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«Wir müssen das Team verjüngen»

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Dario Bettello, am Wochenende hat Volley Düdingen zweimal gegen Kanti Schaffhausen gewonnen und sich damit den dritten Platz in der NLA-Meisterschaft gesichert. Was hat den Ausschlag zum Sieg Ihrer Power Cats gegeben?

Wenn eine Mannschaft im Halbfinal verliert, stellt sich immer die Frage, wie viel Willen sie noch hat, sich aufzuraffen und in den Platzierungsspielen nochmals voll zu kämpfen. Uns ist es gelungen, da noch einmal Vollgas zu geben. Die Spielerinnen haben eine sehr professionelle Einstellung gezeigt und erneut alles aus sich herausgeholt.

Sind Sie zufrieden mit dem dritten Schlussrang?

Ich habe gemischte Gefühle. Einerseits weiss ich, dass wir diese Saison näher dran waren, etwas Grosses zu erreichen, als in den letzten Jahren. Deshalb bin ich etwas enttäuscht. Andrerseits bin ich stolz auf das Team, darauf, wie es auf die Halbfinalniederlage reagiert und sich noch Bronze erkämpft hat.

Düdingen hatte bereits letzte Saison die Meisterschaft auf dem dritten Platz beendet. Warum ist es nicht gelungen, einen Schritt vorwärts zu machen?

Wir hatten das ganze Jahr Pech mit Verletzungen. Durch die Ausfälle von Brianna Bea­mish und Kerley Becker während der Regular Season waren wir gezwungen, ständig Anpassungen in unserem Spiel vorzunehmen. Das Team hat sehr gut darauf reagiert und die beiden Ausfälle mit doppeltem Einsatz kompensiert. Der verletzungsbedingte Verlust unserer Topskorerin Danielle Harbin kurz vor den Playoffs war dann aber der Moment, in dem alles zu viel wurde. Darauf konnten wir nicht mehr reagieren.

War die Bank ganz allgemein zu wenig stark besetzt?

Ich denke nicht. Sarina Brunner zum Beispiel hat als Ersatz für Brianna Beamish sehr gute Leistungen gezeigt. Auch Samira Sulser hatte viele gute Momente, als sie für Kerley Becker einsprang. Es hat sich ausgezahlt, dass wir diese Saison mit drei anstatt nur mit zwei Mittelblockerinnen angetreten sind. Sarina und Samira sind zwei Spielerinnen, auf die wir in Zukunft noch stärker zählen werden. Aber kein Team der Schweiz hat eine so starke Bank, dass es eine Danielle Harbin einfach so ersetzen kann, erst recht nicht so kurzfristig.

Sehen Sie neben dem Verletzungspech noch andere Gründe, warum es nicht zu mehr als Platz 3 gereicht hat? Der Service zum Beispiel war nicht nur im Halbfinal gegen Neuenburg zu wenig gut.

Der Druck, den du beim Service machst, ist immer ein Spiegel deines Selbstvertrauens. Gegen Neuenburg war das Selbstbewusstsein nach dem Ausfall von Danielle weg, da­rum kamen die Aufschläge nur zögerlich. Ansonsten war unser Service über die ganze Saison gesehen gut. Es gibt auch sonst nichts Grundlegendes, was das Team falsch gemacht hätte. Es hat die Qualifikation gewonnen, hatte danach aber zum ungünstigsten Zeitpunkt grosses Pech.

Welchem Einfluss hat es gehabt, dass Kristel Marbach als Passeuse die ganze Saison durchspielen musste?

Für Kristel wäre es sicherlich einfacher gewesen, wenn sie ab und an eine Pause hätte machen können. Sie musste in jedem Match die Verantwortung als Passeuse allein tragen. Angesichts des Verletzungspechs ihrer Backup-Spielerinnen blieb Kristel aber nichts anderes übrig, als die ganze Saison durchzuspielen.

Kristel Marbach hat ihren Rücktritt bekannt gegeben und wird nicht mehr für die Power Cats spielen. Was bedeutet das für Ihr Team?

Jede Volleyballerin hat ihre eigene Art zu spielen. Bei der Passeuse hat dies insofern einen grossen Einfluss, als sie in jeden Ballwechsel involviert ist und eine entscheidende Rolle spielt. Für uns bedeutet das, dass wir erst wissen müssen, wer nächste Saison unsere Zuspielerin sein wird, bevor wir das Team rund um sie herum aufbauen können.

Wissen Sie schon, wer die Rolle der Passeuse einnehmen wird?

Es sind Gespräche mit Kandidatinnen im Gange, spruchreif ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nichts.

Wie viele Wechsel wird es im Team geben?

Auch das ist noch nicht definitiv. Klar ist, dass es zu einigen Veränderungen kommen wird. Es ist ein Zyklus zu Ende gegangen, nicht nur durch den Rücktritt von Marbach. Bis zum Saisonstart im Herbst haben wir Zeit, ein neues Team aufzubauen.

Wie soll Ihr künftiges Team aussehen?

Rund um unsere neue Pas­seuse wollen wir das Team möglichst mit Schweizer Spielerinnen formen, die gut genug sind und die bereit sind, sich einzubringen. Das hat für uns oberste Priorität. Wenn wir keine geeigneten Spielerinnen finden, werden wir die fehlenden Positionen mit Ausländerinnen auffüllen. Unsere Absicht ist es, Spielerinnen zu haben, die an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert sind. Nur so ist ein Neuaufbau sinnvoll.

Das hört sich an, als würden Sie Ihre Mannschaft gern grundlegend verjüngen.

Wir wollen und müssen das Team verjüngen. Das bedeutet aber nicht, dass wir nächste Saison nur noch 18-Jährige im Team haben werden. Wichtig ist, dass es physisch starke und erfolgshungrige Volleyballerinnen sind. Das schliesst nicht aus, dass sie über 30 Jahre alt sind. Aber es ist nicht sinnvoll, Spielerinnen zu engagieren oder zu behalten, die nur ein Jahr bleiben und dann aufhören wollen.

Es gibt für einen Trainer sicherlich angenehmere Aufgaben, als einer Spielerin mitteilen zu müssen, dass sie keinen Platz mehr im Team hat …

Oh ja, das fällt mir immer sehr schwer. In einem so familiären Verein wie Düdingen tätig zu sein, hat viele Vorteile. Der Nachteil ist aber, dass man die Teammitglieder mehr als Personen sieht statt als Spielerinnen. Und je stärker die Bindung, desto schwieriger ist es, einer Spielerin zu sagen, dass sie nicht mehr dazugehört.

Was sind die Ziele von Volley Düdingen in der kommenden Saison?

Die Playoffs der besten acht sollten wir sicherlich erreichen, auch wenn dann zehn NLA-­Teams dabei sind. Unser Ziel wird ein Platz unter den besten vier sein. Ob es nach unserem Neuaufbau dafür reicht, wird sich zeigen. Aber spätestens im Jahr darauf wollen wir wieder voll angreifen.

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