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Teurer als geplant: Schmitten muss bei der Planung des Mehrzweckgebäudes über die Bücher

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Das Siegerprojekt für das Mehrzweckgebäude, das Schmitten bauen will, sprengt mit bis zu zehn Millionen Franken Kosten den finanziellen Rahmen, den sich die Gemeinde dafür gesetzt hat. Nun muss der Gemeinderat überlegen, wie es weitergehen soll.

Schmitten wächst und benötigt mehr Räumlichkeiten. Aus einer Gebäude- und Raumbedarfsanalyse, welche die Gemeinde 2019 erarbeitet hatte, ergab sich eine umfassende Planung dafür, wie die bestehenden 16 Gebäude, Flächen und Räume künftig am besten genutzt werden können, um allen heutigen und kommenden Bedürfnissen gerecht zu werden.

Ein Teil des daraus folgenden Massnahmenprogramms war der Bau eines neuen Mehrzweckgebäudes bei der Sporthalle Gwatt. Es umfasst unter anderem eine Sporthalle, einen Trainingsraum für die Ringer sowie separate Garderoben für die Benutzer der Aussensportanlage. Der Gemeinderat hatte für diese Phase bei der Grobkostenplanung mit fünf bis sechs Millionen Franken gerechnet und diesen Betrag später – als das Pflichtenheft ausgearbeitet war – auf acht Millionen Franken korrigiert. Letztes Jahr hat er einen Studienauftrag lanciert, an dem sechs Architekturbüros teilgenommen haben.

So skizziert das Siegerprojekt eine mögliche Innensicht der Sporthalle.
zvg

Zehn bis zwölf Millionen

Nun liegen die Resultate vor. Sie zeigen, dass der angenommene Betrag nicht reicht: Die Kosten fallen um rund 50 Prozent höher aus. Der von der Jury zum Siegerprojekt erkorene Vorschlag des Büros Sollberger Bögli Architekten AG in Biel geht von Kosten zwischen zehn und zwölf Millionen Franken aus. «Wir sind recht erschrocken, als wir das gehört haben», sagt Syndic Hubert Schafer. Es sei nicht so, dass nur das Siegerprojekt teurer sei, sondern alle eingereichten Arbeiten. «Wir mussten feststellen, dass die Anforderungen im Pflichtenheft nicht mit der Kostenplanung übereinstimmen.» Man sei wohl zu optimistisch gewesen bei der Grobkostenrechnung. Ausserdem habe sich gezeigt, dass die steigenden Rohstoffpreise durch die Corona-Krise nicht zu unterschätzen seien.

Das Siegerprojekt, das ein zehnköpfiges Bewertungsgremium (Jury und Expertengruppe) ausgewählt hat, habe durch die Anordnung der Räumlichkeiten und die Ausrichtung des ganzen Gebäudes, das Garderobenkonzept und die Gestaltung des Eingangsbereichs überzeugt, sagt Hubert Schafer. Auch das Problem mit den öffentlichen behindertengerechten sanitären Anlagen sei berücksichtigt worden.

Das neue Gebäude soll entlang der Tartanbahn neben der Sporthalle Gwatt erstellt werden.
Aldo Ellena/a

Drei Varianten

Doch ob und wie es mit diesem Projekt weitergeht, ist noch nicht klar. Der Gemeinderat hat angesichts des massiv höheren Investitionsbedarfs drei Varianten: das Siegerprojekt trotzdem realisieren, das Projekt für ein Mehrzweckgebäude redimensionieren oder die ganze Planung für Nutzung, Aus- und Umbau der Räumlichkeiten überdenken. «Wir müssen uns fragen, ob wir das Gebäude so umsetzen wollen oder können und, wenn ja, unter welchen Bedingungen», so der Ammann.

Weniger Steuereinnahmen

Die Finanzierung ist der Knackpunkt. Schmitten budgetiert bereits für 2022 mit einem Defizit von rund einer halben Million Franken. Und der Blick in die weitere Zukunft sieht nicht rosig aus. «Schmitten treffen die Auswirkungen der kantonalen Unternehmenssteuerreform sehr stark», führt Hubert Schafer aus. Die Gemeinde verliert rund 1,3 Millionen Franken pro Jahr. Die Betriebsrechnung ist deshalb auch ohne zusätzliche Investitionen angespannt. «Wir müssen unseren Finanzplan der neuen Situation anpassen und können nicht über mehrere Jahre mit Verlusten rechnen.» Die Gemeinde habe viele Jahre davon profitieren können, dass sich hier Unternehmen niedergelassen haben, die gute Steuerzahler waren. «Wir haben dank diesen Einnahmen einige Investitionen realisieren und Gebäude bauen können. Doch diese brauchen auch Unterhalt oder Sanierung.» Die Sporthalle Gwatt zum Beispiel sei rund 40 Jahre alt.

Auf der rechten Seite unterhalb des Fussballplatzes ist der Neubau vorgesehen. 
zvg

Breit abstützen

Deshalb sei es dem Gemeinderat wichtig, dass das weitere Vorgehen breit abgestützt werde. Schmitten sei in der Vergangenheit durch den Bahnanschluss und die Nähe zu Bern und Freiburg ein attraktiver Standort gewesen und wolle das auch künftig bleiben. Aber das habe seinen Preis.«Die Bevölkerung profitiert zwar, wenn wir mehr Räumlichkeiten zur Verfügung haben, aber sie muss auch die finanzielle Last mittragen.» Es gelte vor allem auch zu berücksichtigen, dass der Handlungsspielraum für die Gemeinde immer kleiner werde, weil die Belastung durch Bezirksprojekte und kantonale Abgaben immer grösser werde. «Es sind viele Faktoren, die bei den nun anstehenden Entscheiden miteinbezogen werden müssen.»

Dem Gemeinderat sei es wichtig, die Bevölkerung transparent zu informieren und alle Zahlen und Fakten offenzulegen, sagt Hubert Schafer. «Wir wollen dem Steuerzahler nichts vormachen.» Es gehe nicht darum, schwarzzumalen, doch es gelte, die finanzielle Entwicklung genau im Auge zu behalten.

Zeitplan noch unklar

Er schätzt, dass die Diskussionen und Abwägungen den Gemeinderat bis in den Frühling beschäftigen werden. Je nach Entscheid verzögert sich die weitere Planung. «Wenn wir zum Beispiel beschliessen, unser räumliches Massnahmenprogramm grundlegend zu überarbeiten, wird es nicht möglich sein, den Zeitplan einzuhalten.» Dieser sah vor, der Gemeindeversammlung Ende 2022 einen Kredit für den Bau des Mehrzweckgebäudes vorzulegen.

Gebäude- und Raumbedarfsanalyse

Sechs Phasen, um das Raumproblem in Schmitten zu lösen

Die Gemeinde Schmitten zählt derzeit rund 4000 Einwohner. Sie ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Gemäss Schätzungen wird sie bis 2030 auf rund 5000 Einwohner anwachsen. Auch die Bedürfnisse sind im Lauf der Zeit grösser geworden, so ist zum Beispiel die ausserfamiliäre Betreuung immer mehr ausgebaut worden.

«Wir haben viele Gebäude und Räumlichkeiten, deren Nutzung wir in den letzten Jahren laufend optimiert haben», sagt Ammann Hubert Schafer. «Doch jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, an dem wir keine Räume mehr zu Verfügung haben.» Deshalb sollte die Gebäude- und Raumbedarfsanalyse Lösungen für die Zukunft aufzeigen. «Wir wollten kein Flickwerk, sondern eine Gesamtsicht.» Aus der Analyse, in der alle Gebäude, Räume, Vereinsaktivitäten, die Schule, Tagesstrukturen und Dienste einbezogen worden sind, hat sich ein Massnahmenprogramm mit sechs Phasen ergeben. Geplant ist dabei ein Neubau auf dem Standort des heutigen Kindergartens Pink und der Brockenstube sowie der Neubau eines Mehrzweckgebäudes neben der Turnhalle Gwatt.

Weiter sind bauliche Anpassungen im sogenannten Haus 4 und am Schulhaus Blau sowie der Umbau von Räumen in den Schulhäusern Rot und Orange vorgesehen. Eine Phase, der Ausbau des Obergeschosses Werkhof für den ausserschulischen Musikunterricht, ist bereit abgeschlossen.

Alles in allem hat die Gemeinde für all diese Massnahmen mit einem Investitionsbedarf von 12 bis 16 Millionen Franken gerechnet. Als Zeithorizont für die Realisierung aller Phasen geht die Gemeinde von 10 bis 15 Jahren aus. im

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