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Vom Dampfabzug bis zum Aquarium

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Macht sich Energieberater Hugo Schafer auf zu einem Hausbesuch für die Erstellung eines Gebäudeenergieausweises (Geak), visualisiert er immer erst das Haus und prägt sich zum Beispiel die Struktur ein, die Ausrichtung des Gebäudes und wie die Fenster angeordnet sind. Mit diesem gespeicherten Bild im Kopf klingelt er bei den Hausbesitzern, um gemeinsam mit ihnen einige offene Fragen zu klären. Schafer wird vor allem dann gerufen, wenn eine Liegenschaft überschrieben werden soll. Denn seit dem 1. August 2013, mit Inkrafttreten des neuen kantonalen Energiegesetzes, muss der Gebäudeenergieausweis der Kantone (siehe Kasten) bei Liegenschaftsveräusserungen mitgeliefert werden.

Ein Rundgang durchs Haus

Sucht Hugo Schafer die Liegenschaftsbesitzer auf, hat der zertifizierte Geak-Experte aus Wünnewil im Vorfeld immer schon provisorische Berechnungen angestellt und konkrete Fragen vorbereitet: Ist ein Gefrierschrank, ein Aquarium, ein Klimagerät, eine Sauna oder ein Solarium vorhanden? Hat es Sonnenkollektoren auf dem Dach? Wie sind die Fenster gemacht und wie die Heizung? Ist auch der Bastelraum isoliert und hat es einen Dampfabzug? Alle diese und noch viele andere Fragen helfen Hugo Schafer, auszurechnen, wie viel Energie ein Gebäude benötigt. «Der Geak bezieht sich auf die isolierte Hülle und die beheizte Fläche», erklärt Schafer.

Klassen von A bis G

Er sieht sich auch die Baupläne des Hauses sowie die Stromrechnungen an. Dabei interessiert ihn aber nicht der Rechnungsbetrag, sondern die Anzahl Kilowattstunden Strom, die pro Jahr verbraucht wurden. Nachdem diese Fragen geklärt sind, macht Hugo Schafer einen kurzen Hausrundgang, bei dem er gezielt Angaben überprüft wie die Art oder das Alter der Heizungsanlage und die Warmwassererzeugung. Und er klopft Wände ab, um zu testen, ob diese isoliert sind oder nicht.

 Je nach Energiebedarf wird ein Haus in eine Klasse von A bis G eingeteilt–von sehr energieeffizient bis wenig energieeffizient–und erhält die entsprechende Energieetikette. Bei der Berechnung ist der Grundsatz klar: «Erneuerbare Energien werden gegenüber fossilen Brennstoffen positiv gewertet», sagt Hugo Schafer. So sind Gebäude mit einer Öl- oder Elektroheizung eher in den Klassen E bis G zu finden. Gebäude mit einer Wärmepumpe hingegen weisen oft ein C auf und haben damit eine bessere Gesamtenergieeffizienz. Positiv gewertet werden auch kontrollierte Lüftungen. Ein Minergie-Haus liegt in den besten Klassen A oder B.

Teurer, aber besser

Gleich verhält es sich mit den Haushaltsgeräten. Solche mit den Energieklassen A oder A plus machen sich in der Energiebilanz besonders gut. Und auch LED-Lampen kommen im Geak viel besser weg als andere Lampen. Sie sind zwar teurer. «Aber die Investition zahlt sich aus», sagt Hugo Schafer. Nach dem Besuch vor Ort warten auf den Energieberater drei bis sechs Stunden Arbeit am Computer, um verschiedene Berechnungen zu erstellen und die Daten zu erfassen. Erteilt er einem Haus beispielsweise die Energieetikette C, stehen für die zukünftigen Besitzer in den nächsten 20 bis 30 Jahren keine Massnahmen zur Wärmedämmung an.

Unterschiedliche Besitzer

«Was ich mache, ist ganzheitlich und sinnvoll», sagt Schafer, der seit über 25 Jahren als Projekt- und Bauleiter arbeitet, davon 22 Jahre bei der Sternhaus AG in Düdingen. Er sei neutral und sein breites Wissen und seine Erfahrung hülfen ihm bei der Erstellung eines Gebäudeenergieausweises. Denn der eidgenössisch diplomierte Bauleiter ist auch gelernter Maurer, Tief- und Hochbauzeichner und hat sich unter anderem zum Minergiefachplaner und zum Geak-Experten weiterbilden lassen. Rund 40 Energieausweise werde er wohl dieses Jahr ausstellen, schätzt Hugo Schafer. Die Hausbesitzer, die er bei seiner Arbeit kennenlerne, seien sehr unterschiedlich. Die einen seien sich ihres Stromverbrauchs sehr wohl bewusst und auf Sparen ausgerichtet, andere wiederum hätten sich weniger Gedanken darüber gemacht. «Aber nach meinem Besuch wollen alle etwas verbessern.»

Woher kommt der Strom? Welche Haushaltsgeräte fressen besonders viel Energie? Was machen Energiefachleute? In der Serie «Elektrisiert» beleuchten die FN verschiedene Themen rund um die Energie.Dossier:www.freiburger-nachrichten.ch.

Zahlen und Fakten

So weiss der Käufer, was ihn erwartet

Der Gebäudeenergieausweis der Kantone ist ein Werkzeug, das den Hausbesitzern aufzeigt, wie hoch der Energiebedarf ihres Gebäudes ist. Die Beurteilung der energetischen Qualität schafft mehrTransparenz für Kauf- und Mietentscheide. Dies im Hinblick auf zu erwartende Energiekosten und Komfort. Die Geak-Klassen reichenvonA–hervorragende Wärmedämmung mit Dreifach-Wärmeschutzverglasungen–bis G–unsanierte Altbauten mit höchstens lückenhafter oder mangelhafter nachträglicher Dämmung und grossem Sanierungspotenzial. Seit 2012 existiert zudem derGeak Plus. Er listet auchModernisierungsmassnahmenauf. Der Beratungsbericht zeigt auf, wie das Gebäude im Bereich Energie auf Effizienz getrimmt werden kann. Denn ein tiefer Energieverbrauch lässt Immobilienbesitzer nicht nur Geld einsparen, sondern trägt auch zur Werterhaltung der Immobilie bei. Der Durchschnittspreis für die Erstellung eines Geaks liegtzwischen500 und 700 Frankenfür ein Einfamilienhaus und bis zu 950 Franken für ein Mehrfamilienhaus.ak

Energiespar-Tipp

Mikrowelle statt Backofen benutzen

Ein Mikrowellengerät braucht bis zu 75 Mal weniger Energie als ein Ofen. Wer also ein Gericht aufwärmen möchte, benützt besser die Mikrowelle, weil damit Energie gespart werden kann. Der Backofen ist im Vergleich zum Kochherd und zur Mikrowelle eine Energieschleuder.ak

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