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Vom Arbeitsamt in die Pharmabranche

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UCB Farchim, ­Alcon, Medion Diagnostics und NBB Biotech: Freiburg beherbergt gleich mehrere Biopharma- und Biotech-Unternehmen auf seinem Kantonsgebiet. Diese Unternehmen setzen auf das Entwicklungspotenzial, das ihnen die Universität oder die Hochschule für Technik- und Architektur Freiburg bieten. «Wenn wir aber wollen, dass diese führenden Biopharma- und Biotech-Unternehmen in unserem Kanton bleiben, müssen wir ihnen qualifizierte Arbeitskräfte bieten», sagte Charles de Reyff, Dienstchef des Amts für den Arbeitsmarkt, an der gestrigen Bilanz-Medienkonferenz. Er stellte ein Projekt vor, welches das Amt für den Arbeitsmarkt, Stellensuchende, das Biofactory Competence Center und Unternehmen zu Partnern macht.

Schulung in der Blue Factory

Das Biofactory Competence Center in der Blue Factory ist ein Innovationszentrum von nationaler Bedeutung. An dieser Einrichtung werden theoretische und praktische Schulungen für die Biopharma- und Biotech-Industrie angeboten. Nun sieht die geplante Zusammenarbeit zwischen dem Kompetenzzentrum und dem Arbeitsamt vor, dass dieses eine Auswahl unter den Stellensuchenden des Kantons trifft, die dann im Kompetenzzentrum fit für die Arbeit in Biochemie- und Biopharma-Firmen gemacht werden. Ein drei- bis fünftägiger Basiskurs soll aufzeigen, wer für dieses Industriefeld geeignet ist. Nach einem zusätzlichen Spezialisierungskurs sollen die Anwärter dann bereit sein, bei Firmen einzusteigen. Das Arbeitsamt ist für die Erstellung von Profilen zuständig; es werden vor allem Berufsleute auf Stufe Operateur gesucht.

Gemäss de Reyff hat dieses Konzept für Stellensuchende zwei Vorteile: Ein Teil von ihnen kann direkt in diese Branche einsteigen, während andere neue Kenntnisse und Kompetenzen erhalten, die ihnen bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt helfen.

De Reyff blieb aber kategorisch: «Die Arbeitslosenversicherung hat nicht die Mission, Leute auszubilden.» Die vorgesehenen Kurse seien nicht mit einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis gleichzustellen; dafür würden weiterhin die Unternehmen direkt zuständig sein. Er sieht ein Potenzial von jährlichen einigen Dutzend Stellensuchenden.

Die Nachfrage steigt

Ian Marison, Direktor des Biofactory Competence Center, betonte, dass in den 15 Monaten seit der Eröffnung schon 350 Personen diese Schulung in der Blue Factory durchgemacht haben – alleine in diesem Jahr 120 bis 150. «Ein Unternehmen ist auf Produktion ausgerichtet; wird die Schulung dort gemacht, stört dies die Produktion. Bei uns hingegen kann man auch Fehler machen, ohne dass es deswegen gefährlich wird.»

Im Kompetenzzentrum sind derzeit 13 Zellen eingerichtet, in denen an Originalgeräten spezifische Schulungen für die Firmen durchgeführt werden können. So steht beispielsweise in einer Zelle ein grosser Bio-Reaktor in einem Wert von einer halben Million Franken.

Bald werde das Kompetenzzentrum seine Fläche vergrössern, so Marison. 16 Laborzellen werden hinzukommen.

Wie er sagte, brauche die Branche in der Schweiz bis Ende 2019 rund 2000 zusätzliche Personen. Unis könnten aber nur etwa 75 pro Jahr ausbilden. Er sieht im Freiburger Schulungszentrum viel Potenzial. Andere Kantone hätten angefragt, ob auch sie das Modell etablieren könnten.

Für Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty ist klar: «Diese einzigartige Passerelle zwischen der Technologieplattform und dem Arbeitsamt ist ein Modell, das Schule macht.»

Wirtschaft

Konjunkturerholung mit leichter Verspätung

«2016 war nicht das Jahr des grossen wirtschaftlichen Aufschwungs.» Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty (CVP) zeigte an der Medienkonferenz des Amts für den Arbeitsmarkt auf, dass der Freiburger Arbeitsmarkt im Jahr nach dem Frankenschock zwar stabil blieb, aber sich noch nicht erholte. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Kanton belief sich 2016 auf 2,8 Prozent, was nur leicht unter den 3,0 Prozent aus dem Jahr 2015 liegt, präzisierte Dienstchef Charles de Reyff. Immerhin zeichnete sich eine positive Entwicklung während des Jahres ab: Im Januar lag die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent, im Dezember noch bei 3,1 Prozent. Dieser Wert lag ständig unter dem gesamtschweizerischen Schnitt, betonte de Reyff. «Die relativ niedrige Arbeitslosenquote im Kanton Freiburg zeigt, dass konjunkturelle Schwankungen dank der Diversität der Freiburger Wirtschaftsstruktur besser aufgefangen werden konnten», sagte er. Einzig das Bauwesen hat einen starken Einfluss auf diese Zahlen. In Jahren mit hoher Bautätigkeit reagierte Freiburg zuletzt stark auf saisonale Faktoren.

Der stabilen Arbeitslosenquote zum Trotz machte de ­Reyff darauf aufmerksam, dass der Kanton eine relativ hohe Zahl an Stellensuchenden hat. Ende 2016 lag diese bei 9019 Personen. Dafür sei unter anderem die demografische Entwicklung verantwortlich: Die Zahl der Erwerbspersonen ist von 153 019 im Jahr 2010 auf 164 293 im Jahr 2014 angewachsen. Der Arbeitsmarkt musste diese Zunahme mit neuen Stellen kompensieren.

Staatsrat Olivier Curty sagte vor den Medien, dass die ersten Anzeichen aus dem Jahr 2017 positiv seien. So lag die Arbeitslosenquote im März 2017 mit 2,7 Prozent deutlich tiefer als im Jahr zuvor (3,3 Prozent). Zudem erwartet Curty für die nächste Zeit die Ankündigung neuer Stellen. Derzeit investiere Nespresso in Romont einen zweistelligen Millionenbetrag in zusätzliche Produktionslinien und suche zusätzliches Personal.

Curty rief in Erinnerung, dass das Amt nicht nur die Arbeitslosigkeit bekämpfe, sondern auch für einen ausgeglichenen Arbeitsmarkt sorgen soll. Darunter falle die Bekämpfung der Schwarzarbeit. «Schwarzarbeit ist ein Übel, gegen das ich entschlossen vorgehen will», so Curty. Er kündigte für Sommer den Bericht einer Arbeitsgruppe an.

uh

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