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«Die schlimmstmögliche Niederlage»

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«So ist der Sport», sagte Christian Marbach, Präsident des TS Volley Düdingen, gestern unmittelbar nach Spiel­ende schulterzuckend. Sein Team hatte eben im Halbfinal des Schweizer Cups in der mit 457 Zuschauern gut besuchten Leimackerhalle gegen Qualifikationssieger Sm’Aesch-Pfeffingen eine bittere 2:3-Niederlage kassiert und wird damit am 28. März in Freiburg nicht zum dritten Mal nach 2015 und 2016 einen Cup-Final – mit ungleich grösseren Siegeschancen als damals gegen Volero Zürich – bestreiten können. Stattdessen kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Finals zwischen den Baslerinnen und Titelverteidiger Neuenburg, das sich glatt gegen Lugano durchsetzen konnte.

Ungeahnte Wendungen

Die Düdingerinnen dürften dem Verpassen des Endspiels noch lange nachtrauern. Gegen die favorisierten Gäste waren sie ausgezeichnet in die Partie gestartet, wehrten im Startsatz fünf Satzbälle ab, um diesen dann doch noch mit 29:27 zu gewinnen. Im zweiten Satz legten sie gleich nach und machten einen 12:16-Rückstand wett zum 25:20 und zur 2:0-Satzführung. Doch dann bäumte sich Sm’Aesch-Pfeffingen nochmals eindrücklich auf und machte in den Sätzen drei und vier kurzen Prozess (25:11 und 25:15). Die Düdingerinnen waren derweil komplett von der Rolle und zeigten im Tiebreak deshalb ein umso erstaunlicheres Comeback. Beim Stand von 14:11 hatten sie drei Matchbälle, vergaben aber alle. Im Gegenzug nutzten die Gäste ihren ersten Matchball zum 16:14.

«Es ist hart, sehr hart. Wir hatten drei Matchbälle. Das ist die emotional schlimmstmögliche Niederlage», hielt Düdingen-Trainer Dario Bettello ernüchtert fest. Und Libera Thays Deprati erklärte fassungslos: «Ich bin einfach nur traurig und enttäuscht. Es ist sehr schwer, mit dieser Niederlage umzugehen.»

Einer der Knackpunkte im Spiel war der dritte Satz. Die neu verpflichtete Amerikanerin von Sm’Aesch-Pfeffingen, Tarah Wylie, kam erst zu diesem Zeitpunkt zu ihrem Debüt und servierte umgehend stark. «Wir hatten zusehends mehr Mühe bei der Annahme, weshalb wir nicht mehr über die Mitte angreifen konnten», analysierte Bettello. Hinzu sei gekommen, dass seine Spielerinnen nach dem 5-Satz-Sieg vom Vortag in den Playoff-Viertelfinals bei Cheseaux (siehe Kasten) physisch an ihre Grenzen stiessen. «Wenn wir am Samstag nicht fünf Sätze und Aesch nur drei gespielt hätten, wäre der Energielevel nicht so unterschiedlich gewesen. So aber waren sie ein wenig frischer im Kopf. Das sorgte für die Differenz.»

Keine Vorwürfe

«Die Müdigkeit hat sicherlich eine Rolle gespielt. Ich jedenfalls hatte müde Beine», erklärte Deprati. Trotzdem habe man im Tiebreak wieder in den Flow gefunden. «Und dann hatten wir das Spiel in den Händen. Es ist unerklärlich, warum wir es nicht nach Hause bringen konnten. Man darf aber nicht vergessen, dass uns gegenüber immer noch Aesch-Pfeffingen stand, der Titelfavorit.» Auch deshalb wollte Bettello seinen Spielerinnen nach dem schwer verdaulichen Cup-Out keine Vorwürfe machen. «Innert 24 Stunden haben wir zwei Spiele über fünf Sätze absolviert. Und das stets mit fünf Schweizerinnen auf dem Feld. Was mein Team heute gezeigt hat, ist super. Hätte Aesch die neue Ausländerin nicht gehabt, hätte es die Partie nicht mehr drehen können.»

Schlussendlich hätten einzig der Scharfsinn und das nötige Quäntchen Fortune gefehlt, um den Finaleinzug zu schaffen. «Ja, ich bin traurig. Das ändert aber nichts daran, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben.» Es sind wahre Worte des Trainers, aber für die Spielerinnen ist das nur ein schwacher Trost.

Telegramm

Düdingen – Aesch 2:3

(29:27, 25:20, 11:25, 15:25, 14:16)

Leimackerhalle. 457 Zuschauer.

TS Volley Düdingen: Pierret, Dimitrova, Brunner, Granvorka, Girard, Cash, Deprati (Libera); Mebus, Sulser, Zurlinden.

Sm’Aesch-Pfeffingen: Schirmer, Fricano, Matter, Chrtianska, White, Mäer, Saita (Libera); Wylie.

Bemerkungen: Düdingen ohne Steinemann und Doshkova (beide verletzt).

Schweizer Cup. Frauen. Halbfinals: TS Volley Düdingen – Aesch-Pfeffingen 2:3 (29:27, 25:20, 11:25, 15:25, 14:16). Volley Lugano – Neuenburg 0:3 (21:25, 25:27, 19:25). – Der Cupfinal zwischen Aesch-Pfeffingen und Neuenburg wird am Samstag, 28. März, um 13.30 Uhr in Freiburg ausgetragen.

Playoff-Viertelfinal

Düdingen fehlt noch ein Sieg

Bereits am Samstagabend siegte der TS Volley Düdingen im zweiten Spiel der Playoff-Viertelfinalserie (best of 5) auswärts beim VBC Cheseaux mit 3:2. Damit können die Freiburgerinnen am Mittwoch zu Hause mit einem dritten Sieg den Halbfinaleinzug perfekt machen.

fs

 

 

Telegramm

Cheseaux – Düdingen 2:3

(25:22, 20:25, 25:23, 21:25, 13:15)

Cheseaux: Rightnowar, Lavanchy, van Rooij, Dancheva, Oseghale, O. Hämmerli (Libera); Trezzini, M. Hämmerli, Pittet.

TS Volley Düdingen: Pierret, Dimitrova, Brunner, Granvorka, Girard, Cash, Deprati (Libera); Mebus, Sulser.

NLA. Frauen. Playoff-Viertelfinals (best of 5). 2. Runde: Aesch-Pfeffingen (1. der Qualifikation) – Val-de-Travers (8.) 3:0; Stand 2:0. Volley Lugano (6.) – NUC (3) 2:3; Stand 0:2. Cheseaux (5.) – Düdingen (4.) 2:3; Stand 0:2. Franches-Montagnes (7.) – Kanti Schaffhausen (2.) 0:3; Stand 0:2.

«Ich bin einfach nur traurig und enttäuscht. Es ist sehr schwer, mit dieser Niederlage umzugehen.»

Thays Deprati

Libera TS Volley Düdingen

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