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Viel Zuversicht und ein Mahnfinger

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Hans Kossmann, bei der Spielerpräsentation haben Sie vor drei Wochen gesagt, Gottéron verfüge dieses Jahr über das bessere Team als letzte Saison. In welchen Bereichen ist Freiburg besser geworden?

 In erster Linie ist das Kader breiter. Ausserdem sind wir auch läuferisch und technisch besser geworden.

 

 Den physischen Bereich sprechen Sie nicht an. Dabei war es eines Ihrer Ziele, die Mannschaft körperlich robuster werden zu lassen.

Ich denke, wir haben in diesem Bereich ebenfalls zugelegt, auch wenn wir vielleicht nicht ganz da sind, wo ich wollte. Shawn Heins ist weg, Timo Helbling ist gekommen. Diese beiden Aggressivleader halten sich etwa die Waage. Doch mit Marc-Antoine Pouliot und Martin Ness haben wir zwei neue Spieler, die physisch robust sind. Und Antti Miettinen ist zwar nicht überdurchschnittlich gross und stark, hat aber jahrelang in der NHL gespielt. Deshalb kann er mit Härte ebenfalls gut umgehen.

 

 Trotz vielversprechender Transferkampagne bleibt Sport unberechenbar. Wo liegen für Gottéron dieses Jahr die Gefahren?

Die Gefahr liegt darin, dass wir zuletzt zwei sehr gute Saisons gehabt haben und nun alle sicher sind, dass wir wiederum sehr gut sind. Wir hatten jedoch deshalb zwei gute Saisons, weil wir alle am gleichen Strick gezogen haben. Es ist wichtig, dass wir dieses Jahr dieselbe Einstellung an den Tag legen. Die Spieler dürfen nicht glauben, dass es nun von selbst läuft. Sonst besteht die Gefahr, dass jeder zu sehr an sich selbst denkt. Ich habe in den Vorbereitungsspielen zum Teil bereits dahin gehende Tendenzen beobachtet. Das müssen wir nun sofort abstellen.

 

 Auch für Sie als Trainer dürfte es nicht leicht sein. Ein breiteres Kader bedeutet mehr Spieler auf der Tribüne …

Klar, das ist immer schwierig. Aber da müssen alle lernen damit umzugehen. Wenn man um die vorderen Plätze mitspielen will, hat man keine andere Wahl als über ein breites Kader zu verfügen.

 

 Die strategische Änderung, die auf den ersten Blick am meisten auffällt, ist die Vergabe der Ausländerlizenzen. Statt je zwei Stürmer und Verteidiger spielt mit Joel Kwiatkowski in dieser Saison nur ein ausländischer Verteidiger, dafür aber drei Stürmer. Was ist der Grund dafür?

Mit Anthony Huguenin und Timo Helbling haben wir zwei gute Schweizer Verteidiger verpflichtet. Und auch die übrigen Verteidiger haben letzte Saison gezeigt, dass sie gut sind. Deshalb konnten wir einen zusätzlichen Stürmer verpflichten. Das wird uns zusätzliche Power zum Toreschiessen geben. Schliesslich war das Toreschiessen eine unserer Hauptsorgen, als es letztes Jahr im Final gegen Bern in die entscheidende Phase ging.

 

 Gibt es Dinge im taktischen Bereich, die Sie in dieser Saison ändern möchten?

Einige kleine taktische Änderungen werden wir in unserem System sicherlich vornehmen. Aber insgesamt sind wir mit der Spielweise der letzten Jahre zufrieden.

In einer Reportage des Westschweizer Fernsehens RTS über Gottérons verlorene Finalserie gegen Bern konnte man Sie beobachten, wie Sie nach der ersten Drittelspause Ihre Spieler zusammenstauchen und in jedem Satz mehrmals das Wörtchen «Fuck» verwenden. Muss man Sie sich in der Kabine immer so vorstellen?

Keineswegs. Da lässt man einmal einen Journalisten in die Garderobe, und schon muss ich immer wieder solche Fragen beantworten. Ich werde mir deshalb gut überlegen, ob ich je wieder einen Journalisten in die Kabine lassen werde. Das war das fünfte Spiel der Finalserie. Wir waren nah am Titel dran und lagen nach dem ersten Drittel 0:2 zurück. Da waren viele Emotionen im Spiel. Normalerweise haben wir eine gute Mischung in der Kabine, gute Leader, die oft selbst das Wort an das Team richten, ohne dass ich viel sagen muss.

 

 Mit Shawn Heins hat einer der wichtigsten Leader das Team verlassen …

Wir haben sicherlich an Persönlichkeit verloren. Neben Shawn Heins waren auch Jan Cadieux und Cédric Botter Leaderfiguren. Momentan suchen einige Spieler noch ihren Platz im Team. Es werden sich neue Hierarchien bilden, das ist ein natürlicher Prozess.

 

 Letzte Saison haben Sie mit Heins und Sandy Jeannin auf zwei Captains gesetzt. Dieses Jahr übernimmt Jeannin das Amt alleine. Welches waren die Gründe dafür?

Als ich vor zwei Jahren kam, ergab es Sinn, das Amt zu teilen. Jeannin und Heins waren beide ehemalige Captains. Die Idee, dass sie sich das Amt teilen, hatte sich geradezu aufgedrängt. Mit dem Abgang von Heins habe ich es nun nicht für nötig empfunden, einen zweiten Captain nachzunominieren. Spielt Jeannin nicht, wird einer der Vize-Captains–Julien Sprunger, Benjamin Plüss und Christian Dubé–die Rolle übernehmen.

 

 Gottéron gehört in dieser Saison zum Kreis der Favoriten. Welche übrigen Teams sehen Sie in der Favoritenrolle?

Bern ist in meinen Augen wiederum ganz klar Favorit Nummer eins. Die sind so solid, dass es wirklich sehr viel braucht, um sie aus der Ruhe zu bringen. Viele andere Teams können eine gute Saison spielen, aber bei Bern ist es eigentlich von vornherein klar, dass es eine gute Saison zeigen wird. Ansonsten ist auch Lugano einiges zuzutrauen, bei den Genfern habe ich ebenfalls das Gefühl, dass sie eine gute Saison haben werden. Davos darf man selbstverständlich nie abschreiben, genauso wie Zürich. Und Zug ist in dieser Saison in meinen Augen eine Wundertüte.

«Da lässt man einmal einen Journalisten in die Garderobe, und schon muss ich immer wieder solche Fragen beantworten.»

Transfers: Was Kossmann von den Neuzugängen erwartet

Hans Kossmann hat auf die neue Saison hin nicht weniger als acht neue Spieler verpflichtet. Den FN erklärt er, was er von den Neuzugängen erwartet.

 

Hans Kossmann über …

 

… Marc-Antoine Pouliot (Stürmer/Center): «Er hat in seiner Karriere oft gezeigt, dass er über ein hohes Spielniveau verfügt. Nicht umsonst ist er ein NHL-Erstrunden-Draft. Er ist physisch präsent, hat eine gute Spielübersicht und bringt die Scheibe gut in Richtung Tor. Letztes Jahr hat er bei Biel in seiner ersten Saison in der Schweiz bereits gut gespielt. Aber ich bin sicher, dass er sich noch steigern wird. Wir sind besser besetzt als Biel, deshalb bin ich überzeugt, dass er bei uns offensiv sehr erfolgreich sein kann. Bei uns werden sich die Gegner nicht auf ihn konzentrieren, sondern eher auf andere Spieler. Ausserdem hat er letzte Saison wohl noch von einer Rückkehr in die NHL geträumt. Jetzt hat er mit dem Thema abgeschlossen und weiss, dass er sein Brot hier in der Schweiz verdienen wird. Das ist sicher ebenfalls leistungsfördernd.»

 

… Antti Miettinen (Stürmer): « Miettinen bringt eine unglaubliche Erfahrung mit. Er ist läuferisch und technisch stark. Er bringt sicherlich zusätzliches Tempo in die Mannschaft. In Sachen Physis ist er zwar nicht ausserordentlich gross und stark, aber er ist sehr kräftig auf den Beinen und dadurch dennoch robust.»

 

… Thibaut Monnet (Stürmer): «Zu Thibaut Monnet muss man nicht viel sagen. Die Zuschauer in Freiburg kennen ihn, schliesslich spielte er eine seiner erfolgreichsten Saisons in Freiburg. Er ist ein überragender Skorer und deshalb auch zurecht ein gestandener Nationalspieler. Zudem hat Monnet in seiner Karriere besonders auch in wichtigen Momenten überzeugt, oft starke Playoffs gezeigt und Titel gewonnen.»

… Martin Ness (Center): «Er ist ein Spieler mit einer gewissen Körpergrösse, guter Spielübersicht und eigentlich auch ganz guten Händen. Er muss dranbleiben. Wenn er dies tut, ist er als 4.-Linien-Center vorgesehen. Noch fehlt ihm allerdings das Tempo. Er muss sich an die schnellere Spielweise in der NLA gewöhnen und an seiner Mobilität und Explosivität arbeiten.»

 

… Kilian Mottet (Stürmer): «Er ist den richtigen Weg gegangen, hat zwei Jahre zunächst mit Lausanne und dann mit Ajoie in der NLB gespielt. In Ajoie hat er letzte Saison voll eingeschlagen, war der Offensivleader des Teams. Kilian Mottet hat enorm viel Talent, ist schnell und flink. Nun muss er beweisen, dass er wirklich Fortschritte gemacht hat.»

 

… Timo Helbling (Verteidiger): «Er ist ein Aggressivleader und das muss er auf dem Eis auch zeigen. Gleichzeitig verfügt er aber ebenfalls über einen guten Pass und einen guten Schuss. Nicht umsonst war er in Zug einer der Top-4-Verteidiger. Es ist auch wichtig, dass er die Rolle als Bodyguard übernimmt. Wir haben mittlerweile viele Schlüsselspieler, die von den Gegnern aggressiv angegangen werden, da braucht es Spieler wie Timo Helbling.»

… Anthony Huguenin (Verteidiger): «Huguenin ist sehr jung und sehr talentiert. Er hat gute Augen und ist sehr flink. Zudem hat er bereits in der Vorbereitung nicht nur seine Spielübersicht mehrfach bewiesen, sondern zudem gezeigt, wie torgefährlich er ist. Huguenin hat eine grosse Karriere vor sich.»

 

… Kevin Huber (Torhüter): «Er hat bereits erkennbare Fortschritte gemacht und uns darin bestätigt, dass er eine gute Wahl für den Posten des zweiten Torhüters ist. Huber hat Talent und hat bei seinen Einsätzen in der European Trophy gute Leistungen gezeigt.» fm

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