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«Der Anfang einer schönen Geschichte»

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Wenn heute Nachmittag das Schweizer Volleyballnationalteam gegen Deutschland in die Europameisterschaft startet, darf man dies durchaus als sporthistorischen Moment bezeichnen. Noch nie zuvor hatten sich die Schweizerinnen sportlich für eine EM-Endrunde qualifizieren können. Bei diesem grossen Moment wird auch Thays Deprati dabei sein. Die Libera der Power Cats ist eine von vier Spielerinnen des TS Volley Düdingen, die Teil des Schweizer Nationalteams sind. Samira Sulser, Sarina Brunner und Neuzuzügerin Méline Pierret heissen die anderen drei Mitstreiterinnen.

Klarer Aussenseiter

Mit 27 Jahren ist Deprati im besten Volleyballalter – und doch bereits die Teamseniorin der Schweizer Equipe. Das Team ist mit einem Altersdurchschnitt von 21 Jahren sehr jung und steigt nicht zuletzt deshalb in Bratislava als klarer Aussenseiter ins Turnier. Mit der Statistenrolle wollen sich Deprati & Co. allerdings nicht zufriedengeben. «Mit der EM-Teilnahme ist für uns Spielerinnen ein Traum in Erfüllung gegangen. Der Traum soll aber nicht damit enden», gibt sich die Tessinerin selbstbewusst und kämpferisch. «Wir arbeiten und trainieren seit vielen Wochen intensiv, damit wir dem einen oder anderen Favoriten ein Bein stellen können.»

Die Favoriten, das sind in der Schweizer EM-Gruppe zweifellos Deutschland und Rekordweltmeister Russland. Auch gegen Weissrussland haben die Eidgenossinnen im Normalfall das Nachsehen. Wollen die Schweizerinnen hinter diesem Trio den vierten Gruppenrang erreichen und sich für die Achtelfinals qualifizieren, dann müssen sie die übrigen beiden Gruppengegner Spanien und die Slowakei hinter sich lassen. Die Spiele gegen diese beiden Kontrahenten werden darüber entscheiden, ob man es eine Runde weiter schafft oder nicht. «Auch Spanien und die Slowakei sind ein, zwei Klassen stärker einzustufen als wir», sagt Deprati. «Aber wir werden nichts unversucht lassen, um einen Exploit zu schaffen.»

Dass die Schweiz in den letzten Jahren spielerische Fortschritte gemacht hat, ist unbestritten. Beim prestigeträchtigen Volleyball Masters in Montreux hat man dieses Jahr auch gegen grosse Nationen einen Satz gewinnen können – und dies gleich gegen drei Gegner. Sowohl gegen Vize-Weltmeister Italien als auch gegen die Türkei und Thailand holte sich das Team von Timo Lippuner jeweils den dritten Satz.

Herzensangelegenheit

Das Überstehen der Vorrunde in Bratislava wäre für die Schweiz dennoch ein grosser Erfolg – so wie es bereits die EM-Teilnahme an sich ist. Denn als sich die Schweizerinnen in die EM-Kampagne stürzten, wurden ihnen nur wenig Chancen eingeräumt. Einige prominente Namen, wie jener von Laura Unternährer, der langjährigen Volero-Spielerin, die letzte Saison beim französischen Spitzenklub Le Cannet engagiert war, fehlten im Nationalteam. Einige Spielerinnen mussten wegen Verletzungen oder aus beruflichen Gründen Forfait geben, andere scheuten hingegen schlicht den Aufwand und zogen im Sommer die Ferien dem Trainingscamp mit der Nati vor. Für Thays Deprati unbegreiflich. «Natürlich ist der Aufwand, den eine Spielerin heute für die Nati leisten muss, deutlich gestiegen. Wer nicht Halbprofi oder Studentin ist, kann das kaum mehr leisten.» Für sie ist das Nationalteam aber eine Herzensangelegenheit. «Selbst wenn meine Tage mit dem Studium und den Trainings und Matches mit Düdingen prall gefüllt sind – ich will zum Nationalteam dazugehören.»

Trotz dieser Abwesenheit haben die Schweizerinnen gezeigt, dass man erfolgreich sein kann, wenn man als geschlossene Einheit auftritt und jede einzelne Spielerin diszipliniert und hart arbeitet. Den hervorragenden Teamgeist bezeichnet Deprati denn auch als grösste Stärke ihrer Equipe. «Wir Spielerinnen sind seit Jahren fast unverändert zusammen und sind durch viele Höhen und Tiefen gegangen. Das schweisst zusammen.» Das Team habe sehr viel Potenzial, findet die 71-fache Nationalspielerin, allerdings fehle oftmals etwas die Konstanz. «Wir können fantastische Ballwechsel spielen, und wenig später in ein tiefes Loch fallen.»

Depratis Hoffnungen

Als Aussenseiter hat die Schweiz an der EM nichts zu verlieren, aber vieles zu gewinnen. «Die EM-Teilnahme ist unser Lohn für die Anstrengungen der letzten Jahre. Jetzt geht es darum, so viele positive Erfahrungen zu sammeln wie nur möglich», sagt Deprati. Auch wenn es nicht zum Europameistertitel reichen werde, bestehe durchaus die Möglichkeit, dass die Schweiz als Gewinnerin aus den Titelkämpfen hervorgehe, findet die Libera. «Wir haben mit der EM-Quali etwas angestossen und ich hoffe, dass es weitergeht. Es wäre wunderbar, wenn es der Anfang einer schönen und spannenden Geschichte im Schweizer Frauenvolleyball würde.»

Volleyball-EM

Das Schweizer Team

Spielerinnen: Sarina Brunner (Düdingen/Aussen/22), Thays Deprati (Düdingen/Libera/27), Mathilde Engel (Neuenburg/Libera/17), Laura Künzler (Vilsbiburg/Aussen/24), Julie Lengweiler (Neuenburg/Aussen/Diagonal/20), Madlaina Matter (Pfeffingen/Mitte/22), Méline Pierret (Neuenburg/Pass/20), Gabi Schottroff (Pfeffingen/Mitte/22), Xenia Staffelbach (Neuenburg/Mitte/21), Maja Storck (Aachen/Diagonal/20), Samira Sulser (Düdingen/Mitte/23), Sarah Trösch (Neuenburg/Passeuse/24), Olivia Wassner (Washington/Pass/20), Livia Zaugg (Pfeffingen/Aussen/23).

Trainer: Timo Lippuner.

Gruppeneinteilung

Gruppe D: Schweiz (Europa-Ranking: 25), Russland (3), Deutschland (6), Weissrussland (7), Slowakei (16), Spanien (20).

Gruppe A: Serbien (1), Türkei (5), Bulgarien (8), Frankreich (16), Finnland (19), Griechenland (28).

Gruppe B: Italien (3), Belgien (7), Polen (8), Ukraine (15), Slowenien (20), Portugal (22).

Gruppe C: Niederlande (2), Kroatien (11), Aserbaidschan (13), Ungarn (13), Rumänien (18), Estland (29).

Volleyball-EM

Die Schweizer EM-Gegner im Teamcheck von Natitrainer Lippuner

 

Deutschland

Timo Lippuner: «Deutschland ist in der Gruppe nominell das zweitstärkste Team. Die junge, aber dennoch sehr erfahrene Equipe wird von Captain Denise Hanke geführt. Die Zuspielerin aus Berlin wurde bereits vor 10 Jahren zur besten Passeuse, zur besten Aufschlagspielerin und zur zweitbesten ‹Aufsteigerin des Jahres› gewählt.

Deutschland ist ein solides Team mit schnellem Spiel, das auch gegen Topteams immer mal wieder für Überraschungen gut ist. Wir treten als klarer Aussenseiter an und wollen mit guten Aufschlägen versuchen, ihre Mittelangreiferinnen aus dem Spiel zu nehmen. Für alle Spielerinnen ist dies die erste Partie an einer EM, wir freuen uns deshalb alle besonders auf dieses Spiel.»

 

Spielzeit: Freitag, 14.30 Uhr

Slowakei

Timo Lippuner: «Zusammen mit Spanien ist die Slowakei für mich Anwärter auf den vierten Gruppenrang. Die Slowakinnen können über die beiden Aussenpositionen viel Power entwickeln, momentan fehlt ihnen allerdings noch eine starke Diagonalangreiferin. Die Rolle als Heimteam könnte der Slowakei einerseits Aufwind verleihen, andererseits jedoch auch grossen Erwartungsdruck auferlegen.

An guten Tagen kann die Slowakei auch ein starkes Team gefährden, an anderen jedoch auch mal unerwartet verlieren. Um gegen das Heimteam vor vollen Rängen zu bestehen, brauchen wir eine Höchstleistung. Der Druck liegt jedoch ganz bei der Slowakei, auch der Ausgang ihres ersten Spiels gegen Spanien wird da einen wichtigen Einfluss haben.»

Spielzeit: Samstag, 20 Uhr

Russland

Timo Lippuner: «Für mich ist Russland, der Europameister von 2015 und die aktuelle Weltnummer 3, klarer Gruppenfavorit und auch ein Medaillenfavorit. Die Russinnen sind auf allen Positionen hervorragend besetzt. Die Spielerinnen sind sehr gross gewachsen und bringen neben einer extremen Power auch viel Höhe am Netz mit.

Auch gegen uns wird Russland keine Geschenke verteilen. Wir sind krasse Aussenseiter und wollen auf diesem Niveau viel lernen. Unsere Siegeschancen sind sehr klein, dafür können wir ohne Druck auflaufen und befreit aufspielen. In diesem Spiel werden wir jeden Punkt wie einen Sieg feiern.»

 

Spielzeit: Sonntag, 20 Uhr

Spanien

Timo Lippuner: «Voraussichtlich wird sich Spanien mit der Slowakei um den vierten Platz duellieren. Besonders spannend ist diese Konstellation, da die beiden bereits im ersten Spiel aufeinandertreffen. Die Spanierinnen hätten auch das Potenzial, an Weissrussland vorbeizuziehen; an einem schwachen Tag sind sie jedoch auch fehleranfällig. Neben den erfahrenen Spielerinnen wie Segura und Rivero sind auch einige sehr talentierte junge Spielerinnen im Kader wie die 21-jährige Aussenangreiferin Ana Escamilla.

Wenn wir eine Chance haben wollen weiterzukommen, müssen wir gegen Spanien punkten und deshalb eine hervorragende Teamleistung zeigen. Neben einer grossen Portion Wettkampfglück wird eine stabile Annahme und viel Cleverness im Angriff wichtig sein.»

Spielzeit: Dienstag, 17.30 Uhr

Weissrussland

Timo Lippuner: «Die Weissrussinnen sind hinter Russland und Deutschland nominell das drittstärkste Team der Gruppe. Zwar steht aktuell keine weltbekannte Starspielerin in den Reihen Weissrusslands, ein grosser Teil des Teams spielt aber bei Minchanka Minsk im gleichen Verein. Ich erwarte deshalb ein sehr gut eingespieltes Team mit traditionellem ‹russischem Spielsystem›: hoch und schlagkräftig über die Aussenpositionen und extrem schnell und präzise über die Mitte. Um sie in Gefahr zu bringen, müssen wir sehr stark aufschlagen. Da die Partie gegen Weissrussland das letzte Spiel ist, könnte davon für beide Teams sehr viel abhängen. Weissrussland steigt gegen uns allerdings als klarer Favorit ins Spiel.»

 

Spielzeit: Donnerstag, 18 Uhr

 

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