Der Schweizer Golfszene ist Dietisberg schon länger ein Begriff: Der Golf- und Country-Club Blumisberg betreibt, nur gerade einen Katzensprung vom kleinen Wünnewiler Weiler entfernt, einen grossen 18-Loch-Golfplatz. Und auch der eine oder andere Landwirt dürfte sich in Dietisberg auskennen, handelt es sich bei einem Grossteil der Gebäude im beschaulichen Dietisberg doch um landwirtschaftliche Betriebe. Nun hat es sich ein Bewohner von Dietisberg zur Aufgabe gemacht, das Spektrum des Weilers um eine zusätzliche Ebene zu erweitern–um jene der Kunst. Mit «Kunst am Berg» hat der freischaffende Künstler Jürgen Bauer eine Kunstausstellung ins Leben gerufen, die sich zu einer Plattform für Nachwuchskünstler aus der Region entwickeln soll.

Für Nachwuchskünstler

«Ich habe gemerkt, dass in der Region einerseits zwar ein unheimliches Potenzial an Nachwuchskünstlern vorhanden ist, es gleichzeitig aber kaum Ausstellungsmöglichkeiten für diese Künstler gibt», erklärt der 63-jährige gebürtige Deutsche, der seit vielen Jahren als Dekorateur, Grafiker und Innenarchitekt arbeitet. Zum Beginn seiner Künstlerkarriere habe er am eigenen Leib erfahren, wie schwer sich die Suche nach Ausstellungsmöglichkeiten gestalten kann. Deshalb sei er auch auf die Idee für «Kunst am Berg» gekommen und habe den Entschluss gefasst, an seinem Wohnort in Dietisberg eine Ausstellung zu organisieren.

«Mein Wunsch ist es, hier eine Ausstellungsreihe zu schaffen, in welcher Nachwuchskünstler regelmässig die Gelegenheit erhalten, ihre Werke auszustellen», sagt Bauer, der viel Arbeit und Herzblut in die erste Ausgabe von «Kunst am Berg» gesteckt hat.

Rund vier Monate habe es gedauert, die insgesamt gut 40 Bilder, Fotografien und Installationen zusammenzutragen, die dieses und nächstes Wochenende in Dietisberg zu sehen sind (siehe Kasten). Neben Werken des Initianten dürfen auch solche seines Sohnes, Kunststudent Dorian Bauer, und von Modedesignerin Franziska Knote aus der Nähe begutachtet werden.

Probe aufs Exempel

In der ersten Ausgabe gehe es vor allem darum, zu testen, ob das Projekt organisatorisch zu stemmen sei und in der Region eine Begeisterung auszulösen vermöge. «Ich habe gemerkt, dass schon jetzt viele Leute extra bei uns anhalten, um sich die Werke anzusehen», sagt Jürgen Bauer zuversichtlich. Einige Künstler hätten zudem bereits ihr Interesse an einer zukünftigen Teilnahme signalisiert.

In seinem Konzept stünden zwar die bildenden Künste im Vordergrund, erklärt der Ausstellungsinitiant, «aber ich bin ein grosser Freund der Vielfalt». So könne er sich in Zukunft etwa auch Inszenierungen oder Kurzauftritte vorstellen. Ebenso würde er es begrüssen, künftig Workshops anbieten zu können. «Dafür wäre das Projekt aber auch auf Sponsoren angewiesen», so Bauer: «Ich hoffe, dass sich interessierte Personen finden. Die Künstler in der Region haben eine Plattform verdient.»

Die Idee für die Ausstellung in Dietisberg hatte Jürgen Bauer.