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Viertklässler rettet Oldtimer-LKW

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Rund eine Stunde dauerte die Überführung des alten Berna-Lastwagens vom früheren Lagerplatz des Eisenbahnmuseums Kerzers in Kallnach an seinen neuen Standort neben dem Haus der Familie Riesen in Courlevon. Der Oldtimer-LKW ist die neuste Errungenschaft in der ohnehin schon eindrücklichen Sammlung von Leonard Riesen. Der Zehnjährige führt seit letztem September ein Sammler- und Eisenbahnmuseum. Und sein aktuelles Projekt ist der alte Nachkriegs-Lastwagen. Er will ihn auf Vordermann bringen, zusammen mit seinem Vater Jeorge.

Das Modell ähnelt den bekannten Saurer-Postautos. Konkret sei es dasselbe Chassis, so Leonard Riesen, aber ein anderer Aufbau. Die Haftanstalt Witzwil habe das Fahrzeug 1946 bei den Berna-Werken in Olten – einer Tochter des Arboner Nutzfahrzeugherstellers Saurer – bestellt und 1948 ausgeliefert erhalten, doziert der Viertklässler. Der Lastwagen wurde für den Transport von Gemüse und anderen Nahrungsmitteln sowie im Verkehr mit der Aussenstation im Diemtigtal verwendet. 1960 wurden die veralteten Winker, das waren hervorspringende Zeiger für das Anzeigen von Richtungsänderungen, ausgebaut und durch eine moderne Blinkeranlage ersetzt. Der Lastwagen war während vier Jahrzehnten im Einsatz. Im Jahr 1985 wurde er laut Fahrzeugausweis letztmals geprüft. Dann sei er in Kallnach gelandet, und dort sei er ihm bei einem Ausflug zufällig ins Auge gestochen, so Leonard Riesen.

Kleiner Junge, grosser Stolz.

Der Oldtimer musste vom Lagerplatz entfernt werden. «Das hat Leonard viele schlaflose Nächte bereitet», erinnert sich Vater Jeorge. Zwischenzeitlich habe die Thuner Seebühne das Fahrzeug für eine Aufführung abtransportieren wollen – und entschied sich dann aber anders. So habe er seine Hand darauflegen können, sagt der junge Museumsdirektor. Er versprach, den LKW zu restaurieren und zu erhalten. So durfte er ihn für einen symbolischen Franken übernehmen. «Bei der Eröffnung meines Museums habe ich mir ein altes Feuerwehrauto gewünscht», erinnert sich Leonard – an einen alten Berna habe er nicht gedacht. Er erhielt für seine Bemühungen Unterstützung von Spezialisten, die sich den LKW ansahen und eine Restaurierung für möglich befanden. Auch der Saurer Club Suisse Romande griff den Riesens unter die Arme, unter anderem mit Original-Handbüchern des Modells. Es gebe nicht viele Exemplare von diesem Modell, sagt Leonard, höchstens zehn Stück. Also fuhren sein Vater und er mit einem Traktor den angehängten Lastwagen an den neuen Standort.

«Bei der Eröffnung meines Museums letztes Jahr habe ich mir ein altes Feuerwehrauto gewünscht.»

Leonard Riesen

Schüler aus Courlevon

Noch viel Arbeit nötig

Seit der Übernahme des alten Stücks im März werkeln Vater und Sohn an ihrem neuen Projekt. Der Junge legt dabei aktiv Hand an. Trainiert haben sie an einem alten Kleinsttraktor von 1970, den sie ebenfalls zusammen in Gang gebracht haben. Zuerst hätten sie viel Dreck wegputzen müssen, sagt Leonard. Die Karosserie habe schlecht ausgesehen. Es brauche noch immer Einiges an Rostschutzmittel. Und sie müssten die Bremszylinder austauschen, sagt der Museumsdirektor, denn der LKW könne nicht mehr richtig bremsen. Das kaputte Dach aus Holz und Segeltuch müsse ausgetauscht werden. Und das Fahrzeug brauche eine neue Bemalung. Welche Farbe, wüssten sie noch nicht. «Aber es muss möglichst original sein, daher kommt eigentlich nur grünliches oder beiges Grau infrage», sagt Leonard Riesen – denn das waren die Standardfarben dieses Modells. Der Motor jedoch sei noch gut im Schuss. Sein Vater beweist die Aussage, indem er zündet. «Wir haben einfach nur Diesel in den Tank gefüllt, und der Motor ist angesprungen», sagt Leonard zum ersten Test, den sie mit dem Lastwagen nach der Übernahme unternahmen. Beim zweiten Versuch dann kam der Motor rumpelnd in Gang. Für damalige Verhältnisse seien die Berna- und Saurer-Motoren revolutionär gewesen, weiss Leonard Riesen, das Aggregat hatte einen geringen Verbrauch, dafür viel Kraft.

«Wir haben einfach nur Diesel in den Tank gefüllt, und der Motor ist angesprungen.»

Leonard Riesen

Junger Museumsdirektor

Vater Jeorge hupt laut. Er sitzt auf der rechten Seite des Cockpits. Denn damals wurden Nutzfahrzeuge wegen der kurvigen Bergstrassen, auf denen sie fahren mussten, rechts gesteuert. Offenbar ist der Riese nicht nur für den jungen Museumsdirektor eine Leidenschaft, sondern auch für seinen Vater. Vor den beiden liegen noch viele Wochen und Monate Arbeit.

Wenn das Fahrzeug restauriert ist, wollen Vater und Sohn es dann natürlich auch vorführen und damit durch die Lande tuckern.

Zahlen und Fakten

Das einzige Museum in Courlevon

Im Eisenbahn- und Sammlermuseum Courlevon stellt der zehnjährige Leonard Riesen seit September 2016 in einem Raum im Parterre seines Elternhauses seine facettenreiche Sammlung von Modelleisenbahnen, Dampfmaschinen, Hüten, Auto- und Flugzeugmodellen seinen Besuchern vor. Einige Exponate hat er selbst hergestellt, zum Beispiel ein Landschaftsmodell aus Styropor mit Häusern, Bäumen und Schienen. Das Museum liegt an der Dorfstrasse in Courlevon und ist in der Regel mittwochs von 14 bis 16 Uhr geöffnet. An Samstagen und während der Schulferien sind Führungen auf Voranmeldung möglich. Murten Tourismus führt das Museum in seinem Veranstaltungskalender.

fca

www.eisenbahnmuseum.courlevon.ch

 

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