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Viele Fragen zur Schliessung der Bahnhöfe

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Mit dem Umbau des Einkaufszentrums Avry-Centre soll eine neue SBB-Haltestelle entstehen, welche die heutigen Bahnhöfe von Matran und ­Rosé ersetzen soll. Die geplante Aufhebung löst bei den Einwohnern von Avry viele Fragen aus. Das zeigte sich am Dienstag in der Auberge Communale von Rosé. Vertreter von Gemeinde, Kanton und SBB legten dar, warum sie die Aufhebung als sinnvoll erachten.

«Unser erster Reflex war natürlich, dass wir beide Bahnhöfe erhalten möchten», erklärte Staatsrat Jean-François Steiert (SP). Doch die SBB müssten bis 2023 beide Bahnhöfe erneuern und unter anderem behindertengerecht ausbauen. «Ein Ausbau des Bahnhofs Rosé macht aber nur Sinn, wenn er weiter in Richtung des Einkaufszentrums an das Ortsende verlegt wird.» Denn laut SBB dürfe der Bahnhof nicht in einer Kurve liegen.

«Der neue Bahnhof würde also ohnehin bereits auf halber Strecke zwischen dem heutigen Bahnhof und dem Einkaufszentrum liegen.» Sich für die beiden Bahnhöfe einzusetzen, wäre ein langer Kampf mit ungewissen Aussichten. «Da mussten wir uns fragen, ob es nicht besser ist, direkt möglichst gute Bedingungen zu erreichen.» Konkret: Der Kanton hofft darauf, dass die neue Haltestelle künftig alle 15  Minuten bedient wird. «Wir stellen uns deshalb nicht mehr gegen die Schliessung, aber wir setzen uns für ein besseres Angebot ein», so Steiert.

Zentrum verschiebt sich

«Der Viertelstundentakt wäre sehr positiv für unsere Gemeinde», sagte Michel Moret, Syndic von Avry. «Wir mussten aber erkennen, dass wir diesen mit den beiden heutigen Bahnhöfen nicht haben können.» Das sei technisch offensichtlich nicht möglich. Es gebe aber auch andere Argumente für eine neue Haltestelle. So verschiebe sich mit der Ortsplanungsrevision und den neuen Quartieren das Dorfzentrum in Richtung Einkaufszentrum. Zudem werde der Bahnhof Rosé heute eher mässig benutzt. «Wir laufen langfristig ohnehin Gefahr, unsere Haltestelle zu verlieren.»

Aus diesem Grund sei der Gemeinderat bereit, den Bahnhof aufzugeben und dafür über Kompensationen zu verhandeln. Der Gemeinderat wolle Garantien, dass der Viertelstundentakt auch eingeführt werde. Aus diesem Grund erarbeiten Kanton, Gemeinden und die Transportunternehmen zurzeit eine Vereinbarung. «Wir sind auf gutem Weg, aber es gibt noch einige Details zu regeln», sagte Jean-François Steiert.

Bedingung für neuen Bahnhof

«Und was passiert, wenn der Viertelstundentakt doch nicht kommt?», fragte eine Bürgerin. «Der Viertelstundentakt ist unsere Bedingung für die neue Haltestelle und die Schliessung der bisherigen Bahnhöfe», stellte Jean-François Steiert klar. Die SBB wüssten, dass die neue Haltestelle andernfalls durch Einsprachen blockiert würde, was jahrelange Verfahren nach sich ziehen könnte. Das sei nicht im Interesse der SBB. Zudem würden sich wohl auch die Bundesparlamentarier einschalten. «Aber», beruhigte Steiert, «in der Schweiz werden Abkommen in der Regel eingehalten.»

Ein anderer Bürger fragte sich, wie die Passagiere aus dem Dorf zur neuen Haltestelle kommen sollen. «Diese Erschliessung ist uns wichtig», sagte Michel Moret. Eine Möglichkeit wäre dabei der Einsatz von Regionalbussen. Ziel sei auf jeden Fall, dass die Fahrpläne aufeinander abgestimmt seien.

Ein Bürger befürchtete zusätzlichen Lärm durch den Viertelstundentakt. «Heute machen vor allem die Güterzüge Lärm», antwortete Annick Monbaron-Jalade als Vertreterin der SBB. «Die Personenzüge werden immer leiser.» Auch ein weiterer Mann stand dem dichteren Verkehr kritisch gegenüber: «Was bringt der Viertelstundentakt auf der S-Bahn-Linie, wenn das Angebot auf den Hauptlinien nicht passt?» Das wollte Jean-François Steiert nicht gelten lassen. «Gerade haben wir erreicht, dass langfristig ein dritter Zug pro Stunde zwischen Bern und Lausanne verkehrt.»

Ein Mann befürchtete nach den Schliessungen eine Überlastung auf der Strasse. «Ziel ist es, dass die Pendler ihre Autos möglichst ausserhalb der Stadt stehen lassen», sagte Syndic Moret. Deshalb sei bei der neuen Haltestelle eine Park-and-Ride-Anlage geplant, die grösser sei als die heutige Anlage in ­Rosé.

Ortsplanung

Neue SBB-Haltestelle beim Avry-Centre wird bald aufgelegt

Die Gemeinde Avry informierte am Dienstagabend die Bevölkerung auch über den Stand der Ortsplanungsrevision. Die Revision startete vor 13  Jahren und wurde durch die Anpassung an neue Gesetze immer wieder verzögert. In den nächsten Monaten sollen die Dokumente nun erneut öffentlich aufgelegt werden. Das Rückgrat der Revision bildet der allgemeine Ortsplan, der das ganze Gemeindegebiet betrifft. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden hat Avry keine überdimensionierten Bauzonen, sondern könnte laut Berechnungen der Gemeinde rund 115 000  Quadratmeter zusätzlich einzonen. Davon will die Gemeinde 80 000  Quadratmeter nutzen. Die Bevölkerung soll dadurch von 1800 auf 2900 Einwohner steigen.

Zusätzlich zum allgemeinen Ortsplan hat die Gemeinde einen Detailbebauungsplan für den Sektor rund um das Einkaufszentrum Avry-Centre erarbeitet. Die Migros-Genossenschaft Freiburg-Neuenburg will das Einkaufszentrum bis 2020 komplett neu bauen. Sie will dieses mit einem Erlebnispark mit Schwimmbad, vier Kinosälen und Restaurants ergänzen. Zusätzlich soll auf dem Gelände des Einkaufszentrums die neue SBB-Haltestelle mit einer Park-and-Ride-Anlage entstehen.

Gestaffelte Auflage

Bereits ab nächster Woche legt die Gemeinde die allgemeine Ortsplanung auf. Im Juli folgt der Detailbebauungsplan zum Sektor Avry-Centre und zur neuen SBB-Haltestelle. Die eigentlichen Baugesuche für das Einkaufszentrum, das Schwimmbad, den geplanten Kreisel sowie den Abschnitt der Transagglo-Veloroute nach Düdingen werden dann im kommenden Herbst aufgelegt.

sos

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