Autor: Michel Spicher
Volley Düdingen wurde an diesem Wochenende gleich zweimal Opfer der herrschenden Zweiklassengesellschaft im Schweizer Volleyball. Während die Senslerinnen gegen ihre direkten Konkurrenten Cheseaux, Biel, Toggenburg und Bellinzona bis auf eine Ausnahme (2:3 gegen Cheseaux) immer gewinnen konnten, ist ihnen der grosse Coup gegen eines der Volleyballschwergewichte bisher nicht gelungen. Trotz der Fortschritte, die das Team von Raphael Grossrieder in dieser Saison gemacht hat, reichte es auch am Samstag in Neuenburg nur zu einem 1:3 und im Cup-Viertelfinal am Sonntag gegen Schaffhausen zu einem 0:3.
Pech und Unvermögen
Wollen die Düdingerinnen den Grossen ein Bein stellen, dann müssen alle Spielerinnen konstant auf ihrem Topniveau agieren. Durchhänger wie in Neuenburg können sie sich einfach nicht leisten. So hielten die Senslerinnen im ersten Satz bis auf 13:13 gut mit, ehe zwei dumme Eigenfehler die Gäste komplett aus der Bahn warfen und den 15:21-Satzverlust einleiteten. «Uns fehlt in solchen Situationen die Routine, um uns selbst aus einem Loch zu befreien», bedauerte Grossrieder.
Auch den zweiten Satz verlor Düdingen auf ärgerliche Art und Weise. Mit neu formierten Linien brachte der Underdog den Favoriten aus dem Konzept und lag meist zwei Punkte in Führung – vermochte am Ende den Sack doch nicht zuzumachen. Nach etwas Pech und einem umstrittenen Schiedsrichterentscheid verloren die Düdingerinnen zum achten Mal in dieser Saison mit zwei Punkten Unterschied.
Cup-Aus im Viertelfinal
Wie es gehen müsste, zeigten die Senslerinnen im dritten Umgang, als es endlich auch der zuvor nicht immer sattelfesten Annahme besser lief. Doch auf den 25:21-Sieg folgte im vierten Satz die Ernüchterung. Der gegnerische Block wurde wieder zum schier unüberwindbaren Hindernis und die mit viel Risiko geschlagenen Services segelten wieder zu oft knapp ins Out. «Nach dem 0:10-Rückstand war die Partie natürlich gelaufen und wir schonten danach unsere Kräfte für den sonntäglichen Cup-Fight.»
Gereicht hat es dann am Sonntag beim Cup-Viertelfinal in Schaffhausen trotzdem nicht. Wie schon im Meisterschaftsspiel, in dem die Düdingerinnen von Schaffhausen in drei Sätzen deklassiert wurden, stellte sich am Ende die Reise an den Rheinfall als Reinfall dar.
Schaffhausen benötigte gegen Düdingen nicht einmal ganz eine Stunde für seinen nie gefährdeten 3:0-Heimsieg. Das Team von Andreas Vollmer scheint den Freiburgerinnen überhaupt nicht zu liegen – seit dem Aufstieg vor eineinhalb Jahren war Düdingen gegen Kanti in fünf Partien noch kein einziger Satzgewinn gelungen. Diese Negativ-Serie setzte sich auch am Sonntag fort – und dies obwohl bei Schaffhausen im dritten Satz auch die jungen Talente reichlich Einsatzzeit erhielten.