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Viele Aperçus aus dem Politbetrieb – wohl zu viele

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Die Affäre Godel begann mit einem Gespräch unter Bekannten und wurde zu einem Bestseller. Bis es dem Ex-Staatsrat um die Ohren flog. 

Eigentlich hätte es sein politisches Vermächtnis sein sollen. Mehrfach sprach CVP-, später Mitte-Staatsrat Georges Godel vor seinem Rücktritt mit einem Journalisten. Dieser fasste die staatsrätlichen Kaminfeuergespräche zu einem Buch zusammen. Es erschien zum Jahreswechsel 2021/2022 sofort nach Ende von Godels Amtszeit.

Und der Titel «Geheimnisse und Vertraulichkeiten eines Präsidenten» liess schon nicht viel Gutes ahnen: Godel teilte auf seine ihm eigene unbekümmerte Art aus. Gut informiert, humorig, manchmal auch sarkastisch kommentiert er nicht nur das politische Geschehen in Kanton, sondern auch die Eigenheiten vieler Prominenter, insbesondere auch seiner Kolleginnen und Kollegen aus der Kantonsregierung. Ausserdem plaudert er jovial über Amtsinterna.

Verletzend in zweierlei Hinsicht 

Die Ausführungen stiessen auf die Begeisterung des Publikums, nicht aber von denjenigen, die Godel unzimperlich blossgestellt hatte. Bald wurden auch Bedenken laut, dass das Buch nicht nur Gefühle verletzt hat, sondern mutmasslich auch das Gesetz. Unter der zum Teil heftigen Kritik vonseiten des Autors begann die Staatsanwaltschaft Anfang Februar 2022 zu ermitteln. Sie stiess sich an einer Reihe von Passagen aus dem Buch und verlangte vom Staatsrat ergänzende Informationen. Zur Debatte stand die Frage, ob Godel bei seinen delikaten Einblicken aus dem Innenleben der Kantonsregierung auch Amtsgeheimnisse ausgeplaudert habe. Eine Privatperson erstattete zudem Strafklage. Es kam auch zu Hausdurchsuchungen. Im April 2022 eröffnete der Generalstaatsanwalt ein Strafverfahren wegen Amtsgeheimnisverletzung.

Kaum im politischen Unruhestand erklärte Godel unter dem Eindruck der immer stärkeren Kritik an seinen Äusserungen seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der Freiburger Kantonalbank und als Verwaltungsratspräsident der Verkehrsbetriebe TPF, zwei der Pfeilern der Freiburger Staatswirtschaft. Die Parteien reagierten sofort und distanzierten sich weitgehend von Godel – sogar seine eigene nahm eine abwartende Haltung ein. «Das war Herrn Godels eigene Idee, wir haben nie darüber diskutiert», gab der Parteipräsident zu Protokoll.

Wieder an der Spitze

Zwischenzeitlich wurde es ruhig um den Ex-Milchbauern aus dem Glanebezirk. Doch nur fast genau ein Jahr. Dann überraschte der fast-staatliche Milchkonzern Cremo die Öffentlichkeit mit der Meldung, dass Godel mit dem Amt des Verwaltungsratspräsidenten betraut werde. Die Cremo-Generalversammlung hat Godels Wahl bestätigt, ungeachtet des laufenden Verfahrens. Dabei stellten sich einige Aktionäre gegen die Wahl des umstrittenen Kandidaten. Nun, keine zwei Monate danach, endet die Affäre mit einem Strafbefehl. 

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