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Vom Dickicht auf die Lichtung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Am Anfang des Schaffens ist für mich die völlige Hingabe an die Natur. Ich muss in etwas eintauchen und darin untergehen können», beschreibt der Künstler Ivo Vonlanthen seinen Schaffensprozess. Die Natur ist seine Inspirationsquelle. Seine Aquarelle entstehen oft vor Ort, die Ölbilder in seinem Atelier. Dort hat ihn der Autor Hubert Schaller im vergangenen Jahr besucht, um zu erfahren, wie und an was er arbeitet. Denn die aktuelle Kunstausstellung «Lichtung» im Sensler Museum in Tafers ist ein Gemeinschaftswerk der beiden Sensler. Hubert Schaller hat elf Gedichte zu den Aquarellen und Ölbildern von Ivo Vonlanthen geschrieben. Sie nehmen die Intensität der Bilder auf und beschäftigen sich mit der Malerei an sich.

Auf der gleichen Ebene

Die Bilder Vonlanthens sind im vergangenen Jahr im Hinblick auf die Ausstellung entstanden und waren der Ausgangspunkt für die Texte. Diese nehmen in der Ausstellung aber gleich viel Raum ein wie die gemalten Bilder. «Sie werden auf der gleichen Ebene ausgestellt», erklärte Museumsleiterin Franziska Werlen an der gestrigen Pressekonferenz zur Vernissage. Die Texte von Hubert Schaller seien somit keine Ergänzung oder Erläuterung, sondern eine zusätzliche Erfahrung für den Besucher. Immer getreu dem Motto des Sensler Museums «aaggùgge ù yytouche».

Atmosphäre aufnehmen

Im ersten Stock des Museums können die Besucherinnen und Besucher in die Serie «Dickicht» eintauchen. Die Aquarelle werden mit den Gedichten von Hubert Schaller zu einem Bilderwald, durch den sich die Besucher ihren Weg bahnen können. Dabei bezieht sich ein Gedicht nicht auf ein bestimmtes Bild. «Die Inspiration für die Gedichte ist aus der Gesamtschau der Bilder entstanden», erklärt Hubert Schaller. Er habe versucht, das Atmosphärische der Bilder in seinen Gedichten aufzunehmen. In der Poesie stelle er sich die gleichen Fragen wie Ivo Vonlanthen: Jene nach dem Verhältnis von Kunst, Leben und Wirklichkeit.

Bild und Klang

«Ein ganz anderes Naturerlebnis», so Franziska Werlen, biete sich dem Besucher im Dachstock. Dort tritt der Besucher auf eine Lichtung. Ivo Vonlanthen nimmt in seinen Werken wieder das Bild eines Waldes auf, nun aber in Form von farbintensiven Ölbildern. Er wolle zeigen, wie aus der völligen Hingabe eine «Lichtung» entstehen könne, erklärt Vonlanthen.

Auch das Wort erleben die Besucher auf eine andere Weise. Die Gedichte von Hubert Schaller erklingen im Raum und werden in Sequenzen von zwölf Minuten wiederholt. Schaller spricht sie selber. «Dieser Vorschlag von Ivo Vonlanthen war mir von Beginn weg sehr sympathisch», sagt der Gymnasiallehrer. Nun aber seine eigene Stimme zu hören, sei dennoch gewöhnungsbedürftig.

Nicht zum ersten Mal

Die beiden Künstler arbeiten nicht zum ersten Mal zusammen für das Sensler Museum. Die Ausstellung «Lichtung» soll die Fortsetzung von Ivo Vonlanthens Ausstellung «erdatem–à la lune» sein, die 20 Jahre zurückliegt. Auch damals trat Poesie von Hubert Schaller mit den Werken Vonlanthens in Dialog. Nun sind sie vereint zurück. Morgen Sonntag laden sie zur geführten Besichtigung.

Sensler Museum,Tafers. 6. Februar bis 19. April. Do. bis So. von 14 bis 17 Uhr. 1. Freitag im Monat geschlossen. So., 8. Februar, 14.30 Uhr: Geführte Besichtigung mit Vonlanthen/Schaller/Werlen.

Zu den Personen

Aus Niedermuhren und Alterswil

Der 56-jährigeIvo Vonlanthenstammt aus Niedermuhren bei St.Antoni und zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Freiburger Künstlern. Sein tiefes Empfinden für die allumfassende Natur ist Quelle, Motivation und Motiv seines Schaffens. Einzelausstellungen hatte der Sensler unter anderem 2001 und 2012 in der Fondation Louis Moret in Martigny, im Jahr 2000 im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg sowie 1994/95 im Sensler Museum in Tafers. Der 60-jährigeHubert Schalleraus Alterswil unterrichtet Deutsch und Philosophie am Kollegium St.Michael in Freiburg. Er ist unter anderem Autor der Gedichtbände «Trommelfellschläge» (1986) und «Drùm» (2005) und ist zudem als FN-Kolumnist tätig. Die Liebe zur deutschen Sprache und Literatur (Dialekt wie Schriftdeutsch) zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben.ak

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