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Vier Männer wollten gewaltsam die Übernahme einer Bar regeln

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Autor: pascal jäggi

FreiburgAm Anfang stand entweder eine grosse Dreistigkeit oder ein Missverständnis. Vier Personen gründeten 2006 eine GmbH, die den exakt gleichen Namen trug wie ein Etablissement im Zentrum Freiburgs (und die bereits existierende Gesellschaft des Patrons), die gleiche Adresse und denselben Zweck hatte. Es habe einen Deal für eine Übernahme gegeben, deshalb die Gründung, sagte F. S. vor Gericht. Das spätere Opfer, der Patron der Bar, soll sich plötzlich nicht mehr interessiert gezeigt haben. Wurde darum eine Strafaktion geplant?

Vier Personen werden beschuldigt, einen Überfall auf den Patron geplant zu haben. Neben O. M. und F. S. sollen zwei weitere Personen mit türkischem Hintergrund, die beiden Solothurner I. K. (der als Einziger nicht an der GmbH beteiligt war) und sein Onkel E. Y., einen Part gespielt haben.

Der Überfall selber erfolgte im April 2006 durch eine Person mit einem Baseballschläger. Ziel soll gewesen sein, dem Pächter des Lokals Angst einzujagen, damit dieser sich zurückziehe. Ausgerechnet dem Jüngsten, I. K., damals 20-jährig, wurde laut seinen Aussagen der Auftrag gegeben, den Überfall auszuführen. Nervös sei er gewesen, sagte I. K. aus, er habe sofort mit dem Schläger auf das Opfer eingeschlagen. Es kam zu einem Gerangel. «Ich sollte eigentlich nur Dinge zerstören und dem Herrn deutlich machen, dass er die Bar abgeben soll», sagte I. K. am Donnerstag. Nachdem er das Opfer mehrfach geschlagen hatte, floh der Täter. Der Barpatron trug keine schwerwiegenden Verletzungen davon. Mittels DNA-Spuren konnte die Polizei I. K. identifizieren. Er sagte aus, aufgrund des grossen Drucks seines Auftraggebers F. S. gehandelt zu haben. O. M. habe ihn zur Bar geführt, da der junge Solothurner ortsunkundig gewesen sei.

Der Onkel von I. K. meinte, seine Verbindung zu den Freiburgern sei rein finanzieller Natur. «F. S. hat mir ein gutes Geschäft in Freiburg versprochen», sagte E. Y. aus. 43 000 Franken gab er F. S. «Mit dem Geld wurden hinter meinem Rücken Geschäfte gemacht», so E.Y. weiter. Nur 15 000 Franken habe er später zurückerhalten. Ihm sei versprochen worden, dass er an der Bar beteiligt werden solle, mit der Planung des Überfalls habe er aber nichts zu tun. Es habe ihn schockiert, dass F. S. Gewalt anwenden wollte.

Gegensätzliche Aussagen

Eine andere Seite zeigte der Prozess am Nachmittag auf. Offensichtlich gab es zwei Fronten. «Onkel und Neffe haben sich doch abgesprochen», meinte O. M. In Tat und Wahrheit sei E. Y. richtig sauer gewesen, weil sein Geld weg war. Er habe Druck auf F. S. ausgeübt, am Tag des Überfalls habe sich E. Y. bei einem Gespräch mit F. S. stark aufgeregt. F. S. sei danach nach Basel gefahren, weil er geahnt habe, dass etwas passieren werde. Selber sei O. M. nie an Planungen beteiligt gewesen. Seine Beteiligung an der GmbH gründe auf dem damaligen Vertrauensverhältnis zu F. S., von dem er sich in der Zwischenzeit losgesagt hat.

Philosophische Kritik

F. S. hatte nicht mehr viel hinzuzufügen. «Zu meiner grossen Überraschung hat O. M. schon die Wahrheit gesagt», meinte er nur. Wichtiger war ihm, dass zum Schluss ein von ihm verfasster Text vorgelesen wurde. Leicht marxistisch angehaucht meinte er, dass Justiz, Politik und Medien ihre Aufgaben falsch wahrnehmen würden und sich neu überdenken müssten. Wer von den vier Beteiligten die Wahrheit sagte, konnte leider auch damit nicht geklärt werden.

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