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Vierte – der undankbarste aller Ränge

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Vierte – der undankbarste aller Ränge

Langlauf – Doris Trachsel an der Junioren-WM in Norwegen über 5 km Skating

Das feste Vorhaben von Doris Trachsel (SC Plasselb) bei den 5 km Skating von gestern war eine Medaille. 2,5 Sekunden fehlten der 19-Jährigen: «Unmittelbar nach dem Rennen hat es mir fürchterlich gestunken», erklärte sie. Drei Russinnen standen auf dem Podest.

Von GUIDO BIELMANN

Dass Doris Trachsel (19) bei den Langlauf-Juniorinnen zur Weltspitze gehört, bezweifelt gewiss niemand mehr. Am Dienstag war sie Sechste über 15 km Klassisch und gestern nun Vierte über 5 km Skating. Das Attribut «Weltspitze» bringt Doris Trachsel in dieser Situation gewiss viel. Auf diesem Niveau will eine Athletin ihres Formats aber Medaillen. Dass ihr gestern eine Medaille so knapp versagt blieb, darüber war sie verständlicherweise sehr enttäuscht. Auf die Bemerkung, nur drei Sekunden Rückstand, reagierte sie gestern beim Telefoninterview vehement: «Zweieinhalb Sekunden.» Ein deutliches Zeichen, wie sehr das Verpassen einer Medaille Doris Trachsel ans Herz ging: « Nach dem Rennen hat es mir total gestunken, denn eigentlich wollte ich ja unter die ersten drei kommen.» An der WM im Vorjahr war sie über 5 km Fünfzehnte gewesen.

Nach kurzem Überlegen meinte sie aber: «Fünf Kilometer, da läuft immer alles sehr knapp ab. Ich könnte ebenso gut Sechste oder Siebte sein. Aber nun bin ich auf dem undankbaren vierten Rang. Eigentlich hätte ich lieber den 5. oder 6. Rang. Da wäre die Sache klarer.» Aber sie tröstete sich auch damit, dass sie in den Jugend-Kategorien (JO) nie eine Schweizer Meisterschaftsmedaille gewonnen habe und deshalb das Gefühl kenne.

Technisch besser als die Russinnen

Doris Trachsel startete wie schon über 15 km Klassisch am Dienstag (6. Rang) erneut schnell ins Rennen. Nach 1,5 km wurde sie als Schnellste gemessen. Nach Rennhälfte bei 2,5 km war Trachsel Sechste und die russische Siegerin Irina Artemowa, die schon am Dienstag Meisterin geworden war, Neunte: «Auf den letzten zwei Kilometern hatte es zwei Aufstiege. Die waren entscheidend. Es war wichtig, dass man dort noch zusetzen konnte. Ich konnte zwar mein hohes Tempo durchziehen, aber in den beiden Aufstiegen verlor ich etwas. Artemowa dafür machte dort Zeit gut.»

«Technisch», sagt Doris Trachsel, «laufe ich eher besser als die Russinnen. Aber die können brutal wie Maschinen bolzen.» Doris Trachsel trainiert zwar lieber im klassischen Stil, doch die meisten Spitzenresultate hat sie bisher im Freistil erzielt.

Morgen Samstag startet Doris Trachsel nun im Sprint, in welchem sie im Vorjahr Sechzehnte gewesen war: «Ich will die Qualifikation überstehen und in die K.o.-Ausscheidungsläufe der sechzehn Besten kommen. Dort sieht man dann weiter.»

Stryn (Nor). Langlauf-Weltmeisterschaften der Junioren. Juniorinnen (5 km Skating): 1.
Irina Artemowa (Rus) 13:03 Minuten; 2. Anna Slepowa (Rus) 0:13 zurück; 3. Valentina Novikowa (Rus) 0:16,8; 4. Doris Trachsel (SC Plasselb) 0:19,3; 5. Ivana Janeckova (Tsch) 0:22,5; 6. Natalja Iliana (Rus) 0:24; 7. Coralie Hugue (Fr) 0:26. – Ferner: 33. Silvana Bucher (Sz) 1:01; 56. Bettina Gruber (Sz) 1:31; 66. Lena Pichard (Sz) 1:47. – 76 kl.
Junioren (10 km Skating): 1. Franz Göring (De) 24:19 Minuten; 2. Jevgenji Koschevoi (Kas) 0:03; 3. Nikolai Morilow (Rus) 0:26. – Ferner: 9. Curdin Perl (Sz) 0:55; 24. Dario Alonzo Cologna (Sz) 1:25; 28. Valerio Leccardi (Sz) 1:30; 44. Jöri Kindschi (Sz) 2:00. – 87 kl.

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