Autor: Arthur zurkinden
Freiburg Der Grosse Rat hat gestern ein Postulat von CVP-Grossrat Eric Collomb mit 53 zu 14 Stimmen überwiesen. Somit wird der Staatsrat prüfen, ob das Projekt «Passage» der Stadt Winterthur auch im Kanton Freiburg durchführbar ist. Gemäss diesem Modell müssen Personen, die Sozialhilfe beantragen, vorerst einen vierwöchigen Arbeitseinsatz im Dienste der Allgemeinheit leisten. Allerdings gilt dies nur für Personen, die zu mindestens 50 Prozent arbeitsfähig und nicht unterhaltspflichtig sind. Gemäss Eric Collomb hat sich dieses Projekt in Winterthur bewährt. Auch andere Städte prüfen es.
Gar nichts von diesem Modell hält allerdings die SP-Fraktion. Laut Erika Schnyder ist es eine «falsche gute Idee». Sie gab zu bedenken, dass die Gemeinden vorerst diese Arbeit «schaffen» und Personal engagieren müssen, welche die künftigen Sozialbezüger überwachen und motivieren. So hatte sie wie auch Xavier Ganioz grosse Zweifel an der Effizienz dieses Modells.
250 Ausgesteuerte ab dem 1. April
Staatsrätin Anne-Claude Demierre bestätigte, dass für diese Personen Arbeitsplätze geschaffen werden müssten. Nach ihren Worten müssten im Kanton Freiburg 375 Personen während eines Monats beschäftigt werden. Sie gab aber auch zu bedenken, dass aufgrund der ALV-Gesetzesänderung in Freiburg ab dem 1. April 250 Ausgesteuerte neu bei der Sozialhilfe anklopfen werden. Danach werden es pro Monat 80 bis 100 weitere sein.