen administrativ zu bewältigen. Wir werden an der EM 2008 dieselben Probleme haben, denn es sind Anhänger der europäischen Mannschaften, die Zoff machen. Die Schweiz braucht ein Bundesgesetz über Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit – das so genannte Hooligangesetz. Wer für seine Taten nicht bestraft wird, schreckt nicht vor weiteren zurück.

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