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Volley Düdingens vielleicht letzte Titelchance

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Düdingens Trainer Dario Bettello zeigt seinen Spielerinnen den Weg zum ersten grossen nationalen Titel.
Aldo Ellena/a

Zum dritten Mal treffen im Schweizer Cupfinal die Equipen von Volley Düdingen und Volero Zürich aufeinander. Anders als in den ersten beiden Duellen ist diesmal jeglicher Ausgang möglich. Volero ist nicht mehr der grosse Favorit, aber immer noch die Reizfigur im Schweizer Volleyball.

Im Jahr 2015 hat Volley Düdingen beim Supercup seinen ersten nationalen Titel gewonnen. Auf einen Triumph bei den viel bedeutenderen Wettbewerben NLA-Meisterschaft und Schweizer Cup warten die Power Cats aber weiterhin. Dreimal hatten sie die Möglichkeit, einen Pokal zu holen, doch sowohl 2015 und 2016 im Cup als auch 2021 in der Meisterschaft mussten sie sich geschlagen geben.

Am Samstagabend (17.30 Uhr) bietet sich Düdingen eine neue Möglichkeit, den ersehnten Titel endlich zu gewinnen. Im Endspiel des Schweizer Cups treffen sie auf Volero Zürich. Warum Düdingen gegen das NLB-Team nicht Favorit ist und was er von der Rückkehr der Zürcherinnen hält, erzählt Düdingen Trainer Dario Bettello im Interview.

Dario Bettello, Ihr NLA-Team Volley Düdingen trifft im Cupfinal auf Volero Zürich aus der NLB. Wird es ein Duell David gegen Goliath?

Ganz bestimmt nicht. Schlechte Teams schaffen es nicht in den Cupfinal. Volero hat in der zweithöchsten Liga alle 24 Spiele gewonnen, mit dem beeindruckenden Satzverhältnis von 72:2. Und im Cup haben die Zürcherinnen gleich drei NLA-Teams eliminiert, darunter den Qualifikationsfünften Cheseaux mit 3:1 und das sechstplatzierte Franches-Montagnes mit 3:0. Volero gehört definitiv nicht in die NLB. Ich habe grossen Respekt vor ihm und bin sicher, dass es ein spektakulärer Final wird.

Was hat das heutige Volero Zürich noch mit dem Verein gemein, der bis 2018 die Schweizer Liga dominiert und in 14 Jahren 13-mal das Double gewonnen hat?

Gleich geblieben ist die Struktur des Vereins. Volero verfügt über hervorragende Trainingsmöglichkeiten, hat einen sehr grossen Medical und Athletic Staff und mit Svetlana Ilic eine sehr erfahrene Trainerin. Der Club verfügt über genügend finanzielle Mittel, um sich das alles leisten zu können. Auch heute sind bei Volero nur Profispielerinnen engagiert. Der grösste Unterschied sehe ich in der Qualität der Ausländerinnen. Es hat zwar deren acht im Team, etablierte Volleyballerinnen mit Weltniveau sind aktuell aber keine dabei. Es macht wenig Sinn, solche Spielerinnen für die NLB zu holen. Was nicht ist, kann aber noch werden.

Präsident Stav Jacobi hat 2020 verkündet, dass er im Gegensatz zu früher vorwiegend den Nachwuchs fördern und mit jungen Schweizer Spielerinnen arbeiten will. Wie sehen Sie seine neue Volero-Philosophie?

Was Stav Jacobi sagt und was er macht, passt für mich nicht zusammen. Man kann nicht sagen, man setze auf junge Schweizer Spielerinnen und dann hat man acht Ausländerinnen im Team. Während der Saison hat Volero nie mehr Schweizer Spielerinnen eingesetzt, als es das Reglement verlangt. Es ist immer gefährlich, wenn in einem Verein eine einzelne Person so viel Entscheidungskompetenz hat. Sobald Emotionen ins Spiel kommen, entscheidet man oft nicht mehr rational. Wenn dann alles dem Erfolg untergeordnet wird, ist das heikel.

Von Voleros Rückkehr in die NLA scheinen Sie nicht sehr angetan zu sein…

Wenn eine Mannschaft kommt, die ungefähr das Niveau der anderen Teams hat, dann ist das gut für die Liga. Momentan sind es fünf Teams, die in der NLA etwas vorneweg sind und um den Titel kämpfen können. So spannend wie in den letzten zwei Jahren war die Meisterschaft noch nie. Zudem haben Lugano und Genf in dieser Saison eine gewisse Stabilität erreicht, und sie dürften nochmals einen Schritt vorwärtsmachen. Dann hätten wir acht mehr oder weniger ausgeglichene Teams – für die Volleyballfans das Paradies. Wenn aber das alte Volero zurückkommt und es geht für den Rest der Liga nur darum, wer hinter den Zürcherinnen Platz zwei erreicht, dann wäre es eine Katastrophe. Und so, wie ich Stav Jacobi einschätze, wird sein Ehrgeiz früher oder später überhandnehmen. Die Anzeichen gehen jedenfalls in diese Richtung.

Es ist ungewöhnlich, im Cupfinale auf ein Team zu treffen, gegen das man in der Saison und auch sonst noch nie gespielt hat. Wie haben Sie ihr Team auf den Gegner vorbereitet?

Ich habe Videos von Voleros in der NLB und vor allem im Cup angeschaut. In der NLB müssen gemäss Reglement immer drei Schweizer Spielerinnen auf dem Feld sein, im Schweizer Cup nur zwei. Insofern waren die Videos vom Cup aussagekräftiger. Aber klar, ein Videostudium ist nie so aufschlussreich wie ein richtiges Spiel. Eigentlich hatten wir anfangs Jahr ein Trainingsspiel gegen Volero geplant. Volero war dann aber unter anderem längere Zeit in Cannes zum Trainieren, sodass unser Testspiel aus terminlichen Gründen nicht stattfinden konnte. Jetzt ist es ein bisschen wie im Europacup, da trifft man auch auf unbekannte Teams. Allerdings gibt es da Hin- und Rückspiel; beim Cupfinal gibt es keine Möglichkeit, es im zweiten Match besser zu machen.

Welche Erkenntnisse konnten Sie über Ihren Finalgegner gewinnen?

Zwei Punkte sind mir besonders aufgefallen: zum einen das sehr gute Niveau beim Service, und zum anderen die physische Stärke von Volero, das uns grössenmässig überlegen ist. Bei den Schweizerinnen dürfte Laura Koutsogiannakis spielen. Sie war jahrelang eine der besten Schweizer Spielerinnen, hat in den letzten zwei Jahren aber auch den NLB-Rhythmus angenommen. Und als zweite Schweizerin dürfte wohl wie immer Mathilde Engel auflaufen. Sie war letzte Saison zweite Libera bei Neuenburg, das NLA-Niveau hat sie noch nicht ganz. Sie ist angreifbar.

Mit seinen 183,3 cm hat Volero bei der Grösse gegenüber Düdingen (179,5 cm) die Nase leicht vorne.

Das ist die Durchschnittsgrösse von Volero. Wenn man nur ihre Starting-Six als Referenz nimmt, sind es einige Zentimeter mehr. Zuletzt in den Playoffs gegen Cheseaux und Neuenburg gab es bei unserem Gegner immer die eine oder andere kleinere Spielerin im Team, so wie NUCs Passeuse Sarah Trösch. Das wird gegen Zürich anders sein, da müssen wir uns taktisch anpassen. Zudem ist Volero zwar physisch stark, spielt aber eher langsam. Dadurch können wir uns in der Defensive etwas mehr bewegen, was durchaus von Vorteil ist. Denn, um die Angriffe der grossgewachsenen und athletischen Zürcherinnen zu unterbinden, müssen wir am Netz kompakt stehen und unsere Blöcke präzise positionieren.

Das Spieltempo in der NLA ist höher als in der NLB. Könnte sich das für Düdingen als Vorteil erweisen?

Das könnte sein, darauf verlassen will ich mich lieber nicht. Volero hat viele Freundschaftsspiele gegen NLA-Mannschaften ausgetragen, hat auch im Ausland regelmässig gegen starke Teams auf hohem Level gespielt. Wichtig ist, dass wir gut annehmen und dadurch unser Spiel schnell und präzis vortragen können. Dann werden wir sehen, ob Volero unser Tempo mitgehen kann.

Und wie sieht es bezüglich Erfahrung aus? Das Durchschnittsalter Ihres Teams liegt bei 25 Jahren, jenes von Volero fünf Jahre tiefer.

Voleros Stammsechser verfügt durchaus über Erfahrung. Da sind zwei Spielerinnen dabei, die schon 26 Jahre alt sind, zwei andere sind 22-jährig. Die serbische Zuspielerin Andrea Tisma ist hingegen erst 19 Jahre alt. Das ist für eine so wichtige Position schon jung. Insgesamt haben wir schon etwas mehr Routine in unserem Rucksack.

In solchen Alles-oder-nichts-Spielen wie dem Cupfinal kommt jeweils auch dem mentalen Aspekt eine grosse Rolle zu. Wie steht es in Ihrem Team um die psychische Komponente nach dem Corona-bedingten Ausscheiden im Playoff-Halbfinal?

Wir haben drei, vier Tage gebraucht, bis wir unsere Köpfe wieder frei hatten und wieder optimal trainieren konnten. Wenn wir im Halbfinal gegen NUC auf dem Platz verloren hätten, dann hätten wir das alle akzeptieren können. Aber das Ausscheiden wegen Corona, obwohl nicht wir, sondern unser Gegner von den Infektionen betroffen war, hat schon wehgetan.

Wie bringt man ein solches Erlebnis wieder aus den Köpfen der Spielerinnen?

In einem ersten Schritt haben wir alle gemeinsam objektiv diskutiert, was die Regelungen waren und was wir als Team und Verein in dieser Situation hätten machen können. Dann haben wir den Spielerinnen zwei Tage Zeit gegeben, um das Ganze für sich zu analysieren. Dann haben wir uns wieder getroffen und allen Spielerinnen die Möglichkeit gegeben, ihre Emotionen rauszulassen. Grosse Enttäuschung und Wut waren spürbar, aber auch Stolz auf das Verhalten des Vereins, der die Niederlage fair hingenommen und sich nicht zu ähnlichen Aktionen hat hinreissen lassen, wie es sie letztes Jahr nach dem Ausscheiden von Aesch-Pfeffingen gegeben hat. Die Chopfleerete hat allen gutgetan, jetzt sind wir bereit für den Cupfinal.

Bereits in den Jahren 2015 und 2016 stand Düdingen im Cupfinal, beide Male haben die Power Cats verloren…

… ich habe davon gelesen (lacht).

Gegner war schon damals Volero Zürich gewesen. Ein schlechtes Omen?

Nein, seither hat sich vieles verändert, bei Volero Zürich, bei uns. Eine Niederlage würde heute allerdings mehr schmerzen als damals. Wir hatten eine sehr schwere Auslosung, mussten Neuenburg und Aesch-Pfeffingen besiegen, um in den Final vorzustossen. Im Vergleich zu den NLA-Teams waren wir dieses Jahr im Cup die Stärksten und hätten den Sieg verdient. Aber jetzt taucht plötzlich Volero auf mit all den Sachen, die mir nicht gefallen, und will den Spielverderber geben. Eine Niederlage wäre für uns bitter, uns bliebe dann nur noch der Kampf um Rang 3 in der Meisterschaft.

Wie gross schätzen Sie die Gefahr ein, dass dies passieren könnte?

Das ist schwer zu sagen, weil die direkte Erfahrung aus Spielen fehlt. Wir können Volero nicht richtig einschätzen, sie uns auch nicht. Ich erwarte ein 50:50-Spiel.

 

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