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Viele Enttäuschungen, wenige Lichtblicke

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Torhüter

Benjamin Conz

Letzte Saison hinterliess Benjamin Conz–mit seinen 24 Jahren für einen Torhüter nach wie vor jung–einen zwiespältigen Eindruck, stagnierte in seiner Entwicklung und war insbesondere in der Halbfinalserie gegen Kloten nie der Rückhalt, den es gebraucht hätte, um weit zu kommen. Die erhoffte Rehabilitation für die insgesamt mediokren Leistungen aus dem Vorjahr blieb in dieser Saison aus. Auffallend oft lässt sich Conz bereits bei einem der ersten Schüsse im Spiel bezwingen. Hinzu kommt, dass ihm die nötige mentale Stärke fehlt. Conz ist ein Goalie, der das Vertrauen des Trainers benötigt, um Leistung zu zeigen. Als zu Saisonbeginn alternierend Nyffeler zum Einsatz gelangte, bekam dies dem Jurassier gar nicht gut. Seine Abwehrquote von unter 90 Prozent ist ungenügend und Conz konnte kaum ein Spiel im Alleingang für Gottéron gewinnen. Stark ist Conz im Eins-gegen-Eins und im Penaltyschiessen.

 

 Melvin Nyffeler

 In der Saison 2013/14 kam Melvin Nyffeler im Tor der ZSC Lions in 15 Spielen auf die sagenhafte Fangquote von 96 Prozent. Es war zu erwarten gewesen, dass der erst 19-jährige Zürcher diese Statistiken hinter der weniger hoch dotierten Abwehr von Gottéron nicht würde wiederholen können. Und so kam es auch. Der wie Conz eher klein gewachsene und damit per se ein Stück weit benachteiligte Nyffeler ist gewiss sehr talentiert, noch fehlt ihm aber die nötige Reife, um konstant gute Leistungen abrufen zu können. Was er braucht, sind Spielpraxis und ein Goalietrainer, der permanent vor Ort ist. Beides war in Freiburg in dieser Saison nicht gegeben. Der Vertrag Nyffelers läuft aus. Die Zeichen stehen auf Abschied, zumal die gegenseitige Liebe von Klub und Goalie nie gross gewesen ist.

 

 Verteidiger

Marc Abplanalp

 Seit jeher zeichnet Abplanalp sein unspektakuläres, schnörkelloses Spiel aus. Auch in dieser Saison hat der Defensiv-Verteidiger sein übliches Rendement grundsätzlich erreicht. Wie die gesamte Hintermannschaft der Freiburger war jedoch auch Abplanalp ein Tick fehleranfälliger als gewöhnlich und produzierte mehr Fehlpässe als üblich. Auffällig sind die wenigen Strafminuten, die Abplanalp im Verlauf der Qualifikation kassiert hat (insgesamt nur sechs kleine Bankstrafen). Die Vertragsverlängerung im Dezember mit dem soliden Back ist sicherlich gerechtfertigt.

 

 Dominik Granak

Der Slowake wurde im Januar als Ersatz für Jeff Tambellini engagiert, um die löchrige Abwehr von Gottéron zu stabilisieren. Diese Aufgabe hat der international erfahrene Granak, der in Tschechien, Finnland und Russland Meistertitel feiern konnte, zufriedenstellend erfüllt. Granak überzeugt hauptsächlich durch seinen ruhigen Spielaufbau und die tiefe Fehlerquote, was sich in der positiven Plus-Minus-Bilanz widerspiegelt (+2). Und dennoch bringt Granak nicht die Dominanz auf das Eis, die man von einem ausländischen Verteidiger erwarten kann. Dazu fehlt ihm nicht zuletzt ein harter Schuss, um im Powerplay eine gefährlichere Rolle spielen zu können. Granak hat sein Interesse angemeldet, auch nächste Saison das Dress der Freiburger zu tragen. Sieht Gottéron die Variante mit zwei Importspielern in der Defensive vor, kann Granak durchaus eine Option sein.

 Timo Helbling

 Zu Beginn der Qualifikation war Timo Helbling noch Gottérons zuverlässigster Verteidiger gewesen. Dann aber baute der Hüne merklich ab und passte sich dem allgemein ungenügenden Niveau seiner Teamkollegen nahtlos an. Obwohl Helbling als einer der wenigen Verteidiger bei Freiburg eine positive Plus-Minus-Bilanz aufweist, präsentierte er sich an schlechten Tagen als äusserst fehleranfällig, mit teils haarsträubenden Fehlern im Spielaufbau. Ausserdem gelang es ihm im bisherigen Saisonverlauf zu selten, seine Physis für sein Team gewinnbringend einzusetzen. Im Gegenteil, der international erfahrene Helbling fiel immer wieder mit unnötigen Fouls zu denkbar ungünstigen Momenten auf. Der gebürtige Solothurner ist deshalb nicht von ungefähr der meistbestrafte Spieler der NLA.

 

 Anthony Huguenin

Positiv: Zusammen mit Jéremie Kamerzin ist Huguenin der produktivste Verteidiger von Gottéron (17 Skorerpunkte). Derweil über die offensiven Qualitäten des Neuenburgers nicht diskutiert werden muss, steht es um seine defensiven Stärken, das eigentliche Kerngeschäft eines Backs, wahrlich nicht zum Besten. Huguenin ist in der Rückwärtsbewegung schlicht und einfach unzuverlässig. Die Plus-Minus-Bilanz (–14) spricht diesbezüglich Bände. Erschwerend kommt hinzu, dass Huguenin mit seiner Attitüde im Spiel und im Training der ganzen Mannschaft schadet. Seine nonchalante Art irritiert umso mehr, wenn sich das Team in einer Krise befindet. Wiegt man Skorerpunkte und Fehler in der Defensive gegeneinander auf, so ist der Abgang von Huguenin–er kehrt auf nächste Saison zu Biel zurück–sicher verschmerzbar.

 

 Jérémie Kamerzin

Alles in allem der beste Freiburger Verteidiger in der Qualifikation. Dank seinem guten Schuss und dem Gespür für den freien Raum ist Kamerzin produktiv (17 Skorerpunkte) und in der Defensive spielt der körperlich sehr robuste Walliser hart auf den Mann. Damit ist er einer der wenigen in den Reihen von Gottéron, der Einschüchterungspotenzial mitbringt und sich auch nicht zu schade ist, blaue Flecken zu holen und gegebenenfalls für seine Mitspieler einzustehen. Rückblickend ist so der Tausch Romain Loeffel gegen Kamerzin zwischen Servette und Gottéron im Januar 2014 trotz Loeffels guten Leistungen in Genf kein Minusgeschäft für die Freiburger.

 

 Joel Kwiatkowski

 Der kanadische Verteidiger ist eine der grössten Enttäuschungen dieser Qualifikation. Der Spieleinfluss von Kwiatkowski ist nur noch gering. Insbesondere im Powerplay ist der bald 38-Jährige kein entscheidender Faktor mehr. So ging seine Produktivität im Vergleich zu den ersten beiden Jahren im Gottéron-Dress merklich zurück (nur noch 13 Skorerpunkte). Gleiches gilt für seine Plus-Minus-Bilanz. Überzeugte er in der Qualifikation 2013/14 mit satten +21, so steht er jetzt bei ungenügenden–5. Kwiatkowski reagiert genervt auf diese negative Entwicklung. Die Folge der Frustration sind viele dumme Strafen, mit denen er seinem Team zusätzlichen Schaden zufügt. Kurzum, Kwiatkowski hat seinen Zenit überschritten. Gottéron dürfte grösstes Interesse daran haben, den noch ein Jahr laufenden Vertrag mit dem Kanadier frühzeitig aufzulösen und einen Abnehmer für ihn zu finden.

 

 Maxime Montandon

 Hans Kossmann setzte noch auf den Sohn von Klublegende Gil Montandon und gewährte ihm viel Einsatzzeit. Maxime Montandon konnte in seiner ersten NLA-Saison die in ihn gesetzten Erwartungen indes nie erfüllen. Er verfügt schlicht (noch) nicht über NLA-Niveau. Der gross gewachsene Verteidiger ist zu langsam und hat zu wenig Muskelkraft, um sich gegen schnelle und robuste Gegenspieler behaupten zu können. So hinterliess Montandon in vielen Situationen einen überforderten Eindruck. Zenhäusern erkannte dies sehr schnell und setzte den Youngster fortan nur höchst selten, wenn Not am Mann war, ein–und dies gar als Stürmer. Um Montandon Junior vollends abzuschreiben, ist es sicherlich zu früh. Das eine oder andere Jahr in der NLB würde seiner Entwicklung jedoch bestimmt nicht schaden.

 

 Michael Ngoy

 Der Waadtländer bestreitet seine mittlerweile zehnte Saison bei Gottéron–es dürfte eine seiner schwächsten werden. Neun Skorerpunkte sind zwar für ihn eine korrekte Ausbeute. Hingegen steht Ngoy bei viel zu vielen Gegentoren auf dem Eis. Dementsprechend ungenügend ist seine Plus-Minus-Statistik (–11). Oftmals wird Ngoy von seinen Gegenspielern überlaufen, dabei war gerade seine Schnelligkeit lange Zeit eine der primären Qualitäten des Routiniers. Auch seinen Körper setzt er zu selten ein, obwohl er die Voraussetzungen dazu hätte. Berücksichtigt man all dies, so steht Ngoy die–zumindest gegen aussen hin–mangelnde Fähigkeit zur Selbstkritik alles andere als gut zu Gesicht. Diese fehlende Einsicht hat ihm in der Gunst der Fans einiges an Wohlwollen gekostet.

 

 Sebastian Schilt

 Zusammen mit Huguenin hat Sebastian Schilt die schwächste Plus-Minus-Bilanz der Gottéron-Verteidiger (–14). Diesen ungenügenden Wert hat sich der Berner vorab in der ersten Saisonhälfte eingehandelt, als er weit von seiner Bestform entfernt agierte. Die Fehlerquote von Schilt war über zu lange Zeit viel zu hoch, insbesondere in seinem Stellungsspiel waren erhebliche Mängel auszumachen. Mittlerweile hat er sich zwar wieder gesteigert. Generell kommt von Schilt, der mitunter den Auftrag hat, Härte ins Spiel zu bringen, zu wenig. Gerade in den anstehenden Relegationsspielen, in welchen es um alles oder nichts geht und keine Schönspielerei gefragt ist, könnte ein Typ, wie es Schilt ist, eine nicht unwichtige Rolle spielen.

 

 Marc Zangger

 Um die zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle in der Verteidigung zu kompensieren holte Gottéron im November Marc Zangger vom NLB-Verein GCK Lions. Seither konnte sich der Defensiv-Verteidiger für ein längerfristiges Engagement in der NLA nicht empfehlen. Zangger machte–wenn er denn einmal spielte–zwar wenig Fehler. Das uneingeschränkte Vertrauen von Trainer Zenhäusern erhielt er trotzdem nie und so war er wieder überzählig, sobald die Verletzten zurückgekehrt waren. Zangger, dessen Vertrag ausläuft, wird wohl oder übel wieder in die NLB zurückkehren müssen.

 

 Stürmer

Sandro Brügger

Eine Erwähnung wert ist die Tatsache, dass Brügger mit +1 eine positive Plus-Minus-Bilanz aufweist. Keine Selbstverständlichkeit für einen Spieler, der oft in der dritten oder vierten Linie eingesetzt wird. Allerdings fehlt dem 23-Jährigen weiterhin die Durchschlagskraft, um wirklich ein solider NLA-Spieler zu sein. Offensiv kommt vom Sensler so gut wie nichts, weil das Leichtgewicht schlicht kaum einmal in eine gefährliche Position vor dem gegnerischen Tor gelangt. Genau diese Masse fehlt dem klein gewachsenen Stürmer auch, um ein richtig guter Viertlinienspieler zu sein. Weil Gottéron für nächste Saison das Kader verbreitern will, Brügger polyvalent, anpassungsfähig und billig ist und nicht aufmuckt, ist es trotzdem gut möglich, dass der Klub seinen auslaufenden Vertrag noch verlängern wird. Wenn nicht, täte es dem Alterswiler sicher auch gut, in der NLB neuen Schwung und vor allem Spielpraxis zu holen.

 

 Andrei Bykow

 Der Center hat seinen Ruf als verletzungsanfälliger Spieler in dieser Saison zementiert und nur gerade 21 Spiele absolviert. Nicht nur deshalb stimmt beim klein gewachsenen Center, der zu den bestverdienenden Spielern im Kader gehört, das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Seine Statistiken sind korrekt (4 Tore, 8 Assists, +2) und natürlich tut er mit seiner Schnelligkeit, seiner Spielübersicht und seinen mitunter genialen Pässen dem Team gut. Doch Bykow lässt sein grosses Talent viel seltener aufblitzen als beispielsweise während seiner Topsaison vor zwei Jahren; er hat deutlich an Dominanz und Einfluss auf das Spiel Gottérons verloren. Fairerweise muss gesagt werden, dass seine langwierige Daumenverletzung sicher ihren Teil dazu beigetragen hat. Nichts mit der Verletzung zu tun hat jedoch seine nach wie vor grosse Bullyschwäche.

 

 Christian Dubé

Der bald 38-jährige Center ist nur noch ein Schatten seiner besten Tage. Er kann Spiele nur noch selten prägen, geschweige denn entscheiden, weil er auf den Schlittschuhen und in seinen Bewegungen deutlich langsamer geworden ist und schlicht seinen Zenit längst überschritten hat. Mit seiner Spielübersicht tut er zwar der Mannschaft immer noch gut. Dass er weiterhin zu den absoluten Topverdienern des Teams gehört, rechtfertigt er mit seinen Leistungen aber keineswegs. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist deshalb bei kaum einem Gottéron-Spieler so schlecht wie beim Kanadier mit Schweizer Lizenz, der mit einer Plus-Minus-Bilanz (–14) auch statistisch auf eine schlechte Qualifikation zurückschaut. Als gut vernetzter Spieler und wohl angehender Spieleragent bei der Agentur seines Agenten Gérald Métroz, der fast ein Dutzend Spieler bei Freiburg unter Vertrag hat, verfügt er über viel Einfluss. Sehr fraglich, ob das für den Klub eine gute Sache ist. Bei Gottéron wird man deshalb froh sein, wenn Dubés (zu) gut dotierter Vertrag am Ende der nächsten Saison ausläuft.

 

 John Fritsche

Dem amerikanisch-schweizerischen Doppelbürger gönnt man jedes Erfolgserlebnis. In jedem Match ist erkennbar, dass er das Letzte aus sich herausholt. Wer sieht, mit welchem Einsatz, welcher Aufopferungsbereitschaft er Shift für Shift ans Werk geht, der wünscht Fritsche nur das Beste. Fakt ist aber, dass John Fritsches eishockeytechnischen Fähigkeiten an der Grenze zur NLA-Untauglichkeit liegen. Er hat Mühe, das Spiel zu lesen, und ist stocktechnisch äusserst limitiert. Dass er mit–26 die schlechteste Plus-Minus-Bilanz der gesamten Liga hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Immerhin aber geht Fritsche als einer der wenigen im Team dahin, wo es wehtut, ist schnell, hat sich zuletzt offensiv und defensiv gesteigert und sogar das Toreschiessen entdeckt. Ausserdem ist er mit 23 Jahren immer noch jung und wird sich noch verbessern. Der Flügelstürmer, der auch die nächste Saison noch unter Vertrag ist, hat deshalb eine weitere Chance verdient. Er wird alles daran setzen, diese zu nutzen.

 

 Adam Hasani

Der Stürmer, der lange Zeit als Versprechen für die Zukunft galt, ist in dieser Saison eine grosse Enttäuschung. Die miserable Plus-Minus-Bilanz (–22)–nach derjenigen von John Fritsche die zweitschlechteste der Liga–sagt bereits vieles über die Leistung Hasanis in dieser Saison aus. Seit er Mitte der vergangenen Saison seinen Vertrag bis 2016 verlängert hat, kommt vom 25-Jährigen überhaupt nichts mehr. Läuft es ihm gut, kann man Hasani als Allrounder bezeichnen. Spielt er aber so, wie in dieser Saison, muss man sagen: Hasani hat keine wirkliche Stärke. Er ist weder kaltblütig vor dem Tor, noch besonders schnell oder technisch versiert. Ausserdem verfügt er auch nicht über die Kämpferqualitäten, um dies in schlechten Zeiten zu kompensieren.

 

 Greg Mauldin

Der Amerikaner war in den Champions-League-Spielen der Vorbereitung überragend und kehrte nach seiner wochenlangen Kieferverletzung ebenso stark zurück. In den Monaten Oktober und November war er der Motor der Mannschaft, erzielte Tor um Tor und riss das Team mit unbändigem Einsatz mit. Seit seiner Vertragsverlängerung Ende November hat er jedoch stark abgebaut. 2015 kam von ihm für einen Ausländer zu wenig. Sein Akku wirkt leer, auch weil Mauldin wegen des dünnen Sturmkaders oft stark forciert wurde. Und wenn der 32-Jährige nicht wie gewohnt viel Energie ins Spiel bringen kann, bleibt nicht mehr viel übrig. Denn viel mehr als seinen guten Schuss hat Mauldin nebst seiner physischen Stärke und seiner Schnelligkeit nicht zu bieten, dazu ist er spielerisch viel zu limitiert. Dennoch hat er die beste Plus-Minus-Bilanz aller Gottéron-Spieler (+7).

 

 Thibaut Monnet

 Der Walliser erfüllte bereits letzte Saison die in ihn gesteckten Erwartungen nicht–in dieser Saison war er jedoch eine noch viel grössere Enttäuschung. Dass er kein Reisser ist–physisch schwach und defensiv nachlässig–, ist nichts Neues. All das hat er aber stets wettzumachen gewusst mit seinem aussergewöhnlichen Torriecher. In Freiburg hat er nun aber offensichtlich auch diesen verloren. Sechs Tore sind für einen Spieler seines Kalibers und seiner Lohnklasse viel zu wenig. Auch nach fast zwei Saisons hat er seine Rolle im Team noch nicht gefunden. Dass er zuletzt mitunter in der vierten Linie, wo man einen Offensivspieler wie Monnet eigentlich nicht gebrauchen kann, oder gar nicht eingesetzt wurde, spricht Bände. Monnet hat zwar auch einen Vertrag für die nächste Saison, gut möglich aber, dass Gottéron versuchen wird, ihn trotzdem nach dieser Saison loszuwerden. Für den Klub und vielleicht auch für den 33-Jährigen wäre eine Trennung wohl das Beste.

 

 Killian Mottet

Der junge Freiburger hat sich die Vertragsverlängerung redlich verdient. Er ist ein grosser Kämpfer, der trotz seiner geringen Körpergrösse mittlerweile erstaunlich viel Durchsetzungsvermögen besitzt. Zwölf Tore, zehn Assists und eine +5-Bilanz sind für einen 24-Jährigen, der erst seine zweite richtige NLA-Saison absolviert, Topwerte. Mottet gehört deshalb zu den wenigen Lichtblicken in dieser Saison. Auch weil er sein Defensivspiel, lange Zeit seine grösste Schwäche, verbessert hat. Und in der Offensivzone ist der quirlige Stürmer ohnehin ein Gewinn für die Mannschaft, weil er auch einmal ein Dribbling wagt und über einen ausserordentlich guten Schuss verfügt.

 

 Martin Ness

Der Center hat wegen seiner Fussverletzung nur gerade 24 Spiele absolviert. Bis zu dieser Verletzung konnte der junge Zürcher seine gute erste Saison jedoch nicht bestätigen. Er war noch nicht fähig, die vierte Linie anzuführen. Doch der 21-Jährige, dessen grösstes Manko immer noch die mangelnde Schnelligkeit ist, hat das Potenzial, um in den nächsten Jahren zu einem sicheren Wert im Spiel der Freiburger zu werden.

 

 Benjamin Plüss

 Es ist nicht das Jahr des Captains und Vorzeigeprofis. Immer wieder ist er von Fouls und Verletzungen zurückgeworfen worden. Zunächst fügte ihm Marc Wieser eine Gehirnerschütterung zu, dann setzte ihn Ossi Louhivaara mit einem Kniestich wochenlang ausser Gefecht, ehe er Ende Januar in Genf nach einem unglücklichen Zusammenstoss erneut eine Gehirnerschütterung erlitt. Dadurch war Plüss nicht so überragend wie in den letzten Saisons. Die zwölf Tore und sieben Assists in 30 Spielen sind angesichts der Tatsache, dass ihn Verletzungen immer wieder aus dem Rhythmus gebracht haben, passable Werte. Fehlt Plüss, macht sich das bemerkbar, nicht zuletzt weil er zu den wenigen Spielern im Team gehört, die sich vor dem gegnerischen Tor festsetzen können und sich nicht so schnell aus dem Slot wegschubsen lassen. Dass Gottérons Powerplay momentan derart schlecht ist, hat auch mit Plüss’ Abwesenheit zu tun.

 

 Marc-Antoine Pouliot

Der Kanadier gehört zu den wenigen Spielern, denen nichts vorzuwerfen ist. Er skort regelmässig, versteckt sich nicht und gehört fast immer zu den auffälligsten Spielern. Neben dem Eis ist er ein zu ruhiger Mensch, um wirklich ein Leader zu sein, auf dem Eis hingegen reisst er die Mannschaft mit. Dass er in den letzten Wochen ebenfalls eine leichte Baisse hatte, war vor allem der Tatsache geschuldet, dass er während Gottérons Verletzungsmisere im November und Dezember stark forciert worden war. Insgesamt aber ist der 29-jährige Center der kompletteste Gottéron-Stürmer, weil er sowohl technisch als auch physisch stark ist, eine gute Übersicht und einen guten Schuss hat. Obwohl er mit seinen Dribblings im Spielaufbau schon auch einmal einen gefährlichen Puckverlust riskiert und die eine oder andere dumme Strafe zu viel kassiert, ist seine Vertragsverlängerung für den Klub deshalb ein Glück.

 

 Janis Sprukts

Dass der Lette, wenn er denn überhaupt auf dem Eis stand, in der vierten Linie eingesetzt wurde, sagt bereits einiges aus. Der Low-Budget-Stürmer reiht sich nahtlos in die lange Liste der enttäuschenden Ersatz-Ausländer ein, die Gottéron in den letzten Jahren geholt hat. Zwar ist der Center ruhig am Puck, verfügt über Gardemasse und stellt zwischendurch mit Geistesblitzen sein durchaus feines Händchen unter Beweis. Insgesamt ist er aber zu langsam, zu schwerfällig und zu wenig torgefährlich, um die tragende Rolle zu übernehmen, die von ausländischen Spielern im Schweizer Eishockey erwartet werden darf.

 

 Julien Sprunger

Der 29-Jährige hat sehr gut angefangen und war in der ersten Saisonhälfte einer von ganz wenigen Leistungsträgern, die ihr normales Niveau erreicht haben. Je länger die Saison jedoch dauerte, desto mehr fiel er in ein Loch. Zuletzt hat er viel von seiner Torgefahr eingebüsst und tauchte regelmässig unter. Als es am Ende darauf ankam, wurde er seiner Leaderrolle nicht gerecht. Dass er trotz 40 Skorerpunkten eine Plus-Minus-Bilanz von–3 hat, zeigt zudem, dass er defensiv immer noch Verbesserungspotenzial besitzt. Immerhin aber bewies der einst als fragil und weich geltende Stürmer auch in dieser Saison, dass er sich physisch verbessert hat. Er besitzt deutlich mehr Standfestigkeit auf seinen Schlittschuhen als früher und lässt sich nicht mehr herumschubsen oder einschüchtern.

 

 Jeff Tambellini

Als Skorer angekündigt, konnte er diese Rolle in Freiburg nie erfüllen. Der Kanadier war nur ein Mitläufer, prägte das Spiel selbst an der Seite von Pouliot und Mauldin nicht entscheidend mit. Im Januar wurde der einstige NHL-Erstrunden-Draft deshalb verständlicherweise zu den Växjö Lakers nach Schweden abgeschoben–wo er übrigens mit fünf Toren, drei Assists und einer +5-Bilanz in 15 Spielen ganz passable Werte aufweist.

 

 Tristan Vauclair

Anfang Saison sollte er mit John Fritsche und Martin Ness eine klassische Checkerlinie bilden. Dieser Versuch ging schief, die Linie kassierte Gegentor um Gegentor. Dieser missglückte Saisonstart ist der Hauptgrund für Vauclairs schwache Plus-Minus-Bilanz (–16). Seit diesem Fehlstart macht der 30-Jährige, dessen Einsatz immer tadellos ist und der Energie ins Spiel bringt, für seine Verhältnisse jedoch eine korrekte Saison. Zuletzt blühte er im Paradesturm neben Pouliot und Mauldin gar auf und zeigte, dass er durchaus auch über Offensivqualitäten verfügt.

 

 Petteri Wirtanen

 Als temporärer Ersatz für den verletzten Greg Mauldin geholt, bestritt der finnische Nationalspieler zu Beginn der Saison 14 Spiele für Gottéron. Doch irgendwie scheint der Defensivcenter nicht für die schnelle Schweizer Liga geschaffen zu sein. Er schoss bloss ein Tor, fiel nie positiv auf und handelte sich in den 14 Spielen eine -12-Bilanz ein. In die russische KHL scheint Wirtanen besser zu passen. Bei Jokerit Helsinki steht er nach 31 Spielen bei sieben Toren, fünf Assists und einer +7-Bilanz.

 

 * Die Aushilfsspieler und Junioren Roman Botta, Melvin Merola, Raphael Kuonen, Jewgeni Schirjajew, Mathieu Maret, Philipp Wüst, Daniele Marghitola, Alain Brunold, Diego Schwarzenbach, Dave Sutter, Nathan Marchon, Codey Burki, Toni Matewa, Luca Knutti und David Wildhaber hatten zu wenige Einsätze, um sie bewerten zu können.

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