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Die Kraft der kleinen Dinge

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Samantha Cash sorgt bei den Power Cats für Aufsehen. Mit ihrer körperlichen Präsenz – mit ihren 191  cm ist sie die grösste Spielerin der Power Cats – sticht die Amerikanerin aus dem Team hervor. Und da ist das Stirnband, das sie in jedem Spiel trägt und mit dem sie sich von ihren Kolleginnen abhebt.

Aufmerksamen Beobachtern in der Sporthalle Leimacker dürfte die 26-Jährige allerdings noch aus anderen Gründen aufgefallen sein: wegen der kleinen Marotten, die Cash während des Spiels fast schon zelebriert. Sie malträtiert mit ihren Zähnen ununterbrochen einen Kaugummi, sie faltet ihren Pullover sorgfältig, bevor sie aufs Spielfeld läuft, beim Verlassen macht sie immer den einen charakteristischen Schritt, beim Service legt sie sich den Ball immer nach dem gleichen Schema zurecht, und nach jedem Match frönt sie in der Spielfeldmitte für ein paar Minuten dem Yoga.

Dass viele Sportler solche Rituale pflegen, ist nicht erst seit den Manien von Tenniskönig Raphael Nadal bekannt. Auch für Cash haben ihre zuweilen kurios anmutenden Verhaltensweisen einen tieferen Sinn. «Rituale schaffen Ordnung in einer zufälligen Welt, wie ein Volleyballspiel eine ist», erklärt die Mittelblockerin. Es gebe zahlreiche Studien, die belegen würden, dass Dinge, die immer gleich ablaufen, Vertrauen und Sicherheit geben. «Das sorgfältige Falten meines Pullovers vor dem Betreten des Platzes ist meine Art, von der passiven Rolle der zuschauenden Auswechselspielerin in die aktive Rolle der Feldspielerin zu wechseln.» In Amerika würden die Volleyballtrainer sehr viel Wert auf solche Rituale legen, erklärt die Kalifornierin.

Holpriger Beginn

Aufgewachsen in San Diego, hat Samantha Cash erst über Umwege zum Volleyball gefunden. «Als Kind habe ich Fussball gespielt, aber meine Mutter mochte das nicht so. Sie fand Volleyball besser und redete mir ein, dass das der ideale Sport für mich sei, da ich schon immer gross für mein Alter war.» Die ersten Gehversuche in der neuen Sportart verliefen für Klein Samantha allerdings sehr holprig. «In den ersten zwei Jahren hat unser Team kein einziges Spiel gewonnen. Anfangs war ich so schlecht, dass meine Eltern darüber stritten, wer mich bei den Spielen anfeuern musste. Sie hielten es schlicht nicht aus, mir beim Volleyball zuzuschauen», erzählt Cash mit einem Lachen.

Für das Gespräch hat sie Tee gekocht und eine Platte mit Käse, Salami und geschnittenen Apfelscheiben aufgetischt. «Meine Mutter hat mich gelehrt, dass man immer etwas anbieten soll, wenn man Gäste hat», kommentiert sie den erstaunten Blick ihres Gegenübers. Überhaupt spricht die Amerikanerin viel über ihre Eltern und ihre beiden Schwestern. «Ich telefoniere oder skype jeden Tag mit ihnen. Wir haben sehr starke Familienbande, meine zwei besten Freundinnen auf dieser Welt sind meine Schwestern.»

Reisefieber

Die elterlichen Zweifel über die volleyballerischen Fähigkeiten der zweitältesten Tochter waren spätestens 2011 verschwunden, als diese in Malibu an der Pepperdine University ein Sportstipendium erhielt und fortan für die Uni-Mannschaft und das amerikanische Juniorinnen-Nationalteam spielte. Ihren Uni-Abschluss machte Cash in Film sowie Pädagogik und Erziehung. «Film, das war so verrückt», blickt die 26-Jährige zurück und kann sich ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen. «Ich bin mit Mathematik und Wissenschaft aufgewachsen, mein Vater war Wissenschaftler, meine Mutter Kauffrau.» Film habe da nicht so richtig dazu gepasst «Ich liebe Filme, bin ein absoluter Fantasy-Nerd und habe mir früher selber Kostüme genäht. Sich aber für die Kunst als Beruf zu entscheiden, ist ein riskantes Unterfangen. «Das gilt für den Sport allerdings auch.»

Weil es in den USA keine Profi-Volleyballliga gibt, musste sich die Amerikanerin nach ihrem Uniabschluss entscheiden, ob sie ins Ausland gehen oder mit dem Volleyball aufhören wollte. «Es war die leichteste Entscheidung meines Lebens. Die Zeit, bis mein Agent ein Engagement für mich gefunden hatte, war dann die härteste meines Lebens.»

In Madrid, bei Feel Volley Alcobendas, machte Cash 2016 ihre ersten Schritte in Europa. Über England (Northumbria Newcastle) und Österreich (Askö Linz-Steg) fand sie im letzten Sommer zu Düdingen. Reist sie heute fürs Leben umher, so lebte sie früher fürs Reisen. «Das ganze Geld, das meine Eltern verdient haben, haben wir für Reisen ausgegeben.» Insgesamt habe sie schon 32 Länder besucht, sagt die Kalifornierin.

«Volleyballbeast»

Samantha Cash erzählt, wie sie Volleyball spielt: immer mit einem Lachen im Gesicht. «Manchmal ertappe ich mich während eines Spiels dabei, wie ich plötzlich für mich zu lächeln beginne, weil ich realisiere, was für ein Glück ich habe, ein so erfülltes Leben führen zu dürfen.» Sie brauche nicht viel, um glücklich zu sein, sagt die 26-Jährige. «Ich habe schon in jungen Jahren gelernt, all die kleinen Dinge um mich herum zu schätzen. Selbst wenn ich in einem dunklen Zimmer sitzen würde, wäre ich glücklich dabei, haben meine Eltern früher oft scherzhaft zu mir gesagt.»

Einen Wunsch äussert Cash am Ende des Gesprächs doch noch. «Dürfte ich ein PDF-File vom Artikel haben, der in den FN über mich erscheint?» – «Selbstverständlich. An welche Adresse soll ich ihn mailen?» – «An volleyballbeast@yahoo.com.» – «Volleyballbeast?» – «Ja, ich weiss», kommt die Antwort mit einem Grinsen. «Meine Eltern haben mir früher immer ‹Be the Beast, Samantha! Be the Beast!› zugerufen, wenn ich Volleyball gespielt habe. Keine Ahnung, warum. Aber das fand ich cool.»

CEV-Cup-Achtelfinal

Vorteil Volero Le Cannet

Nach der 0:3-Auswärtsniederlage steht der TS  Volley Düdingen heute (20 Uhr, St. Leonhard) im Rückspiel des CEV-Cup-Achtelfinals gegen Volero Le Cannet mit dem Rücken zur Wand. Die Power Cats müssen 3:0 oder 3:1 gewinnen, um einen Entscheidungssatz – den sogenannten Golden Set – zu erzwingen. Den Französinnen reichen hingegen zwei Satzgewinne, um in die nächste Runde einzuziehen.

Die klaren Satzresultate (25:18, 25:19, 25:16) vom Hinspiel lassen nur wenig Hoffnung aufkommen, dass Düdingen heute die Partie noch drehen könnte. Mittelblockerin Samantha Cash findet aber durchaus einige Argumente, warum die Power Cats gut da­ran tun, sich nicht vorzeitig aufzugeben. «In Frankreich haben wir uns ganz klar unter Wert verkauft», sagt die Amerikanerin. «Wir hätten das Spiel gewinnen können, denn Volero hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Wir konnten es aber nicht ausnutzen, weil das innere Feuer nicht bei allen Spielerinnen richtig gebrannt hat.»

«Meine Angriffe müssen effektiver werden»

Dass bei Düdingen der Kampfeswille und die Nehmerqualitäten zurückgekehrt sind, hat das Team am letzten Samstag beim 3:2-Heimsieg gegen NLA-Leader Sm’Aesch-Pfeffingen gezeigt, als es eine schon verloren geglaubte Partie noch gedreht hat. «Das sind genau jene Tugenden, die wir auch gegen Le Cannet in die Waagschale werfen müssen», fordert Cash. Im Block müsse man noch etwas besser stehen, die Services müssten härter und präziser kommen, damit man den Gegner unter Druck setzen könne. «Und meine Angriffe müssen effektiver werden», nimmt die Mittelblockerin auch sich selbst in die Pflicht.

In Le Cannet hatte Düdingen in der Annahme und in der Defensive überzeugen können. Und auch den gefürchteten Service von Volero vermochten die Power Cats insgesamt gut zu kontrollieren. Dass dies auch heute gut gelingt, ist eine Voraussetzung, wenn man den Turnaround schaffen will. Und entscheidend wird auch sein, wie die Power Cats in der St.-Leonhard-Halle Anna Lazareva in den Griff bekommen. Die Russin war im Hinspiel mit 21  Punkten die beste Skorerin ihres Teams.ms

 

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