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Vier Trainer über EM-Favoriten, grosse Fussball-Stars und das Mitsingen der Nationalhymne

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Die vier Deutschfreiburger Trainer Daniel Spicher (FC Ueberstorf/2. Liga), Marc Flühmann (FC Kerzers/2.), Michael Grossrieder (FC Plaffeien/2.) und David Vogelsang (SC Düdingen/2. inter) (v.l.).
Charles Ellena und Aldo Ellena

Wenn heute die Fussball-EM beginnt, dann werden auch die Deutschfreiburger Trainer der 2. Liga regional und interregional gespannt vor dem Fernseher sitzen. Oder doch nicht? Wie oft und wo schauen sie EM-Spiele, wem drücken sie dabei die Daumen und welchen Spieler bewundern sie? Und was halten sie vom Singen der Nationalhymne? Antworten gibts im FN-Interview.

Wer wird Europameister?

Das Objekt der Begierde: Der Henri-Delaunay-Cup, der Pokal der Fussball-Europameisterschaft.
Keystone

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Ich tippe auf Frankreich. Zum einen verfügt das Team über viel individuelle Klasse dank Spielern wie Kylian Mbappé und N’Golo Kanté, der zwar eher unauffällig, aber brillant spielt. Und zum anderen hat Frankreich ein gutes Gemisch von jungen Spielern und erfahrenen wie Olivier Giroud und Karim Benzema, die den Unterschied machen können.

Marc Flühmann (FC Kerzers): Da kommen einige infrage: Frankreich ist ein grosser Favorit, bei Deutschland weiss man nie, auch Italien ist momentan gut drauf. Und dann natürlich England, das wäre cool, wenn die endlich wieder einmal einen Titel gewinnen würden. Aber das ist mehr ein persönliches Hoffen, als das England wirklich zu den Favoriten zählt.

David Vogelsang (SC Düdingen): Ich vermute, dass es einer aus der Gruppe F mit Deutschland, Portugal und Frankreich sein wird. Das ist eine Hammergruppe und so etwas wie ein vorgezogener Halbfinal.

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Schwer zu sagen. Frankreich sehe ich leicht favorisiert. Aber Deutschland ist bekanntlich eine gute Turniermannschaft und immer wieder gefährlich. Zudem hat das Team noch etwas gutzumachen. Belgien und Spanien traue ich ebenfalls einiges zu. Es wird spannend.

Wem drücken Sie die Daumen?

Island und seine Fans, die an der WM 2018 die Herzen der Zuschauer erobert hatten, fehlen an der EURO 2020.
Keystone/a

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Der Schweiz. Die Schweiz ist die einzige Mannschaft neben dem FC Ueberstorf, bei der ich mitfiebere und mit schwitzenden Händen vor dem Fernseher sitze. Als Kind war ich Dortmund-Fan, wegen Stéphane Chapuisat, aber heute habe ich auch auf Clubebene keine Lieblingsmannschaft mehr.

Marc Flühmann (FC Kerzers): England. Der englische Fussball ist für mich der ehrlichste Fussball. Die englische Liga zeigt einsatzmässig den attraktivsten Fussball. Aber natürlich drücke ich auch der Schweiz beide Daumen.

David Vogelsang (SC Düdingen): Natürlich der Schweiz. Den Portugiesen würde ich jedoch den Titel gönnen, die haben eine super Entwicklung gemacht in den letzten Jahren. Der portugiesische Verband hat sehr viel Geld investiert in einen neuen nationalen Campus in Lissabon. Von einem solchen können wir in der Schweiz nur träumen; er ist für mich jedoch ein Eckpfeiler, wenn man erfolgreich sein will.

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Der Schweiz. Im Sport bin ich ein richtiger Patriot.

Was trauen Sie der Schweiz zu?

2016 hat es die Schweiz an der EM bis in den Achtelfinal geschafft. Weiter ist sie es noch nie gekommen. Klappt es dieses Jahr?
Keystone

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Die Gruppenphase wird die Schweiz überstehen. Ich hoffe, dass sie dies als eine der ersten zwei tut, dann hat sie im Achtelfinal ein einfacheres Los. Im Achtelfinal sollte auch noch ein Sieg möglich sein, dann wird es aber schwierig.

Marc Flühmann (FC Kerzers): Ich bin froh, wenn die Schweiz die Gruppenphase übersteht. Die Gegner sind nicht zu unterschätzen. Was danach kommt, hängt davon ab, gegen wen die Schweiz im Achtelfinal antreten muss.

David Vogelsang (SC Düdingen): Das Problem der Schweiz ist, dass viele Spieler in ihren Vereinen nicht regelmässig zum Einsatz gekommen sind in der Rückrunde. Das ist aber entscheidend für ein so grosses und langes Turnier. Es wäre schön, wenn die Schweizer mal über den Achtelfinal hinauskommen könnten. Das wird aber kein Spaziergang und gelingt nur, wenn am Tag X jeder über sich hinauswächst.

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Die Schweiz hat keine leichte Gruppe. Italien ist ein starker Gegner und hat seit 27 Spielen nicht mehr verloren. Und die Türkei ist eine Wundertüte, die an einem guten Tag zu vielem fähig ist. Dennoch sollte der Achtelfinal für die Schweizer drinliegen. Die Viertelfinals wären schön, ab Halbfinal wäre ich zufrieden.

Sollten die Nationalspieler bei der Nationalhymne vor dem Match mitsingen?

Ein Vorbild, wenn es vor einem Länderspiel darum geht, die Schweizer Nationalhymne mitzusingen: Goalie Yann Sommer.
keystone-sda.ch

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Er sollte die Nationalhymne kennen, ob er sie dann singt, ist ein anderes Thema. Ich würde vor einem TV-Millionenpublikum, wenn die Kamera so nahe dran ist und man sogar meinen Gesang hört, wohl auch nicht singen, aber zumindest die Lippen bewegen.

Marc Flühmann (FC Kerzers): Ich habe am Montagabend das Testspiel der Deutschen gegen Lettland angeschaut. Da hat jeder vom deutschen Team die Nationalhymne mitgesungen. Das fand ich eindrücklich, und das würde ich mir auch bei uns Schweizern wünschen.

David Vogelsang (SC Düdingen): Ja, finde ich schon. Es ist ein Zeichen, dass man sich mit seinem Land identifiziert.

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Eigentlich schon. Ich bin auch nicht unbedingt der beste Sänger, aber leise für mich singen und die Lippen bewegen, das würde ich auf jeden Fall.

Welchem Spieler schauen Sie besonders gerne zu?

Auch zu viert kaum zu bremsen: Frankreichs Superstar Kylian Mbappé.
Keystone

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Dem Franzosen Kylian Mbappé. Seine Schnelligkeit, seine Dribbelstärke und seine Wendigkeit sind beeindruckend. Einen solchen Spieler wünscht sich wohl jeder Trainer in seinem Team.

Marc Flühmann (FC Kerzers): Dem Portugiesen Bruno Fernandes, weil er in der besten Mannschaft der Welt mitspielt. Ich bin von klein auf ein grosser Fan von Manchester United und bin seit Jahren auch Clubmitglied bei den Engländern. Ich gehe regelmässig ins Old Trafford Spiele von ManU anschauen.

David Vogelsang (SC Düdingen): Den Portugiesen Bruno Fernandes und Joao Félix. Ihre Schnelligkeit, ihre Technik und Spielübersicht sind beeindruckend. Die Deutschen gefallen mir wegen ihrer Kämpfermentalität. Ich finde es gut, hat Nationaltrainer Jogi Löw Thomas Müller zurückgeholt. Müller bringt viel positive Energie ins Team, auf und neben den Platz. Bei einem langen Turnier ist das ein wichtiger Aspekt.

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Da gibt es keinen speziellen Spieler. Ich sehe gerne attraktiven Fussball, bei dem der Ball flach gespielt wird, wo von hinten heraus etwas aufgebaut wird. Wenn ein Spiel zu taktisch ist und deswegen das spielerische Element verloren geht, finde ich es schade. Ich ziehe Spaniens Tiki Taka dem italienischen Catenaccio vor.

Finden Sie es gut, dass die EM trotz Corona ausgetragen wird?

Ohne Gesichtsmaske geht auch an der EURO 2020 nichts.
Keystone

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Ja. Ich bin zwar noch nicht so im EM-Feeling, was damit zu tun hat, dass man wenig in den Strassen unterwegs ist und nicht so viel mitbekommt. Aber wenn es mit den ersten Spielen losgeht, dann wird auch meine Euphorie erwacht sein.

Marc Flühmann (FC Kerzers): Die nationalen Ligen hat man zu Ende gespielt, insofern ist es in Ordnung, wenn man die EM durchführt. Im EM-Modus bin ich aber noch nicht, da ist noch zu wenig Stimmung aufgekommen.

David Vogelsang (SC Düdingen): Die damit verbundene Reiserei durch ganz Europa finde ich masslos übertrieben und paradox angesichts der aktuellen Corona-Situation. Ich finde es schade, dass die Uefa diesbezüglich nicht umgeschwenkt ist. Mit Deutschland und England waren zwei Länder da, die nach der Verschiebung um ein Jahr bereit gewesen wären, die EM in ihrem Land durchzuführen.

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Nachdem man die EM um ein Jahr verschoben hat, finde ich es in Ordnung, dass man jetzt spielt. Im Profibereich ist das mit entsprechenden Vorsichtsmassnahmen durchführbar. Dass man im Regionalfussball die Saison fortsetzt, dafür habe ich weniger Verständnis. Aber das ist ein anderes Thema.

24 Mannschaften und 11 Austragungsorte – was halten Sie davon?

Die Schweiz tritt in den Gruppenspielen zweimal im Olympiastadion Baku (Bild) und einmal im Stadio Olimpico von Rom an.
Keystone

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Das Gute an 24 Teams ist, dass die Schweiz in der Qualifikation nicht um ihre EM-Teilnahme bangen muss. Die spielerische Qualität mag mit 24 Teams vielleicht etwas kleiner sein, aber wenn ich den Spielplan anschaue, sehe ich keine Matchs, die mich nicht interessieren. Elf verschiedene Spielorte finde ich hingegen nicht gut. Da müssen einige Teams deutlich längere Reisen zurücklegen als andere, was nicht im Sinne der Fairness ist. Auch aus ökologischer Sicht und wegen der Ambiance würde ein einziger Austragungsort mehr Sinn machen.

Marc Flühmann (FC Kerzers): 24 Mannschaften finde ich gut, so gibt es mehr Spiele und die EM dauert länger. Die vielen Austragungsorte finde ich hingegen Blödsinn. Die damit verbundene Mehrfliegerei der Mannschaften hat nichts mit ökologisch und nachhaltig zu tun.

David Vogelsang (SC Düdingen): Das Flair einer EM besteht doch auch darin, dass viele unterschiedliche Fan-Gemeinschaften in ein Land kommen und zusammen Fussball schauen und feiern. Diese Ambiance geht mit elf Spielorten in elf Ländern verloren. Dieses Jahr spielt es keine allzu grosse Rolle, da nur teilweise Zuschauer zugelassen sind. Aber ansonsten hoffe ich, dass es eine einmalige Idee der Uefa bleibt, ihr 60. Jubiläum der EM so zu feiern.

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Ich ziehe es vor, wenn die EM in einem oder in zwei Ländern stattfindet. Das ist immer auch eine schöne Gelegenheit, etwas über das Gastgeberland zu erfahren. Aber ehrlich gesagt ist meine EM-Euphorie momentan eh nicht so gross. Mein Fokus liegt beim FC Plaffeien und unserem Kampf um den Ligaerhalt.

Wie oft und wo schauen Sie EM-Spiele?

Public Viewing ist in der Schweiz dieses Jahr zwar grundsätzlich erlaubt, aber nur unter strengen Regeln und maximal in 6er-Gruppen.
Keystone/a

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Die Spiele der Schweiz werde ich sicherlich alle schauen, die anderen nach Möglichkeit. Am Samstag haben wir mit Ueberstorf ein Testspiel in Kerzers. Das haben wir extra vorverlegt, damit wir hinterher im Erli gemeinsam mit dem Team das Spiel der Schweiz gegen Wales anschauen können.

Marc Flühmann (FC Kerzers): Ich schaue alles, was zeitlich drin liegt, sicher die Abendspiele und die Wochenendmatchs. Am liebsten schaue ich die Spiele zu Hause mit meiner Frau und den Kindern. In den letzten Jahren habe ich auch immer einige Spiele mit Kollegen geschaut, das ist dieses Jahr wegen Corona weniger gut möglich.

David Vogelsang (SC Düdingen): Die Spiele, die mich interessieren, schaue ich mir am liebsten zu Hause an mit Familie oder Kollegen. Die Matchs der Schweiz werde ich leider verpassen, weil wir am gleichen Tag mit dem SC Düdingen im Einsatz sein werden. So richtig im EM-Fieber bin ich dieses Jahr noch nicht. Ich hoffe, das kommt noch.

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Das werde ich kurzfristig und spontan entscheiden. Sobald es losgeht, wird es mich sicher auch packen. Public Viewing, bei einem Bier und mit Kollegen fachsimpeln, das ist immer schön. Allerdings ist Public Viewing dieses Jahr weniger optimal, aber ein paar Spiele mit Kollegen auf der Terrasse eines Restaurants sollten doch möglich sein.

Haben Sie dieses Jahr Panini-Sticker gesammelt?

Das Sammelfieber brach bei den Fussballfans dieses Jahr weniger aus als noch bei der letzten WM.
Keystone/a

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Ich bin bekennender Panini-Sammler und habe seit 1990 jedes Heft gefüllt. Allerdings merke ich, dass bei Kollegen die Sammellust abnimmt und es immer schwieriger wird, Leute in meinem Alter zum Tauschen zu finden. Aber zum Glück habe ich Gettibuben, mit denen ich schon bald tauschen kann.

Marc Flühmann (FC Kerzers): Ich nicht, aber meine beiden Kinder. Die aber auch nur, weil der Ältere das Album und Stickers von seinem Getti erhalten hat.

David Vogelsang (SC Düdingen): Ich sammle schon seit meiner Jugend nicht mehr.

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Als ich jung war, habe ich leidenschaftlich gesammelt. Aber das ist eine ganze Weile her. Alles hat seine Zeit (lacht).

Ihr persönliches EM-Highlight?

Daniel Spicher (FC Ueberstorf): Als die EM in der Schweiz und in Österreich war, konnte ich in Wien an einem Spiel der Schweiz dabei sein. Das war ein tolles Erlebnis. Wenn von EM und WM die Rede ist, kommt mir immer das WM-Spiel Schweiz – USA in den Sinn. Ich war damals 12. Als Georges Bregy die Schweiz mit einem Freistoss 1:0 in Führung brachte, sagte TV-Kommentator Beni Turnherr «Es gibt eben nur einen Bregy.» Ich dachte, in dem Fall haben wir den Sieg auf sicher – und dann glich die USA wenig später durch einen Freistoss aus. Ich war schockiert (lacht).

Marc Flühmann (FC Kerzers): Das war an der EM 2004 in Portugal, beim Spiel Schweiz – England. Mein Schwager Guido Wildhaber, der damals noch Uefa-Schiedsrichter war, hatte uns Tickets organisiert. Ich trug mein England-Leibchen und war inmitten Schweizer Fans, was ich mässig lustig fand. Also bin ich spontan zu den englischen Fans gewechselt. Die Intensität und die Euphorie, mit denen die Engländer ihr Team 90 Minuten lang angefeuert haben, hat mich sehr beeindruckt. So was findet man bei den Schweizer Fans höchst selten.

David Vogelsang (SC Düdingen): Das war 2008 an der EM in der Schweiz und in Österreich. Ich war da als Team Liaison Officer Teil der Delegation der Schweizer Nati. Erst drei Wochen in Lugano zur Vorbereitung, dann während der EM in Feusisberg, es war eine sehr intensive Zeit, weil die EM im eigenen Land sehr viel mediale Aufmerksamkeit erhalten hat. Die Ambiance war unglaublich, bei den Spielen der Nati konnte ich direkt neben der Schweizer Bank beim vierten Offiziellen sitzen. Nach dem letzten Gruppenspiel gegen Portugal in Basel habe ich in den Katakomben auch Cristiano Ronaldo persönlich getroffen und es mir natürlich nicht nehmen lassen, ein Foto mit ihm zu machen (lacht).

Michael Grossrieder (FC Plaffeien): Das war ein Mannschaftsausflug mit dem FC  Plaffeien zum Abschluss einer Saison. Wir sind alle zusammen an ein Public Viewing gegangen und haben uns einen Match der Schweiz angeschaut. Keine Ahnung mehr, gegen wen die Schweiz gespielt hat, und ich weiss auch nicht mehr, wie die Partie ausgegangen ist. Aber es war ein sehr lustiger und geselliger Tag (lacht).

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