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Volley Düdingen verabschiedet sich erhobenen Hauptes

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Es hat nicht sollen sein mit dem ersten Meistertitel für Volley Düdingen. Die Power Cats haben sich am Donnerstagabend gegen Neuenburg UC zwar nochmals aufgerafft, trotz starker Gegenwehr aber mit 2:3 verloren. NUC hat seinen Titel erfolgreich verteidigt.

Der erste und der letzte Eindruck sind die wichtigsten, heisst es. Es sind die, die hängen bleiben. Diesbezüglich können die Düdinger Volleyballerinnen mit dem Verlauf der Finalserie gegen Neuenburg UC zufrieden sein. Beim Auftakt vor elf Tagen haben sie mit einer hervorragenden Leistung einen starken ersten Eindruck hinterlassen. Und am Donnerstagabend schlugen sie sich ebenfalls bestens und verdienten sich bei ihrem letzten Auftritt gute Noten – trotz der 2:3-Niederlage. Spannender und ausgeglichener kann ein Volleyballspiel kaum sein. Dass am Ende des vierten Duells bei den Power Cats trotzdem die Tränen flossen, lag daran, dass sie zwischen dem ersten und letzten Auftritt nicht das gleiche Rendement erbringen konnten und entsprechend mit einem 1:2-Rückstand vor dem Aus standen. Da vertrug es keine weitere Niederlage mehr, auch wenn sie noch so knapp ausfiel.

Es fehlte die Kraft

Die Power Cats versuchten alles, kämpften bis zum bitteren Ende, aber es fehlte ihnen die Kraft für den Exploit. Verwunderlich war dies nicht. Dass kurz vor Beginn der Finalserie acht Spielerinnen an Corona erkrankten, war alles andere als optimal. Während die meisten Leute noch zwei Wochen später krank und erschöpft im Bett liegen, standen die Düdingerinnen nach wenigen Tagen bereits wieder auf dem Platz und erbrachten sportliche Höchstleistungen. Früher oder später würden sich die Nachwirkungen der Covid-19-Erkrankungen bemerkbar machen, das musste erwartet werden. Dass die Kräfte fehlten, war schon in den letzten beiden Spielen nicht zu übersehen. Und auch in Akt IV machte es der Spielverlauf deutlich: Den ersten Satz gewannen die Einheimischen mit 29:27, dann brauchten sie ein Satz, um sich zu erholen (13:25). Im dritten Satz reichte die Puste für einen 27:25-Sieg, im vierten (17:25) war wieder Durchatmen angesagt. «Wir haben bewusst viel gewechselt, damit die Spielerinnen sich immer wieder etwas erholen konnten», sagte Trainer Dario Bettello nach dem Spiel. «Am Ende hat es doch nicht ganz gereicht.» Bis zum 11:11 konnte sein Team im Tie-Break mithalten, dann holte sich Neuenburg mit 15:12 den Pokal.

Düdingens Nervenstärke

Düdingen startete gut ins Spiel, der Wille, sich für die letzte Niederlage zu rehabilitieren, war klar ersichtlich. Die Einheimischen übernahmen den Lead und gingen mit 18:12 in Führung. NUC versuchte mit einem Wechsel der Passeuse das Spiel in andere Bahnen zu lenken – und schaffte es tatsächlich mit Sarah Trösch anstelle von Olivia Wassner am Zuspiel auf 19:18 aufzuholen. Von da an verlief der zuvor relativ einseitige Satz auf Messers Schneide. Plötzlich lag sogar Neuenburg mit 23:21 vorne. Doch die Power Cats blieben fokussiert, steckten die vorherigen Rückschläge weg, wehrten mehrere Satzbälle ab und verwerteten ihren zweiten zum 29:27. Nach sechs verlorenen Sätzen in Serie durften endlich wieder einmal die Freiburgerinnen jubeln – nicht zuletzt dank ihrer grossen Nervenstärke.

Knuttis Ruhe und Übersicht

Aber eben, der Effort hatte Kraft gekostet, den Power Cats ging die Power aus. Innerhalb kürzester Zeit gerieten sie mit 5:14 ins Hintertreffen. «Wenn die Kraft fehlt, ist man häufig einen Schritt zu spät und die Aktionen sind nicht mehr so präzise. Zudem beginnt man im Kopf zu hadern», analysierte Bettello. Mit 13:25 verlor Düdingen den zweiten Durchgang. Es war kein Beinbruch, es war einfach ein kleines Intermezzo vor einem wieder überzeugenden dritten Satz.

Düdingen mobilisierte seine letzten Kräfte. Zudem wechselte Bettello die Libera und schickte anstelle von Thays Deprati das Düdinger Eigengewächs Flavia Knutti aufs Feld. Die 22-Jährige brachte nicht  nur neuen Elan, sondern strahlte auch Ruhe und Übersicht aus. Dass sie am Ende zur besten Düdinger Spielerin gewählt wurde, war ein verdienter Lohn. Trine Kjelstrup (22 Punkte), Samantha Cash (16) und Elena Steinemann (11) übernahmen den Lead in der Offensive. Überhaupt zeigte sich Düdingen deutlich effizienter beim Verwerten seiner Möglichkeiten. Zusammen mit einem weiterhin starken Nervenkostüm führte dies zum 27:25-Satzgewinn.

Scambray mit Saisonrekord

Nach dem verlorenen vierten Satz 17:25 musste das Tie-Break entscheiden. In diesem überzeugten beide Teams bis zum 6:6 mit einem guten Side-Out-Spiel. Dann jedoch gelang es dem Titelverteidiger, vier Punkte in Folge zu verbuchen. Doch auch mit dem 6:10-Rückstand gab sich Düdingen noch nicht geschlagen. Es kämpfte sich wieder auf 10:10 heran und sorgte so für eine spannende Schlussphase. Doch was Düdingen nicht hatte, war eine Tia Scambray. Die Amerikanerin erzielte 40 Punkte und stellte damit einen Saisonrekord auf. Zusammen mit ihrer Landsfrau Kyral Holt – die wie Scambray und die australische Erfolgstrainerin Lauren Bertolacci ihre Verträge bereits für eine vierte Saison in Neuenburg verlängert haben – führte sie NUC zum 15:12-Sieg. «Ich gratuliere Tia und Kyra zu ihrem gewonnenen Meistertitel», sagte Dario Bettello mit einem Schmunzeln.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Flavia Knutti (Libera): «Ich fühle ein Chaos an Emotionen in mir. Wir waren so nahe dran und haben es doch nicht ganz geschafft. Ich bin stolz, dass wir es so weit gekommen sind, nur das Happy-end hat gefehlt. Das Spiel hätte auch zu unseren Gunsten ausgehen können, NUC war aber konstanter und hat nicht unverdient gewonnen. Wir hatten zu viele Hochs und Tiefs.»

Samira Sulser (Spielerin Düdingen): «Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Ich bin emotional grad ziemlich aufgewühlt. Der Meistertitel war zum Greifen nahe, aber wir haben es knapp verpasst. Das tut weh. Es war ein intensiver Match, mit langen Ballwechseln, der auch auf unsere Seite hätte kippen können.»

Samantha Cash (Topskorerin Düdingen): «Ich möchte allen Leuten ganz herzlich danken, den Leuten im Verein, die so viel für uns gemacht haben, aber auch Swiss Volley und der Schweizer Regierung. Es war ein schwieriges Jahr und sie haben es uns ermöglicht, dass wir überhaupt Volleyball spielen konnten. Volleyball ist mein Job und meine Leidenschaft und ich bin glücklich, dass ich es in Düdingen machen durfte. Düdingen wird immer in meinem Herzen bleiben.»

Dario Bettello (Trainer Düdingen): «Ich fühle mich leer, wir haben alles gegeben, aber die Kraft hat nicht gereicht. Wir haben bewusst nicht den Fokus auf Corona und die Folgen für unsere Spielerinnen gelegt. Aber man darf nicht vergessen, dass acht Spielerinnen an Covid-19 erkrankt waren.  Dass dann in einer so intensiven Serie die Kraft fehlt, ist normal. Das Team hat in den letzten Wochen zu Unrecht so viel Kritik erhalten.»

Bruno Knutti (Athletikcoach Düdingen): «Es war eine schwierige Saison, aber die Spielerinnen haben immer hart gearbeitet und nie aufgesteckt. Ich habe dem Team vor dem Match gesagt, dass man gegen Neuenburg verlieren darf, es ist ein starkes Team. Es kommt aber darauf an, wie man verliert. Die letzten beiden Spiele waren nicht so toll, aber diesmal haben wir uns sehr gut verkauft. Wir können erhobenen Hauptes nach Hause gehen.»

Lauren Bertolacci (Trainerin NUC): «Es war ein hartes Stück Arbeit, bis wir den Pokal in die Höhe strecken konnten. Düdingen war ein starker Gegner und hat uns alles abverlangt. Tia Scambray hat heute fantastisch gespielt und uns zum Titel geführt.»

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