Carl-Alex Ridoré schaut weit in die Zukunft. Saane 2020 heisst sein Projekt. Ziel ist, dass die Gemeinden besser zusammenarbeiten können und vor allem professionalisiert werden. «Im vergangenen Jahr sind im Saanebezirk 46 Gemeinderäte zurückgetreten. Offensichtlich verlangt das Amt einiges ab», meinte Ridoré. In Orten mit professioneller Verwaltung wie Freiburg oder Villars-sur-Glâne seien vorzeitige Rücktritte kaum der Fall: «Das zeigt doch, dass in diesen Gemeinden die Exekutive entlastet wird. Wenn kleinere Gemeinden fusionieren würden, hätten auch sie die Chance, es den Grossen gleichzutun.» Die ideale Bevölkerungsgrösse pro Gemeinde sieht Ridoré bei 5000 Einwohnern. Wie viele Gemeinden dabei entstehen würden, konnte er gestern noch nicht sagen. Ab sofort macht sich der Oberamtmann aber jeden Montag und Dienstag auf zu Gesprächen in die 36 Gemeinden des Saanebezirks. «Das dauert natürlich eine Weile, deshalb heisst die Vision auch Saane 2020 und nicht 2010», so Ridoré. Mittels Fusionen will der Oberamtmann auch das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an Gemeindepolitik fördern: «Grössere Gemeinden entscheiden sich eher für die Schaffung eines Generalrats. Dieser ist ein guter Einstieg in die Lokalpolitik.»
Ein weiteres Anliegen des Oberamtmanns ist die Vernetzung zwischen den Gemeinden. Eine regionale Plattform soll gegründet werden, in der alle Akteure dabei sind und sich um kulturelle oder sportliche Herausforderungen kümmern. «Aber nicht nur um das Projekt Schwimmbad», wie Ridoré schmunzelnd meinte. pj