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Volley Düdingen zwischen Enttäuschung und Stolz

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Volley Düdingen lehnte sich lange gegen die Niederlage im Schweizer Cupfinal auf, wehrte sieben Matchbälle ab, stand am Ende aber doch mit leeren Händen da. 2:3 verloren die Power Cats gegen ein starkes, aber nicht übermächtiges Volero Zürich – und bleiben damit in dieser Saison ohne Titelgewinn.

Es war alles angerichtet am Samstagabend für den grossen Auftritt von Volley Düdingen. Zahlreiche Fans der Power Cats waren mit dem Zug, mit Autos und vom Verein organisierten Bussen in die schmucke WIN4-Arena in Winterthur gekommen, um ihr Team im Cupfinal gegen Volero Zürich anzufeuern. Als der Stadionspeaker die Fans vor dem Anpfiff aufforderte, für ihr Lieblingsteam Lärm zu machen, war für alle Anwesenden unüberhörbar: Der erste Sieg des Abends ging klar an Düdingen.

Es sollte allerdings der einzige bleiben. Nach zwei Stunden Kampf und Chrampf war es so, wie fast immer in den vergangenen 15 Jahren, seit Düdingen zur NLA gehört. Volero verliess das Feld als lachender Sieger – diesmal nach einem 20:18-Sieg im fünften Satz – und den Düdingerinnen blieb nur die Enttäuschung. Nach 2015 und 2016 verloren sie zum dritten Mal in einem Cupfinal gegen Volero. Doch anders als in den ersten beiden Finals, als das damalige Zürcher Weltklasse-Ensemble eigentlich schon vor dem ersten Ballwechsel als Gewinner feststand, hatte sich Düdingen diesmal reelle Siegchancen ausrechnen dürfen. Nicht, weil Volero momentan nur in der NLB spielt, aber weil der Verein bislang eher auf junge (professionelle) Spielerinnen setzt und nicht mehr auf etablierte Spitzenvolleyballerinnen.

Düdingens Nicole Eiholzer beim Smash.
zvg/Conny Kurth

Die nächste Enttäuschung

Doch Düdingens Hoffnungen auf den Cupsieg erfüllten sich nicht. Zum einen erwischten die Power Cats nicht ihren besten Abend und taten sich lange schwer gegen die grossgewachsenen und aggressiven Zürcherinnen. Zum anderen zeigte sich, dass jenes Volero, das nun zum 14. Mal den Cup holte, sich auch ohne klingende Namen nicht mehr gross von dem Verein unterscheidet, der den Frauen-Volleyball bis 2018 fast nach Belieben dominierte.

So flossen am Ende bei den Düdingerinnen die Tränen, während die Zürcherinnen im Konfettiregen tanzten. Für die Power Cats ist in den letzten Tagen alles schiefgelaufen, trotz einer bis dahin beeindruckenden Saison. Vor zehn Tagen schieden sie im Playoff-Halbfinal gegen Neuenburg aus, weil bei den Gegnerinnen Corona-Fälle aufgetaucht waren. Und nun blieb auch beim Cup das Happy End aus. Düdingen scheint keine grossen nationalen Titel gewinnen zu können.

Volero aggressiver und effizienter

Dass es nicht zu einem Triumph in Winterthur kommen würde, deutete sich schon früh ab. Die Power Cats standen anfangs völlig neben den Schuhen, waren in der Annahme fehleranfällig und wirkten im Angriff gehemmt. Anders die Zürcherinnen, die ab dem ersten Ballwechsel nicht nur eine erstaunliche Aggressivität an den Tag legten, sondern dabei auch noch äusserst effizient agierten. 64 Prozent ihrer Angriffe landeten im Feld der Power Cats, die es ihrerseits nur auf bescheidene 39 Prozent brachten. Und weil auch das sonst starke Blockspiel der Düdingerinnen kaum etwas gegen die beiden Aussenangreiferinnen Katarina Jovic und Dalia Palma Rodriguez ausrichten konnte, ging der erste Satz mit 15:25 verloren.

Düdingens Trainer Dario Bettello konnte lange nicht mit der Leistung seines Teams zufrieden sein.
zvg/Conny Kurth

Es konnte nur besser werden, wurde es aber nicht wirklich. Bis zum Stand von 9:8 lagen die Düdingerinnen im zweiten Durchgang zwar vorne, dann liessen Druck und Effizienz im Angriff aber wieder nach. Volero konnte sich langsam, aber kontinuierlich absetzen und gewann mit 25:19 auch den zweiten Satz. «Volero war der erwartet starke Gegner, sehr physisch, stark im Block und im Angriff. Sie haben uns konstant unter Druck gesetzt», sagte Düdingens Captaine Elena Steinemann nach dem Spiel. Dass es für die Power Cats gegen das mit drei serbischen und zwei kroatischen Nationalspielerinnen gespickte Volero nicht einfach werden würde, war klar. Dass man aber mit einer solchen Deutlichkeit die ersten beiden Sätze verloren hat, das war dann doch überraschend.

«Wir hätten aufgeben können»

Für die Power Cats sah es düster aus, und die Wolken verdunkelten sich im dritten Satz noch weiter, als Volero mit einer wahren Block-Demonstration startete. Bis zum Stand von 10:4 erzielten die Zürcherinnen nicht weniger als sechs direkte Punkte am Netz. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Volero 15 Blockpunkte auf seinem Konto, Düdingen bloss deren drei. Es musste etwas passieren, wollte Düdingen noch irgendwie für den Umschwung sorgen. «Wir fanden nicht ins Spiel, hatten zwei Sätze verloren, lagen im dritten zurück und hatten im Hinterkopf das brutale Ausscheiden im Playoff-Halbfinal – wir hätten da einfach aufgeben können», sagte Trainer Dario Bettello nach dem Spiel. Aber man habe es nicht getan. «Den Willen, nie nachzulassen, haben wir in dieser Saison entwickelt, als wir immer wieder Verletzungen und Widrigkeiten trotzen mussten.»

Bettello nahm einen Doppelwechsel vor, ersetzte Passeuse Mia Uiato durch Marcia Rohrer und brachte Aussenangreiferin Sarina Wieland anstelle von Diagonalangreiferin Alexandra Dascalu. Bettello schaffte es mit dieser eher ungewöhnlichen Massnahme, sein Team endlich wachzurütteln. Die Power Cats wurden nun ihrem Namen gerecht, arbeiteten sich mit ihrem Kampfgeist und ihrer mentalen Stärke wieder ran.

Steigerung im Block

Endlich war es das Duell auf Augenhöhe, das man im Vorfeld der Partie erwartet hatte. Düdingens Annahme wurde besser, die Service druckvoller, und im Angriff schaffte man es vermehrt, den gegnerischen Block zu bezwingen. Während Düdingen seine Eigenfehlerquote wie in den Sätzen zuvor tief halten konnte, verdoppelte sich jene von Volero (4:9). Mit 25:22 gewannen die Power Cats den dritten Satz.

Voleros Spiel war zwar sehr athletisch und aggressiv, in puncto Tempo aber häufig doch nur gemächliches NLB-Niveau. Dadurch hatten die Power Cats in der Defensive mehr Zeit, sich zu bewegen – nur wussten sie diesen Vorteil lange nicht zu nutzen. Im vierten Satz schafften sie es dann besser, ihren Block kompakt und präzise zu positionieren und so die Zürcher Angriffe zu stoppen. Bei Volero machten sich die Nerven bemerkbar, Düdingen schnupperte in der stickigen und heissen Arena Morgenluft und erzwang mit 25:18 den Entscheidungssatz.

Nicole Eiholzer war Düdingens zweitbeste Skorerin im Cupfinal.
zvg/Conny Kurth

Auf und Ab der Emotionen

Das Tiebreak war ein Auf und Ab der Emotionen. Beide Teams schenkten sich nichts, beim Seitenwechsel lag Volero denkbar knapp mit 8:7 vorne. Angepeitscht von ihren lautstarken Fans schafften es die Düdingerinnen dreimal, einen Dreipunkte-Rückstand aufzuholen (0:3, 4:7, 11:14). Sieben Matchbälle konnten sie abwehren, aber sie schafften es nicht, sich auch einmal ein Break zu holen. So fiel die Entscheidung nach einem Service von Edina Selimovic, als sich Nicole Eiholzer und Noemi Portmann bei der Annahme in die Quere kamen und Volero so der entscheidende Punkt zum 20:18 gelang. «Volero war der erwartet starke Gegner, sehr physisch, stark im Block und im Angriff», bilanzierte Captaine Elena Steinemann nach der Niederlage. «Wenn sie unter Druck gekommen sind, dann haben sie Fehler gemacht. Da hat man gemerkt, dass bei ihnen noch nicht so viel Erfahrung da ist. Wir haben es aber nicht geschafft, unsere Erfahrung genügend auszuspielen. Im Tiebreak fingen wir leider schlecht an und hörten zu wenig konsequent auf.»

Nun noch die Trostserie

Noch ist die Saison für Volley Düdingen nicht zu Ende, nächstes Wochenende beginnen die Platzierungsspiele gegen Kanti Schaffhausen um Rang 3 und 4. «Jetzt müssen wir uns schnell aufraffen und uns nochmals in diese Serie reinhängen», sagte Dario Bettello. «Wir sind es unseren tollen Fans, dem Verein und den Sponsoren schuldig, diese Bronzemedaille zu gewinnen.» Für Düdingen wäre es die zweite Medaille dieser Saison – eine goldene wird aber nicht darunter sein.

«Leider gibt es im Volleyball keine Unentschieden»

Elena Steinemann (Captain Volley Düdingen): «Es ist bitter, ein Tiebreak so zu verlieren. Wir hatten uns so viel vorgenommen für den Cupfinal, nachdem uns in der Meisterschaft der Halbfinal ein bisschen genommen wurde. Wir hatten uns das Endspiel mit Siegen gegen Aesch und Neuenburg hart erarbeitet, sind aber nicht dafür belohnt worden. Die Enttäuschung ist gross. Ich bin aber froh und stolz, dass wir uns nach dem schlechten Start ins Spiel zurückgekämpft haben und den Zuschauern noch Spektakel bieten konnten.»

Dario Bettelo (Trainer Düdingen): «Momentan spüre ich Traurigkeit und Schmerz, mit etwas Abstand wird aber sicherlich auch etwas Stolz über das Erreichte dazukommen. Was hat am Ende den Unterschied ausgemacht? Nichts. Wenn ein Tiebreak mit 20:18 ausgeht, kann man nicht sagen, es hat an diesem oder jenem gelegen. Schade, gibt es im Volleyball keine Unentschieden, das wäre das gerechte Resultat gewesen. Leider konnten wir die Dynamik nach dem sehr gut gewonnenen vierten Satz nicht ganz ins Tiebreak mitnehmen. Ob es künftig nochmals möglich sein wird, Volero so nahe an den Rand einer Niederlage zu bringen, wird sich zeigen. Wenn Volero so bleibt, ist es bezwingbar. Holt der Verein aber noch zusätzliche internationale Topspielerinnen, dann kehrt die grosse Langeweile ins Schweizer Volleyball zurück.»

Andrea Dascalu (MVP Düdingen): «Ich bin enttäuscht, traurig, frustriert und gleichzeitig so stolz auf unser Team. Wir haben eine sehr schwere Saison mit einem chaotischen Anfang gehabt – trotzdem haben wir in jedem Training, in jedem Match gekämpft und nicht aufgegeben. Nach dem frustrierenden Ausscheiden im Playoff-Halbfinal haben wir so sehr auf den Cup gehofft. Wir waren so nahe dran, aber es hat wieder nicht gereicht. Das tut weh. Aber in ein paar Tagen werden meine Tränen getrocknet sein und dann wird wieder die Freude überwiegen, dass ich einem so wunderbaren Team mit so grosszügigen und lieben Menschen spielen darf.»

Nicole Eiholzer (Topskorerin Düdingen): «Einerseits freue ich mich für die Silbermedaille, denn es war ein langer und harter Weg dahin. Anderseits ist die Enttäuschung gross, wenn man den Final so knapp verliert und einem der Titel, der zum Greifen nahe war, durch die Finger rutscht. Im bin froh, konnten wir uns im Verlauf des Spiels steigern und zeigen, was wir können.»

Katarina Jovic (MVP Volero Zürich): «Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin so stolz auf unser Team. Wir hatten eine schwierige Zeit und nun haben wir unsere Ziele, den Aufstieg in die Nationalliga A und den Cupsieg, erreicht. Wir haben stark begonnen, aber dann den Fokus im dritten und vierten Satz verloren. Es war sehr schwer, aber letztendlich haben wir es geschafft.»

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