Volksinitiative lanciert
Spitzengehälter von Managern im Visier
Der Schaffhauser Kleinunternehmer Thomas Minder bläst zum Kampf gegen die Top-Gehälter der Schweizer Wirtschaftsmagnaten. Er lanciert eine Volksinitiative, um die «Abzockerei» zu stoppen.
BERN. «Die Gier kennt keine Grenzen! Eine Mässigung ist nicht in Sicht», schreibt Minder auf seiner Homepage. Die Vergütungen von Führungskräften börsenkotierter Schweizer Unternehmen seien in den letzten Jahren «exorbitant» gestiegen – allein im letzten Jahr im Durchschnitt um 18 Prozent. Mit der am Montag lancierten Volksinitiative zielt der Besitzer der Kosmetikfirma Trybol AG vor allem auf die Revision des Aktienrechts, das voraussichtlich nächstes Jahr im Parlament behandelt wird. Minder kritisiert, dass der Entwurf der Revision nicht gegen die «Abzockerei» vorgehe. Die Initiative fordert vor allem, dass die Mitentscheidungsrechte der Aktionäre ausgebaut werden.Konkret soll künftig die Generalversammlung die Löhne, Boni und anderen Vergütungen für die Verwaltungsräte und die Geschäftsleitung festlegen. Die GV soll ausserdem jährlich die Mitglieder des Verwaltungsrates und des Vergütungsausschusses wählen. Des Weiteren fordert Minder, dass die Mitglieder der Unternehmensführung keine Abgangsentschädigungen, keine Prämien und keine Vergütungen im Voraus mehr erhalten. Ab Dienstag erscheinen in den Tageszeitungen die ersten grossflächigen Inserate inklusive Unterschriftenbögen. sda